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Der Tagesspiegel: Juristen kritisieren Gesetzentwurf zur Privatisierung der Bahn

Berlin (ots)

Am Gesetzentwurf des Bundesverkehrsministeriums zur
Bahnprivatisierung gibt es zunehmend Kritik. Die Mehrheit der 
Juristen, die der Bundestags-Verkehrsausschuss Ende Mai dazu anhören 
will, zweifelt daran, dass es mit dem Grundgesetz vereinbar ist. "So 
wie das Gesetz bisher gemacht ist, ist es verfassungsrechtlich höchst
bedenklich", sagte der Hamburger Rechtswissenschaftler Michael 
Fehling dem "Tagesspiegel am Sonntag". Das Modell von 
Verkehrsminister wolfgang Tiefensee sei vom Prinzip her zwar nicht 
grundsätzlich rechtlich unmöglich, mit dem aktuellen Entwurf habe der
Bund aber zu wenig Einflussmöglichkeiten auf das Netz. "Der Bund muss
auch faktisch die großen Linien vorgeben können", rügte wiederum 
Robert Uerpmann-Wittzack von der Universität Regensburg. Eine rein 
formale Eigentumsposition wäre eine "leere Hülse, die den 
verfassungsrechtlichen Anforderungen nicht genügt". Ähnlich äußerte 
sich der Frankfurter Rechtsprofessor Georg Hermes: "Ich sehe den 
Entwurf sehr skeptisch." Als klarer Befürworter der Regelung 
Tiefensees unter den geladenen Juristen gilt bislang nur der 
Rostocker Jurist Hubertus Gersdorf, der bereits ein Gutachten für das
Verkehrsministerium zum Gesetzentwurf verfasst hat. "Der Bund hätte 
mit dem Gesetz die gleichen Kontrollrechte wie im heutigen 
Konstrukt", findet er. Also gebe es für einen Konflikt mit der 
Verfassung "keinen Anhaltspunkt".
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030/26009-260

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Der Tagesspiegel
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Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
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