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Pleitgen: Position und Ansehen der ARD gestärkt - Erfolge durch Informationsprogramme und hochkarätige Fernsehfilme

Köln (ots)

Fritz Pleitgen hat anlässlich der
ARD-Hauptversammlung in Köln eine positive Bilanz seiner 
zweijährigen Amtszeit als ARD-Vorsitzender gezogen und ein 
"gestiegenes Ansehen" der ARD festgestellt. Durch aktuelle 
Ereignisse wie die Terroranschläge am 11. September 2001, den 
Afghanistankrieg, die Flutkatastrophe im Sommer 2002 und die 
Bundestagswahl sei die Information als Kernaufgabe der ARD 
ungewöhnlich stark in den Vordergrund gerückt. Hier habe sich in den 
vergangenen zwei Jahren gezeigt, dass der öffentlich-rechtliche 
Rundfunk in Deutschland in Sachen Inhalt und Qualität nach wie vor 
weit vorne stehe. Erfreulicherweise habe sich die Position des 
öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch in anderen Ländern der 
Europäischen Union gefestigt, erklärte Pleitgen auf der gemeinsamen 
Sitzung der Intendanten und Gremienvorsitzenden der in der ARD 
zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten. Der ARD-Vorsitz wird 
zum Jahreswechsel turnusgemäß vom WDR auf den NDR und dessen 
Intendanten Jobst Plog übergehen.
Pleitgen verwies darauf, dass das Erste mit Publikumserfolgen wie 
dem "Tatort", zahlreichen Informationssendungen von "Tagesschau" bis 
"Sabine Christiansen", der Sportberichterstattung, aber auch Serien, 
Fernsehfilmen und Mehrteilern seine Position auf Platz 2 im 
deutschen Fernsehen gefestigt habe. Der Dreiteiler "Die Manns" von 
Heinrich Breloer sei das "herausragende Fernsehereignis des Jahres" 
gewesen, überschüttet mit Preisen und gekrönt vom Deutschen 
Fernsehpreis und dem renommierten US-Fernsehpreis Emmy. "Dies ist 
ein schönes Geschenk zum 50. Geburtstag des ARD-Fernsehens, das wir 
Ende des Jahres begehen werden", so Pleitgen.
Mit der Platzierung der politischen Magazine am Donnerstag Abend 
auf 20.15 Uhr hätten die Landesrundfunkanstalten ihre 
Informationskompetenz zur Primetime unterstrichen. Ergebnisse der 
Fernsehforschung bestätigten, dass "sich die Zuschauer bei 
krisenhaften Ereignissen und Entwicklungen unverändert vorrangig den 
Informationsangeboten des Ersten" zuwendeten. Mit Blick auf die 
Fußball-WM 2002 betonte Pleitgen, dass es richtig gewesen sei, den 
Rechtevertrag mit der Kirch-Gruppe abzuschließen ("am Ende zu 
vertretbaren Preisen"), da die öffentlich-rechtliche Reputation 
Schaden genommen hätte, wenn die WM-Spiele nur bei den Privaten und 
im Pay-TV zu sehen gewesen wären. Außerdem habe die ARD durch diesen 
Vertrag ihre Chancen im Hinblick auf den Wettbewerb um die WM 2006 
in Deutschland verbessert.
Der ARD-Vorsitzende unterstrich die weiterhin wertvolle Rolle des 
Radios als das klassische Rundfunk-Medium. Die Hörfunkprogramme der 
Landesrundfunkanstalten hätten in den vergangenen zwei Jahren ihre 
Spitzenposition sogar noch ausgebaut, und zwar auf täglich 34 
Millionen Hörer bzw. 53 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen 
(Montag bis Freitag). Zu diesem Erfolg hätten nicht nur die 
Serviceprogramme und jungen Wellen beigetragen, sondern auch die 
gehobenen Kultur- und Informationsprogramme, die täglich von rund 
4,6 Millionen Menschen eingeschaltet würden.
Außerdem sei der ARD in den vergangenen zwei Jahren der Aufbau 
eines "überzeugenden und konkurrenzfähigen öffentlich-rechtlich 
profilierten Online-Angebots" gelungen. Die Homepage www.ARD.de 
übernehme die Funktion eines Dachportals, das die Angebote der 
Landessender und der Gemeinschafts-einrichtungen in Hörfunk und 
Fernsehen bündele. Weitere zentrale Elemente seien das 
Nachrichtenportal www.tagesschau.de und www.DasErste.de, das 
programmbegleitende Inhalte zu den Sendungen des Ersten anbiete. Die 
Präsenz im Netz sei "eine ganz entscheidende Komponente der 
Zukunftsfähigkeit der ARD", sagte Pleitgen. Die ARD und die 
Landesrundfunkanstalten leisteten mit ihrer "kostenlosen und 
werbefreien Internetpräsenz" innerhalb der staatsvertraglich 
umrissenen Grenzen außerdem einen wichtigen Beitrag zur 
Verwirklichung der Informationsgesellschaft.
Als "Beleg für die Reformfähigkeit des öffentlich-rechtlichen 
Rundfunks" bezeichnete Pleitgen die Fusion von SFB und ORB zum 
Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Mit der Zusammenführung beider 
Sender zu einer noch leistungsfähigeren Einheit werde das Gewicht 
der Hauptstadt und Brandenburgs in der Arbeitsgemeinschaft stärker 
zur Geltung kommen.
Von erheblicher strategischer Bedeutung sei für die ARD auch der 
digitale terrestrische Verbreitungsweg DVB-T, da es der einzige von 
Dritten unabhängige Verbreitungsweg sei. Mit ihrer Mitwirkung an dem 
vor wenigen Wochen begonnenen DVB-T-Projekt in Berlin/Brandenburg 
stelle die ARD ihre Unterstützung für die Digitalisierung unter 
Beweis. Die Arbeitsgemeinschaft setze in ihrer Digitalstrategie aber 
weiterhin auf das Zusammenwirken der drei Verbreitungswege Satellit, 
Kabel und Antenne, da über einzelne Wege niemals das ganze Publikum 
zu erreichen sei.
Als weiteren Erfolg wertete Pleitgen die Zusage des Europäischen 
Parlaments und des EU-Kommissars Liikanen, den offenen Standard MHP 
(Multimedia Home Platform) zu unterstützen und damit dem digitalen 
Fernsehen in Europa zum Durchbruch zu verhelfen. MHP ist ein 
interoperabler Technologiestandard für digitale Empfangsgeräte, der 
es unabhängig vom jeweiligen Decoder erlaubt, Programme interaktiv 
zu nutzen und multimedial zu verknüpfen. Pleitgen kündigte für Mitte 
Dezember eine Vorführung von MHP-Anwendungen in Brüssel an, an der 
sich auf Initiative der ARD 16 weitere Rundfunksender und Firmen, 
darunter auch Endgerätehersteller und Kabelnetzbetreiber, beteiligen 
werden.
Mit Blick auf den Europäischen Verfassungskonvent forderte der 
ARD-Vorsitzende, dass das Amsterdamer Protokoll integraler 
Bestandteil des neuen Europäischen Vertrages werde. Das Protokoll 
räumt den EU-Mitgliedstaaten die ausschließliche Zuständigkeit über 
Organisation und Finanzausstattung des nationalen öffentlich- 
rechtlichen Rundfunks ein. Es sei sehr wichtig, so Pleitgen, dass 
die kulturelle Vielfalt, der Medienpluralismus und die 
Informationspluralität in die Zielbestimmungen der Union aufgenommen 
würden. Die deutschen Mitglieder des Verfassungskonvents hätten ihm 
zugesagt, die Position der ARD zu unterstützen. Sollte das 
Amsterdamer Protokoll nicht in seiner jetzigen Form integriert 
werden, werde sich die ARD für einen eigenen Artikel zum öffentlich- 
rechtlichen Rundfunk im neuen Vertrag einsetzen.
Rückfragen:   Rüdiger Oppers, ARD-Sprecher, Tel.: 0221/220-1867
ots-Originaltext: ARD Radio & TV
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=29876

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