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Statistisches Bundesamt

Weiter positive Entwicklung der kommunalen Finanzen

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) haben die Gemeinden und Gemeindeverbände in Deutschland 
(ohne die Stadtstaaten) im ersten Halbjahr 2008 nach vorläufigen, 
teilweise geschätzten Ergebnissen 79,9 Milliarden Euro und damit 5,4%
mehr an Einnahmen erzielt als im ersten Halbjahr 2007. Die 
kassenmäßigen Ausgaben der Gemeinden und Gemeindeverbände lagen mit 
77,1 Milliarden Euro um 2,9% über dem entsprechenden Vorjahresbetrag.
In der Abgrenzung der Finanzstatistik errechnet sich hieraus ein 
kassenmäßiger Finanzierungsüberschuss in Höhe von 2,8 Milliarden 
Euro. Im ersten Halbjahr 2007 hatte er noch 0,9 Milliarden Euro 
betragen.
Die positive Entwicklung auf der Einnahmenseite war bestimmt durch
einen kräftigen Zuwachs bei den im Rahmen des kommunalen 
Finanzausgleichs von den Ländern empfangenen Schlüsselzuweisungen. 
Sie erhöhten sich um 14,8% auf 14,4 Milliarden Euro. Auch die 
kommunalen Steuereinnahmen stiegen im 1. Halbjahr 2008 wieder 
spürbar, und zwar um 6,4% auf 30,2 Milliarden Euro. Dabei fiel der 
Zuwachs beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit 15,2% auf 
6,7 Milliarden Euro besonders deutlich aus. Die 
Gewerbesteuereinnahmen nahmen - nach Abzug der Gewerbesteuerumlage - 
um 5,3% auf 17,4 Milliarden Euro zu, die Einnahmen aus der 
Grundsteuer stiegen lediglich um 0,1% auf 4,7 Milliarden Euro. In den
neuen Ländern fiel der Anstieg der kommunalen Steuereinnahmen mit 
17,8% auf 3,1 Milliarden Euro deutlich stärker aus als im früheren 
Bundesgebiet (+ 5,3% auf 27,0 Milliarden Euro).
Noch etwas geringer als bei den Steuereinnahmen fiel mit 3,8% auf 
3,1 Milliarden Euro der Zuwachs bei den investiven Zuweisungen der 
Länder an ihre Kommunen aus.
Bei den Ausgaben erhöhte sich im ersten Halbjahr 2008 der laufende
Sachaufwand der Gemeinden und Gemeindeverbände mit 4,7% auf 16,4 
Milliarden Euro am stärksten. Hier setzte sich der Trend des Jahres 
2007 fort. Auch die kommunalen Sachinvestitionen nahmen um 4,1% auf 
8,0 Milliarden Euro weiter zu. Die darin enthaltenen Bauausgaben der 
Gemeinden stiegen um 2,8% auf 6,0 Milliarden Euro. Die 
Personalausgaben der Kommunen erhöhten sich um 3,5% auf 
19,5 Milliarden Euro.
Die sozialen Leistungen der Kommunen erhöhten sich nur geringfügig
um 0,1% auf 19,1 Milliarden Euro. Davon entfielen auf die Leistungen 
der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Hartz IV) 5,7 Milliarden Euro.
Sie lagen infolge der günstigen Arbeitsmarktentwicklung um 5,6% unter
den Ausgaben des Vorjahres. Dem standen Einnahmen aus Zuweisungen der
Länder beziehungsweise des Bundes in Höhe von 2,5 Milliarden Euro 
gegenüber. In diesen Zahlen sind die Leistungen derjenigen Kommunen, 
die am sogenannten Optionsmodell beteiligt sind, in dem die 
Arbeitslosen ausschließlich von den Gemeinden und Gemeindeverbänden 
betreut werden, nicht enthalten. Diese Leistungen werden im vollen 
Umfang vom Bund getragen.
Die Kommunen haben im ersten Halbjahr 2008  1,8 Milliarden Euro 
mehr Schulden getilgt als sie zur Finanzierung ihrer Haushalte am 
Kreditmarkt aufgenommen hatten (Nettotilgung). Der Stand ihrer 
Kreditmarktschulden verringerte sich dadurch zum Ende des zweiten 
Quartals 2008 auf 77,4 Milliarden Euro (31.12.2007: 
79,0 Milliarden Euro, 30.06.2007: 80,2 Milliarden Euro). Gleichzeitig
belief sich allerdings der Stand der kurzfristigen Kassenkredite auf 
29,0 Milliarden Euro (31.12.2007: 28,4 Milliarden Euro; 30.06.2007: 
29,2 Milliarden Euro).
Durch Probleme im Zusammenhang mit der Einführung des doppischen 
Rechnungswesens sind die Ergebnisse einiger Länder nur eingeschränkt 
aussagefähig.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung 
unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Wolfgang Müller,
Telefon: (0611) 75-4160,
E-Mail:  gemeindefinanzen@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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