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Bremer Fernsehpreis 2020: Auszeichnungen für BR, NDR, rbb, SWR und WDR für besondere Leistungen im Regionalfernsehen

Bremer Fernsehpreis 2020: Auszeichnungen für BR, NDR, rbb, SWR und WDR für besondere Leistungen im Regionalfernsehen
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Bremen (ots)

Die Gewinnerinnen und Gewinner des Bremer Fernsehpreises 2020 stehen fest: Heute (13.11.20) kürt der Regionalwettbewerb der ARD neun Produktionen. Das Beste im deutschsprachigen Regionalfernsehen wählte die unabhängige Experten-Jury mit dem Vorsitzenden Frank Plasberg aus 20 Nominierten bei 151 Einreichungen aus.

"Die ausgezeichneten Programme des diesjährigen Bremer Fernsehpreises zeigen die Bandbreite und die Kreativität, die den Regionaljournalismus im deutschsprachigen Raum auch in diesen schwierigen Zeiten auszeichnen und so erfolgreich machen", gratuliert Dr. Yvette Gerner, Intendantin von Radio Bremen den Preisträgerinnen und Preisträgern: "Bei Diskursverwilderung und Distanz, bei Verunsicherung und Verschwörungsmythen braucht es umfassende, unabhängige und kreative Berichterstattung vor Ort, in den Gemeinden, Landkreisen, Städten, Ländern - und das tun die Gewinnerinnen und Gewinner auf herausragende Art und Weise."

In der Kategorie "Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag" gewinnt:
- Die Strandgrasnelke, Schleswig-Holstein Magazin, 26.5.2020, NDR, Kiel
Sieger in der Kategorie "Die beste Sendung" ist:
- Aktuelle Stunde, 6.6.2020, WDR, Köln
In der Kategorie "Die beste Moderatorin - Der beste Moderator" wurde ausgezeichnet:
- Eva-Maria Lemke, Abendschau, 28.1.2020, rbb, Berlin
Gewinner in der Kategorie "Die beste Recherche" ist:
- Pflege-WG, Hallo Niedersachsen, 22.12.2019, NDR, Hannover
Den Preis in der Kategorie "Worauf wir besonders stolz sind" vergab die Jury an:
- Leben in der Landmannstraße, Folge 1, Lokalzeit aus Köln, 8.4.2020, WDR, Köln 
In der Kategorie "Die gelungenste Zuschauerbeteiligung" wird ausgezeichnet:
- Sing dela sing, zibb, 16.4.2020, rbb, Berlin
Die Auszeichnung in der Kategorie "Das beste regionale Digital-Projekt" geht an:
- SWR Heimat, regionales Instagram-Projekt, 1.7.2019-30.6.2020, SWR, Stuttgart
Außerdem vergibt die Jury zwei Sonderpreise:
- Lohnt sich das?, YouTube-Kanal, 26.3.2020, BR, München (in der Kategorie "Das beste regionale Digital-Projekt" nominiert
- zuLAUT, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, 30.10.2019, SWR, Mainz (in der Kategorie "Die gelungenste Zuschauerbeteiligung" nominiert)

Radio Bremen hat die diesjährige Verleihung des Bremer Fernsehpreises kurzfristig neu aufgestellt und stellt die Preisträgerinnen und Preisträger ab Freitag, 13. November, 16 Uhr auf der Webseite des Bremer Fernsehpreises ( www.bremer-fernsehpreis.de) und auf twitter.com/Bremer_FS_Preis vor.

Jurybegründungen

"Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag":

Die Strandgrasnelke, Schleswig-Holstein Magazin, 26.5.2020, NDR, Kiel

Eigentlich geht es nur um ein Blümchen: Doch von der ersten Sekunde an ist der Zuschauer gepackt von der Mission des journalistischen Spezialeinsatzkommandos. Die Strandgrasnelke am Autobahnrand wird in einem Feuerwerk von akustischen, optischen und dramaturgischen Einfällen präsentiert und inszeniert. Philipp Jeß vom Schleswig-Holstein Magazin macht das mit viel Liebe zum Detail. Der Zuschauer lernt auf unterhaltsame Art und Weise eine Menge über das Blümchen am Wegesrand. (Laudatorin Birgitta Weber)

"Die beste Sendung":

Aktuelle Stunde, 6.6.2020, WDR, Köln

"Sie können es sich nicht vorstellen!", sagt der Polizeipräsident über den schweren sexuellen Missbrauch dreier Jungen in Münster. Auch die Aktuelle Stunde kann ihren Zuschauern nur eine Ahnung vom Ausmaß dieses Verbrechens geben. Sie richtet ihren Blick auf die Opfer und macht diese Herangehensweise auch bei einem zweiten Thema klar: Statt nach dem Tod des Schwarzen George Floyd über dunkelhäutige Menschen im Sendegebiet zu reden, kommen sie selbst zu Wort. Die Aktuelle Stunde ist auch hier nah bei den Betroffenen. Eine O-Ton-Collage verdeutlicht: Erniedrigungen gehören zu ihrem Alltag. Die Machart der Filme, die Dramaturgie der Sendung und die Moderation verfolgen diese Linie konsequent. (Laudator Andreas Jölli)

"Die beste Moderatorin":

Eva-Maria Lemke, Abendschau, 28.1.2020, rbb, Berlin

Es ist ein beklemmender Moment, als dem Missbrauchsopfer die Worte fehlen - doch Eva-Maria Lemke von der Abendschau vom rbb löst diesen Moment ganz souverän auf. Mit starker Mimik und besonnener Wortwahl. Im Interview ist sie ruhig und zugewandt, dem Thema angemessen. Durch die Sendung führt sie äußerst sympathisch und klar, manchmal mit feiner Ironie. Eine lässige Moderatorin, die stets den richtigen Ton trifft. (Laudatorin Gesa Eberl)

"Die beste Recherche":

Pflege-WG, Hallo Niedersachsen, 22.12.2019, NDR, Hannover

Hallo Niedersachsen öffnet für uns eine Tür, hinter die viele von uns vielleicht gar nicht schauen wollen: In einer privaten Senioren-Wohngemeinschaft leben alte Menschen in Kot und Dreck - so der Vorwurf. Von fürsorglicher Betreuung - keine Spur. Das Schlimmste daran: Es scheint niemanden so recht zu kümmern. Die Redaktion von Hallo Niedersachsen hält uns den Spiegel vor: Vielleicht sind wir ja so froh über jeden Pflegeplatz, dass wir beide Augen zudrücken? Immerhin: Das Land und die Staatsanwaltschaft sind alarmiert. Dank der Recherche der NDR-Autorin Christina Harland. (Laudatorin Birgitta Weber)

"Worauf wir besonders stolz sind":

Leben in der Landmannstraße, Folge 1, Lokalzeit aus Köln, 8.4.2020, WDR, Köln

"Mir stehen Tränen in den Augen, wenn Leute etwas zu Essen kaufen, nur um uns zu unterstützen"- das sagt ein alteingesessener Wirt in der Kölner Landmannstraße, der wegen des Lockdowns sein Gasthaus schließen musste. Zusammenhalt und Solidarität in Zeiten von Corona: die Menschen in der Landmannstraße machen vor, wie es geht. Die Krise spiegelt sich in einem Mikrokosmos - eine starke Idee für eine Serie der WDR Lokalzeit aus Köln, liebevoll umgesetzt von Sabine Büttner. Der kreative Schnitt und die stimmige Musikauswahl begeistern. Und wenn die Juwelierin ihre Klopapier-Schaufensterdeko zeigt, muss der Zuschauer selbst in Corona-Zeiten schmunzeln. (Laudator Hans Helmich)

"Die gelungenste Zuschauerbeteiligung":

Sing dela sing, zibb, 16.4.2020, rbb, Berlin

Eigentlich ist während des Lockdowns zu singen im Chor in geschlossenen Räumen verboten. "Dann machen wir es eben anders", dachten sich die Redakteurinnen und Redakteure von zibb und entwickeln mit den Machern vom Projekt "Sing dela Sing" eine ganz eigene Multimedia-Aktion. 20 Hits tauchen Abend für Abend auf dem Bildschirm auf und jeder kann mitsingen und mitmachen. Selbst gedrehte Clips werden als Musikvideo eingespielt. Es entstehen Beiträge mit vielen gut gelaunten, singenden Menschen aus allen Altersgruppen. Amateure und Profis auf Augenhöhe - ein großer Spaß, eine Mitmachaktion des rbb, die Mut macht! (Laudatorin Gesa Eberl)

"Das beste regionale Digital-Projekt":

SWR Heimat, regionales Instagram-Projekt, 1.7.2019-30.6.2020, SWR, Stuttgart

Heimat - das klingt eigentlich altbacken und verstaubt. Doch das Instagram-Projekt "Heimat" des SWR ist einfach nur cool. Es greift Geschichten von Menschen aus der Region auf und kennt dabei keine Tabus. Was die Community bewegt, wird umgesetzt und diskutiert. Interaktion wird groß geschrieben, das gemeinsame Lebensgefühl gestärkt. Ein überzeugendes Projekt, das die Möglichkeiten der Plattform voll ausschöpft und auch anstrengende Diskussionen nicht scheut. (Laudatorin Clare Devlin)

Sonderpreis der Jury:

Lohnt sich das?, YouTube-Kanal, 26.3.2020, BR, München

(in der Kategorie "Das beste regionale Digital-Projekt" nominiert)

Nachwuchsjournalisten des Bayerischen Rundfunks brechen mit einem Tabu: "Über seinen Verdienst spricht man nicht!" Mit ihrem YouTube-Format "Lohnt sich das?" schildern sie den Arbeitstag zum Beispiel eines Supermarktleiters, eines Lederhosenmachers, einer Notfallsanitäterin. Und sie legen schonungslos offen, was am Ende auf der Gehaltsabrechnung steht - oft erschütternd wenig. Es ist mehr als der Appell an die YouTube-Zielgruppe: Augen auf bei der Berufswahl! "Lohnt sich das?" stellt unsere Leistungsgesellschaft in Frage. Diese Reportagen werden den YouTube-Usern zu denken geben! (Laudator Frank Plasberg)

Sonderpreis der Jury:

zuLAUT, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, 30.10.2019, SWR, Mainz

(in der Kategorie "Die gelungenste Zuschauerbeteiligung" nominiert)

Wenn die Frau aus Kirburg im Westerwald ihr Fenster öffnet, leiden die Zuschauer mit: Hier ist es zu laut! Und sie ist nicht die Einzige, der es so geht, wie der Südwestrundfunk dank eines multimedialen Aufrufs herausgefunden hat. Ob in der Stadt, ob auf dem Land - Autofahren setzt die Gesundheit Tausender Menschen aufs Spiel. Der SWR misst den Lärm und setzt mit "Hier ist es zu laut" Politiker unter Druck. Eigentlich sollte es in Kirburg erst in 20 Jahren eine Umgehungsstraße geben, vielleicht jetzt schon früher - dank des SWR. (Laudator Frank Plasberg)

Der Bremer Fernsehpreis

Der Bremer Fernsehpreis kürt das Beste im Regionalfernsehen deutschsprachiger Fernsehprogramme und wird von Radio Bremen im Auftrag der ARD verliehen. Den Preis gibt es mit Unterbrechungen seit 1974. Zahlreiche prominente Autoren erhielten ihn bereits, unter anderem auch der heutige Jury-Vorsitzende Frank Plasberg. Die ARD steht für Nähe - für Geschichten aus der Region für die Region. Vor 70 Jahren wurde die ARD von den Landesrundfunkanstalten auf einer Sitzung in Bremen gegründet. Seither gehört das Programm aus den Bundesländern zur DNA der ARD. Wer sich dieses Jahr über die begehrten Auszeichnungen freuen darf, ermittelte die Jury, bestehend aus:

  • Frank Plasberg (ARD-Moderator und Jury-Vorsitzender),
  • Clare Devlin (Crossmedia-Journalistin beim WDR),
  • Gesa Eberl (Moderatorin bei n-tv und RTL),
  • Hans Helmich (Redakteur beim Fernsehprogramm der Deutschen Welle und Medientrainer),
  • Andreas Jölli (Korrespondent des Österreichischen Rundfunks in Berlin und Publizistik-Dozent) und
  • Birgitta Weber (SWR-Abteilungsleiterin Inland, Redaktionsleiterin des ARD-Politikmagazins "Report Mainz", Dozentin für Moderationsseminare an der Hochschule für Medien in Stuttgart).

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