Alle Storys
Folgen
Keine Story von ARD Presse mehr verpassen.

ARD Presse

GVK-Information: Positionspapier zum Qualitätsdiskurs in der ARD

München (ots)

Die Gremienvorsitzenden der ARD befassen sich
bereits seit längerem intensiv mit Fragen der Qualitätsbewertung und 
-sicherung. Ziel ist die Sicherung und Verbesserung der 
Angebotsqualität durch einen ständigen Diskurs zwischen Gremien, 
Programmmachern und Programmnutzern. Zentrales Ergebnis der von der 
GVK veranstalteten Gremienfachtagung (am 4./5.2.2009 in Hamburg) ist 
die Unabdingbarkeit eines gemeinsamen Grundverständnisses von 
Qualität als Voraussetzung für eine nachvollziehbare 
Qualitätsbewertung innerhalb der ARD.
Der Diskurs über Qualität ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung 
der Qualität. Die GVK regt daher an, die während des GVK-Forums 
geführte Diskussion weiter zu intensivieren und in eine systematische
Qualitätsdebatte in den Gremien und den Häusern überzuführen.
Ziel ist die gemeinsame Erarbeitung eines Leitfadens zur 
Qualitätsbewertung. Ein solches Instrument wird als ein wichtiger 
Bestandteil für eine koordinierte und nachvollziehbar begründete 
Gremienkontrolle in der ARD gesehen, zumal bei der Prüfung neuer 
Telemediendienste die publizistische Qualität von Angeboten zu 
bewerten und darzulegen ist. Ein in die ARD-Programmleitlinien zu 
integrierender "ARD-Leitfaden Qualitätsbewertung" soll auch dazu 
beitragen, eine gemeinsame Sprache zwischen Gremienmitgliedern auf 
der einen Seite und Programmmachern und Sendeverantwortlichen auf der
anderen Seite zu finden.
Aus dem GVK-Forum sind bereits Positionen und Eckpunkte für die 
Qualitätsdebatte hervorgegangen:
-	Es ist Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die 
kulturellen, sozialen und demokratischen Bedürfnisse der Bürger zu 
erfüllen; die GVK sieht daher die individuelle und gesellschaftliche 
Relevanz sowie die programmliche und inhaltliche Vielfalt als 
übergeordneten Maßstab für Qualität. Für einen maßgeblichen Ausweis 
von Qualität halten die Gremienvorsitzenden ferner, dass der 
öffentlich-rechtliche Rundfunk gesellschaftlich relevante Themen 
nicht nur setzt oder aufgreift, sondern nachhaltig verfolgt und 
entsprechende Diskussionen in der Öffentlichkeit inhaltlich 
begleitet. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss hier Leitmedium 
sein und verlässlich Orientierung bieten.
-	Die gesellschaftlichen Aufsichtsgremien sind der Überzeugung, 
dass nur Qualitätsprodukte in allen Genres den Gebührenzahler davon 
überzeugen, dass sein Beitrag zur Finanzierung des 
öffentlich-rechtlichen Rundfunks sinnvoll und richtig ist.  Deshalb 
ist für die Gremien der Erfolg durch Qualität Gradmesser der 
Leistungserfüllung und nicht alleine die Quote. Die Gremien werden 
darauf hinwirken, dass der gesellschaftliche Mehrwert ("Public 
Value") des ganzen Programmspektrums als herausragendes 
Qualitätsmerkmal verstärkt evaluiert, reflektiert und dokumentiert 
wird.
-	Die Rundfunkräte als Vertreter der Gesellschaft sind auch 
Mittler für die Verständigung der Gesellschaft über den Auftrag ihres
Rundfunks. Die Gremien werden daher Sorge dafür tragen, dass über die
Mitglieder der Rundfunkräte auch Anregungen aus möglichst allen 
Teilen der Gesellschaft in den internen Diskurs über Leistung und 
Qualität der öffentlich-rechtlichen Angebote einfließen.
-	Die Gremien wollen zeitnah gemeinsam mit den 
Programmverantwortlichen und unter Einbeziehung der 
Qualitätsforschung einen ARD-Leitfaden zur Qualitätsbewertung 
entwickeln. Die GVK wird hierfür mit dem Programmbeirat bis Ende 
November einen ersten Entwurf fertigen.
-	Viele Aspekte von Qualität sind quantifizierbar, die Bewertung 
hängt zu einem großen Teil auch von subjektiven Kriterien, wie 
Einstellungen, Überzeugungen, Zielen ab. Ein starres Kriterienraster 
hält die GVK für ungeeignet bei der Bewertung von Mediendiensten und 
zudem hinderlich bei der Erstellung journalistisch und künstlerisch 
hochwertiger, kreativer Mediendienste.
-	Der Leitfaden sollte auf den bereits vorhandenen Ansätzen in den
programmlichen Leitlinien der öffentlich-rechtlichen 
Rundfunkanstalten aufbauen sowie Kriteriensammlungen aus den 
Programmcontrollingverfahren oder z.B. Preisverleihungen 
berücksichtigen.
-	Die qualitätsorientierten Programmcontrollingverfahren, die 
bereits in vielen Landesrundfunkanstalten praktiziert werden, 
bedürfen einer stärkeren Abstimmung, aber keiner starren 
Vereinheitlichung. Angestrebt werden sollte eine engere Verzahnung 
von internem Programmcontrolling und Programmaufsicht durch die 
Gremien.

Pressekontakt:

Geschäftsstelle der
Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD
Hopfenstraße 4
80335 München
Tel. 089 5900 4314
Fax 089 5900 4310
geschaeftsstelle@ard-gvk.de

Original-Content von: ARD Presse, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ARD Presse
Weitere Storys: ARD Presse
  • 01.04.2009 – 14:39

    Vorbereitungen auf die Drei-Stufen-Test-Verfahren in der Schlussphase

    München (ots) - PRESSEINFORMATION GVK beschließt Einrichtung einer Drei-Stufen-Test-Arbeitsgruppe der Gremienmitarbeiter Die Gremienvorsitzenden haben weitere Vorkehrungen für eine gründliche und effiziente Durchführung der zukünftigen Genehmigungsverfahren getroffen. Aufgrund der föderalen Struktur der ARD ist für die Entscheidung, ob der ...

  • 01.04.2009 – 14:37

    ARD-Gremienvorsitzende verabschieden Positionspapier "Qualität"

    München (ots) - PRESSEINFORMATION Die Gremienvorsitzenden haben im Nachgang zum GVK-Forum "Qualität - machen, messen, managen" ein Positionspapier zum Qualitätsdiskurs in der ARD verfasst. Am 4. und 5. Februar hatte die GVK zur 2. Gremienfachtagung nach Hamburg geladen. Zwei Tage lang diskutierten über 150 Gremienmitglieder mit internen und externen ...