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Statistisches Bundesamt

1. Quartal 2009: Reallöhne sinken um 0,4%

Wiesbaden (ots)

Nach Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) sanken die Reallöhne im ersten Quartal 2009 um 0,4% im 
Vergleich zum Vorjahresquartal. Dies ist das Ergebnis des erstmalig 
berechneten Reallohnindex, bei dem die Entwicklung der Verdienste der
Preisentwicklung gegenüber gestellt wird. Das Sinken der Reallöhne 
resultiert hauptsächlich aus dem schwachen Anstieg der Verdienste (+ 
0,4%). Ursache dafür war vor allem der Rückgang der Sonderzahlungen, 
die im Vergleich zum ersten Quartal 2008 um 7,9% abnahmen. Die 
Grundvergütung, das heißt die Bruttomonatsverdienste ohne 
Sonderzahlungen, stieg im gleichen Zeitraum um 1,5%.
Auf die Höhe und Entwicklung der Bruttomonatsverdienste sowie auf 
die Arbeitszeit hatte im ersten Quartal 2009 der verbreitete Einsatz 
von Kurzarbeit bedeutenden Einfluss. So sank die bezahlte 
Wochenarbeitszeit im Vergleich zum ersten Quartal 2008 im 
Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich um 1,6%. 
Besonders stark von Kurzarbeit betroffen war das Verarbeitende 
Gewerbe - dort ging die bezahlte Wochenarbeitszeit um 4,2% auf 
durchschnittlich 36,8 Stunden zurück. Dies zeigte sich in diesem 
Wirtschaftszweig auch im Rückgang der durchschnittlichen 
Bruttomonatsverdienste um 2,3% im Vergleich zum Vorjahresquartal. 
Kurzarbeit führte also gleichermaßen zu einem Sinken der Arbeitszeit 
und der Bruttomonatsverdienste. Die Bruttostundenverdienste hingegen 
werden nicht durch Kurzarbeit beeinflusst. So stiegen die 
Bruttostundenverdienste im Verarbeitenden Gewerbe um 2,0% an.
Für die Gesamtheit der erfassten Wirtschaftsbereiche stiegen zwar im 
Gegensatz zum Verarbeitenden Gewerbe die Bruttomonatsverdienste ohne 
Sonderzahlungen mit + 1,5% an, dieser Anstieg war jedoch deutlich 
geringer als der Zuwachs der Bruttostundenverdienste mit + 3,1%.
Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente im Produzierenden
Gewerbe und im Dienstleistungsbereich in Deutschland im ersten 
Quartal 2009 ohne Sonderzahlungen durchschnittlich brutto 3 108 Euro 
im Monat. Die höchsten Verdienste erzielten die Beschäftigten in den 
Wirtschaftszweigen Information und Kommunikation (4 137 Euro), 
Energieversorgung (4 128 Euro) und Erbringung von Finanz- und 
Versicherungsdienstleistungen (4 096 Euro). Dagegen wurden die 
niedrigsten Bruttomonatsverdienste im Gastgewerbe (1 882 Euro), im 
Bereich Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (2
067 Euro) und im Baugewerbe (2 501 Euro) gezahlt.
Verluste beim durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst mussten im 
ersten Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahresquartal neben den 
bereits erwähnten Arbeitnehmern im Verarbeitenden Gewerbe (- 2,3%) 
auch die Arbeitnehmer im Baugewerbe (- 1,3%) hinnehmen. Geringe 
Verdienstzuwächse hatten Beschäftigte im Gastgewerbe (+ 1,3%) und im 
Handel (+ 1,5%). Die höchsten Verdienststeigerungen verzeichneten 
Arbeitnehmer im Bereich Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen 
Dienstleistungen mit 5,9%, gefolgt von den Beschäftigten der 
Energieversorgung mit 5,1% und der Öffentlichen Verwaltung mit 4,8%.
Zum ersten Quartal 2009 wurden folgende methodische Änderungen bei
der Darstellung der Ergebnisse der Vierteljährlichen 
Verdiensterhebung vorgenommen:
- Der Wirtschaftszweig "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und 
Sozialversicherung" wurde aufgenommen.
- Beamte in den Wirtschaftszweigen "Öffentliche Verwaltung, 
Verteidigung und Sozialversicherung" und "Erziehung und Unterricht" 
wurden aufgenommen.
- Bei der Darstellung der Ergebnisse nach Wirtschaftsabschnitten 
wurde auf die neue Wirtschaftszweigklassifikation WZ 2008 gewechselt.
Rückwirkend ab dem ersten Quartal 2007 sind die Veröffentlichungen 
der Vierteljährlichen Verdiensterhebung auf die WZ 2008 umgestellt 
worden. Die Fachserien stehen kostenlos im Publikationsservice unter 
www.destatis.de/publikationen, Suchwort: Verdiensterhebung, zur 
Verfügung.
Da für die Bundesländer Berlin und Brandenburg zum Zeitpunkt der 
Berechnung lediglich vorläufige Daten zur Verfügung standen, sind bei
Vorlage der endgültigen Ergebnisse geringe Korrekturen der 
veröffentlichten Werte möglich.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung 
unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Hannah Alter,
Telefon: (0611) 75-4589,
E-Mail:  verdienste@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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