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ARD Presse

ARD-Strategie zum Übergang auf digitale Rundfunkverbreitung

Bremen/Köln (ots)

Die ARD-Intendanten haben bei ihrer heutigen
Sitzung in Bremen ein Strategie-Papier zum Übergang auf die digitale
Rundfunkverbreitung verabschiedet, das im März beschlossen werden
soll. Die Intendanten schlossen sich einem Konzept an, das vom
ARD-Gremium für Rundfunk und Telekommunikation RUTE unter Vorsitz des
SR-Intendanten Fritz Raff erarbeitet wurde. Ziel der ARD ist es, auch
nach dem endgültigen Umstieg auf die digitale Rundfunkverbreitung -
der für alle Verbreitungswege zu erwarten ist - alle potenziellen
Nutzer in ihrem Sendegebiet zu erreichen. Hierzu soll weiterhin auf
einen Mix der Verbreitungswege gesetzt werden, da über einen
einzelnen Weg nicht das ganze Publikum mit allen ARD-Angeboten
versorgt werden kann.
Für die ARD behält der terrestrische (erdgebunden ausgestrahlte)
Rundfunk eine besondere Bedeutung, da er der einzige von Dritten
unabhängige Übertragungsweg ist. Digitales terrestrisches Fernsehen
(DVB-T) ermöglicht auf portablen Geräten den mobilen Empfang einer
größeren Anzahl von Programmen (vier Programme auf einem Kanal). Die
Einführung von DVB-T wird nur gelingen, wenn in der Anfangszeit
sowohl private als auch öffentlich-rechtliche Rundfunkunternehmen
leistungsstarke analoge Frequenzen für die digitale Ausstrahlung zur
Verfügung stellen. Die ARD wird sich aktiv am Einstieg in den
Regelbetrieb des digitalen terrestrischen Fernsehens beteiligen,
bereits jetzt unterstützt sie das DVB-T-Projekt in
Berlin/Brandenburg. Über derartige Projekte werden adäquate
Programminhalte und Dienste entwickelt und zudem dem Endgerätemarkt
Impulse gegeben.
Der Umstieg auf DigitalRadio wird einen längeren Zeitraum
beanspruchen, da die bisherige analoge UKW-Ausstrahlung vom Publikum
offenbar als ausreichend empfunden wird. Zur Durchsetzung von
DigitalRadio sollten daher attraktive Zusatzangebote entwickelt
werden, die einen Anreiz zum Wechsel zur Digitaltechnik geben.
DigitalRadio bietet Chancen für Programminnovationen, die der
Gattung Radio sowohl durch neue als auch durch die Vernetzung
bestehender Programme Entwicklungsraum schaffen können.
Die ARD strebt die Bereitstellung zusätzlicher
Übertragungskapazitäten für DigitalRadio an, damit das gesamte
Programmangebot des jeweiligen ARD-Senders dort abgebildet werden
kann.
Im privatisierten Breitbandkabel ist die Rundfunkfreiheit zu
gewährleisten. Die jeweiligen Kabelnetze - Hauptverbreitungsweg für
Fernseh- und Hörfunkpro-gramme - müssen weiterhin, z.B. in Form eines
entsprechenden "Korridors", für Rundfunkzwecke zur Verfügung stehen.
Außerdem muss dafür Vorsorge getroffen werden, dass
gebührenfinanzierte Angebote von Kabelnetzbetrei-bern nur unter
Zustimmung der jeweiligen öffentlich-rechtlichen Rundfunk-anstalt
vermarktet werden können. Die Entbündelung und Neupaketierung
öffentlich-rechtlicher Programmbouquets durch Netzbetreiber ist
auszuschließen. Zudem ist sicherzustellen, dass das Publikum
ARD-Bouquets auf der ersten Navigationsebene ohne zusätzlichen
Paketpreis erreichen kann. Die Einspeisung ins Kabel ist auf der
Basis von MHP vorzusehen, Zusatzfunktionen wie der Elektronische
Programmführer müssen auf den Empfangsgeräten abbildbar sein.
In den nächsten Jahren wird die ARD ihre Strategie zur digitalen
Rundfunkverbreitung unter Berücksichtigung der zukünftigen
politischen Entscheidungen und Marktentwicklungen weiter entwickeln.
Rückfragen:
ARD-Sprecher Rüdiger Oppers
Tel. 0221/220-1867

Original-Content von: ARD Presse, übermittelt durch news aktuell

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