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Der Tagesspiegel: Bahn fürchtet Millionen von Kundenansprüchen

Berlin (ots)

Berlin. Die Bahn rechnet offenbar mit erheblichen
Belastungen durch die Entschädigungen für Verspätungen, die sie nach
der neuen Kundencharta zahlen muss. Aus Unternehmenskreisen erfuhr
der "Tagesspiegel am Sonntag", für die Jahre 2004 bis 2009 sei ein
Mindestrisiko von insgesamt 600 Millionen Euro einkalkuliert worden.
Bei einer schlechten Pünktlichkeitsquote könne die Belastung noch
wachsen.
Außerdem ist die Fernverkehrssparte - trotz einer groß angelegten
Sonderpreisaktion - auch im August hinter den meisten Zielen
zurückgeblieben. Das geht aus Konzernunterlagen hervor, die dem
"Tagesspiegel am Sonntag" vorliegen. Demnach fuhren immer noch
weniger Menschen in den ICEs und ICs als von der Bahn geplant - statt
10,4 nur 10,1 Millionen. In den ersten acht Monaten des Jahres hat
der Fernverkehr mit 76,4 Millionen Menschen im Vergleich zum sehr
schwachen Vorjahr keine zusätzlichen Kunden gewinnen können. Die
Pläne wurden damit um 7,1 Prozent verfehlt. Der Außenumsatz ist
gleichzeitig im Vergleich zum Vorjahr bis August nur um 0,4 Prozent
auf 1,9 Milliarden Euro gewachsen, obwohl im April die Ticketpreise
im Fernverkehr im Schnitt um 3,4 Prozent angehoben wurden.
Trotz des verschobenen Börsengangs treibe die Bahn daher Sparpläne
voran, erfuhr der "Tagesspiegel am Sonntag" aus Unternehmenskreisen.
Bei den Zugbegleitern und Gastronomiemitarbeitern ist laut
Unternehmenskreisen jeweils die Streichung von Jobs im dreistelligen
Bereich geplant. Außerdem bereitet die Bahn weiterhin starke
Einschnitte bei den Reisezentren vor - und hat ihre Pläne sogar noch
weiter verschärft. Ende 2003 gab es bundesweit noch 592 der
bahneigenen Ticketverkaufsstellen, Ende 2005 sollen es nach der
aktuellen Planung laut Tagesspiegel-Informationen nur noch 442 sein.
Dabei ist offen, wie viele der Zentren geschlossen und wie viele an
die bisherigen Mitarbeiter verpachtet werden. Ende 2005 sollen in
jedem Fall nur noch 3038 Reiseberater auf den Lohnlisten der Bahn
stehen. Ende 2003 waren es noch knapp 4000.
Inhaltliche Rückfragen bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort
Wirtschaft, Telefon: 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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