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Statistisches Bundesamt

Schulden der öffentlichen Haushalte Ende 2008: 1,5 Billionen Euro

Wiesbaden (ots)

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren die öffentlichen Haushalte
(einschließlich Extrahaushalte) in Deutschland zum Jahresende 2008 
insgesamt mit 1 517,1 Milliarden Euro am Kreditmarkt verschuldet. 
Gegenüber dem Vorjahresstand ist das ein Anstieg um 14,9 Milliarden 
Euro oder 1,0%. Die Angaben beziehen sich auf die Kernhaushalte des 
Bundes, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände und ihre 
jeweiligen Extrahaushalte.
Ein Anstieg der Kreditmarktschulden war 2008 beim Bund zu 
verzeichnen und zwar um 19,2 Milliarden Euro auf 956,9 Milliarden 
Euro. Er fiel allerdings mit + 2,0% niedriger als geplant aus, da der
Bund im letzten Jahr trotz Belastungen aus der Finanzmarktkrise per 
Saldo weniger neue Fremdmittel am Kreditmarkt aufgenommen hatte als 
zunächst vorgesehen.
Bei den Ländern sanken 2008 die Kreditmarktschulden insgesamt um 
rund eine Milliarde Euro (- 0,2%) auf 481,7 Milliarden Euro, obwohl 
darin auch schon Schulden für Finanzmarktstabilisierungsmaßnahmen 
enthalten sind. In der Mehrzahl der Länder sanken die 
Kreditmarktschulden oder blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert, 
am stärksten war der Rückgang in Sachsen mit - 13,4%, begründet unter
anderem durch hohe Tilgungen aufgrund der Entnahme von Mitteln aus 
Rücklagen.
Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden verringerten sich die 
Schulden insgesamt noch stärker um 3,3 Milliarden Euro (- 4,0%) auf 
78,5 Milliarden Euro.
Neben den Kreditmarktschulden zur Deckung des Haushaltsdefizits 
zwischen Einnahmen und Ausgaben nahmen die öffentlichen Haushalte in 
den letzten Jahren zunehmend Kassenkredite zur Überbrückung 
kurzfristiger Liquiditätsengpässe auf. Diese erreichten am 31. 
Dezember 2008 insgesamt 61,4 Milliarden Euro und übertrafen damit den
Vorjahreswert um 20,6%. Die Kassenkredite beim Bund betrugen zum 
Jahresende 2008  28,9 Milliarden Euro (+ 47,2%). Bei den Ländern 
lagen sie bei 3,3 Milliarden Euro (+ 37,7%). Die Bedeutung der 
Kassenkredite war bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden - wie in 
den Vorjahren - besonders hoch. Ende 2008 hatten diese 29,2 
Milliarden Euro (+ 1,2%) an Schulden aus Kassenkrediten. Die Relation
der Kassenkredite zu den Kreditmarktschulden bei den Gemeinden und 
Gemeindeverbänden betrug damit 35,2%.
Unter Einbeziehung der Kassenkredite betrug die 
Gesamtschuldbelastung der öffentlichen Haushalte Ende 2008  1 578,5 
Milliarden Euro (+ 1,6% beziehungsweise + 25,4 Milliarden Euro 
gegenüber dem 31. Dezember 2007).
Endgültige detaillierte Ergebnisse werden voraussichtlich Mitte 
des Jahres in der Fachserie 14, Reihe 5 "Schulden der öffentlichen 
Haushalte 2008" veröffentlicht. Diese enthält auch Ergebnisse zu den 
vergebenen Bürgschaften und Gewährleistungen.
Abweichungen zu von Länderfinanzministerien veröffentlichten 
Ergebnissen können sich unter anderem durch die Verwendung des 
Haushaltsjahres anstelle des Kalenderjahres bei der amtlichen 
Statistik als Berichtsperiode ergeben.
Eine methodische Kurzbeschreibung sowie eine Tabelle der Statistik
bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter 
www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Christian Kickner,
Telefon: (0611) 75-4203,
E-Mail:  schulden@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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