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Statistisches Bundesamt

2008: Verdienste in Deutschland und Arbeitskosten im EU-Vergleich

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) verdienten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und 
Arbeitnehmer in Deutschland im Produzierenden Gewerbe und im 
Dienstleistungsbereich im Jahr 2008 durchschnittlich 41 509 Euro 
brutto. Das waren 2,8% mehr als 2007. In den neuen Ländern stiegen 
die Verdienste mit 3,0% auf 30 151 Euro geringfügig stärker als im 
früheren Bundesgebiet (2,8% auf 43 310 Euro). Damit erreichten 
Arbeitnehmer in Ostdeutschland 70% des Verdienstniveaus in 
Westdeutschland.
Diese und weitere Informationen zu Verdiensten und Arbeitskosten 
im Jahr 2008 hat Roderich Egeler, Präsident des Statistischen 
Bundesamtes, heute in Berlin auf einer Pressekonferenz vorgestellt.
Die Verdienste sind 2008 insgesamt um 0,2 Prozentpunkte stärker 
gestiegen als die Verbraucherpreise (+ 2,6%). Allerdings haben nicht 
alle Arbeitnehmergruppen gleichermaßen davon profitiert. Im 
Verarbeitenden Gewerbe (+ 2,3%), im Gesundheits-, Veterinär- und 
Sozialwesen (+ 2,4%) sowie besonders im Gastgewerbe (+ 1,7%) gab es 
reale Verluste. In den anderen Wirtschaftszweigen lag die 
Verdienstentwicklung über der Preisentwicklung. Die höchsten 
Verdienstzuwächse gab es 2008 im Kredit- und Versicherungsgewerbe mit
4,6% sowie im Bergbau mit 4,4%.
Präsident Roderich Egeler verwies darauf, dass 2008 die 
Arbeitskosten nur moderat zunahmen. Gemessen in der jeweiligen 
Landeswährung hatte Deutschland in der Privatwirtschaft mit + 2,5% im
Vergleich zum Vorjahr hinter Malta (+ 1,8%) das geringste Wachstum 
der Arbeitskosten aller Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Damit
setzte Deutschland auch im Jahr 2008 den Trend fort, seit 2001 stets 
zu den EU-Staaten mit den geringsten Wachstumsraten der Arbeitskosten
zu zählen. Frankreich (+ 2,6%), Italien (+ 4,4%) sowie Spanien (+ 
5,0%) hatten 2008 höhere Anstiege, Lettland (+ 22,9%) EU-weit den 
größten. Im Vereinigten Königreich und in Schweden führten teils 
massive Abwertungen der heimischen Währungen gegenüber dem Euro zu 
sinkenden Arbeitskosten auf Euro-Basis.
Arbeitgeber bezahlten im Jahr 2008 in der deutschen 
Privatwirtschaft durchschnittlich 29,80 Euro für eine geleistete 
Arbeitsstunde. Im europäischen Vergleich lag das Arbeitskostenniveau 
in Deutschland damit nach Dänemark, Luxemburg, Belgien, Schweden, 
Frankreich und den Niederlanden gemeinsam mit Österreich auf Rang 
sieben. Dänemark wies mit 36,50 Euro die höchsten, Bulgarien mit 2,50
Euro die niedrigsten Arbeitskosten je geleistete Stunde auf.
Im Verarbeitenden Gewerbe, das besonders im internationalen 
Wettbewerb steht, kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland im Jahr 
2008 durchschnittlich 33,90 Euro. Damit lag Deutschland hinter 
Belgien, Dänemark und Schweden auf Rang vier in der Europäischen 
Union.
Ferner ging Präsident Egeler auf die Lohnnebenkosten als einem 
bedeutenden Bestandteil der Arbeitskosten ein. Auf 100 Euro 
Bruttoverdienst zahlten die Arbeitgeber im Jahr 2008 in Deutschland 
32 Euro Lohnnebenkosten. Damit lag Deutschland unter dem europäischen
Durchschnitt von 36 Euro und nahm mit Rang 15 innerhalb der 
Europäischen Union einen Mittelplatz ein. In Frankreich und Schweden 
entfielen auf 100 Euro Lohn zusätzlich 50 Euro beziehungsweise 48 
Euro Lohnnebenkosten, in Malta waren es nur neun Euro.
Hauptbestandteil der Lohnnebenkosten sind die Sozialbeiträge der 
Arbeitgeber, also vor allem die gesetzlichen Arbeitgeberbeiträge zu 
den Sozialversicherungen sowie die Aufwendungen für die betriebliche 
Altersversorgung. Die Betrachtung des Verhältnisses der 
Lohnnebenkosten zu den Bruttolöhnen und -gehältern erlaubt einen 
Vergleich der Lohnnebenkosten unabhängig vom Lohnniveau der einzelnen
Mitgliedstaaten. Die hier dargestellten Lohnnebenkosten dürfen nicht 
mit Lohnzusatzkosten verwechselt werden. Die Lohnzusatzkosten 
umfassen sowohl die Beiträge der Arbeitgeber zur gesetzlichen 
Sozialversicherung als auch die der Arbeitnehmer.
Für weitere amtliche EU-Statistiken steht Ihnen unter 
www.eds-destatis.de der EDS "Europäischer Datenservice" zur 
Verfügung.
Detaillierte Ergebnisse zu diesen Themen sowie zu den 
Tarifverdiensten und Niedriglöhnern enthalten die Unterlagen zur 
Pressekonferenz "Verdienste und Arbeitskosten im Jahr 2008".
Drei Tabellen zum Thema bietet die Online-Fassung dieser 
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Roland Günther,
Telefon: (0611) 75-3858,
E-Mail:  arbeitskosten@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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