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Humane Society International/Europe (HSI)

Europaweit kostenlose tierärztliche Versorgung für Haustiere ukrainischer Flüchtlinge gestartet
"Vets for Ukrainian Pets" von Humane Society International und Tierarztverbänden in 38 EU-Ländern

Berlin/Brüssel (ots)

Ukrainische Kriegsflüchtlinge, die mit ihren Haustieren geflohen sind, können ihre Schützlinge nun in 38 europäischen Ländern kostenlos tierärztlich versorgen lassen - dank eines beispiellosen Programms namens Vets for Ukrainian Pets. Das von der Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) und ihren Partnern ins Leben gerufene Programm Vets for Ukrainian Pets übernimmt die Behandlungskosten von bis zu fünf Hunden, Katzen, Pferden oder anderen Heimtieren in Höhe von bis zu 250 Euro pro Tier für Akutversorgung und Medikamente, Tollwut- und andere Impfungen sowie Mikrochipping und medizinische Untersuchungen, die für eine sichere Durchreise durch die EU erforderlich sind.

Vets for Ukrainian Pets wird vollständig von HSI finanziert, mit der großzügigen Unterstützung von Mars, Incorporated, in Zusammenarbeit mit der Federation of Veterinarians in Europe und der Federation of European Companion Animal Veterinary Associations. Die Kostenerstattung für die teilnehmenden Tierärzte wird überall dort möglich sein, wo die FECAVA Mitglieder hat, darunter im Vereinigten Königreich, in Deutschland, Italien, Rumänien und Polen sowie in der Ukraine.

Ruud Tombrock, Exekutivdirektor von HSI/Europa, sagt: "In der größten Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg mussten Millionen Menschen die Entscheidung treffen, ihr Land zu verlassen und vor dem Krieg zu fliehen. Neben ein paar Habseligkeiten nehmen viele auch ihre Haustiere mit, die sie wie Familienmitglieder schätzen. Das Trauma des Krieges und der Stress der Evakuierung können die Tiere anfällig für eine Vielzahl von Krankheiten machen. Das HSI-Programm Vets for Ukrainian Pets zielt daher darauf ab, Hindernisse beim Zugang zur tierärztlichen Versorgung für die Haustiere von Flüchtlingen zu beseitigen. Es bietet ein dringend benötigtes Sicherheitsnetz für Familien, die mit ihren geliebten Haustieren fliehen, so dass sie sich zu keinem Zeitpunkt gezwungen sehen, ihre Haustiere zurückzulassen, weil sie sich Sorgen machen, sie nicht versorgen zu können."

Nur wenige Tage nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine empfahl die Europäische Kommission den Mitgliedstaaten, die Einreisebestimmungen für Haustiere aus der Ukraine zu lockern. Mindestens 13 EU-Mitgliedstaaten haben seitdem ihre Einfuhrbeschränkungen für Begleittiere vorübergehend aufgehoben oder geändert, einschließlich der Bestimmungen zur Tollwut. Allerdings gibt es in der EU keine einheitliche Regelung für die Einfuhr von Haustieren aus der Ukraine. Zwar werden die Tiere an einigen Grenzübergängen geimpft und mit einem Mikrochip versehen, aber nicht alle Tiere erhalten diese Leistungen und erfüllen daher nicht die nationalen Einreisebestimmungen.

Rens van Dobbenburgh, Präsident der Federation of Veterinarians of Europe, sagt: "Wir sind dankbar, dass wir dieses gemeinsame Projekt zusammen mit unserer Schwesterorganisation FECAVA und mit der geschätzten Unterstützung von Humane Society International starten können. Durch dieses gemeinsame Projekt werden wir eine starke, kostenlose Gesundheitsversorgung für Haustiere anbieten, um sicherzustellen, dass diejenigen, die mit ihren geliebten Haustieren ankommen, von denen viele gefährdet sind, die Pflege und Behandlung erhalten, die sie brauchen. Dabei geht es um die Notfallversorgung, die langfristige Behandlung chronischer Erkrankungen sowie um routinemäßige Gesundheitschecks."

Danny Holmes, gewählter Präsident der FECAVA, sagt: "Wir freuen uns über die Partnerschaft mit Humane Society International und FVE, um den Haustieren der Flüchtlinge in Europa, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, Unterstützung zu bieten. Es ist ein Beweis für das Engagement der Tierarzt- und Tierschutzorganisationen, in so kurzer Zeit ein so weitreichendes Programm auf die Beine zu stellen."

Vets for Ukrainian Pets läuft bis zum 21. Mai 2022 und steht allen zugelassenen Tierkliniken in ganz Europa offen, unabhängig davon, ob sie privat oder als Teil einer Unternehmensgruppe geführt werden. Kliniken, die sich an dem Programm beteiligen möchten, können sich unter apply.vetsforukraine.com/ bewerben. HSI hofft, dass Vets for Ukrainian Pets zu einem wichtigen Teil der kollektiven Bemühungen der europäischen Tierärzte um die Unterstützung von Flüchtlingen aus der Ukraine wird, und fordert alle praktizierenden Tierärzte auf, wenn immer möglich, Wege zu finden, um zu helfen, indem sie ermäßigte oder kostenlose Behandlungen anbieten, wenn andere Mittel oder Spenden nicht ausreichen, um die vollen Kosten zu decken.

Zusätzliche Informationen

Vets for Ukrainian Pets übernimmt die folgenden Kosten für Haustiere und Pferde ukrainischer Flüchtlinge bis zu einem Betrag von 250 Euro pro Tier, wobei die Zahl der Tiere pro Tierarzt auf fünf begrenzt ist:

Bescheinigungs-/Lizenzierungsanforderungen - Alle Kosten, die mit der Registrierung eines Haustieres in einem europäischen Land verbunden sind, wenn diese Kosten nicht von den nationalen Behörden getragen werden. Dazu können Tollwutimpfung, Tollwutserologie, Parasitenbehandlung, Mikrochip-Implantation/Registrierung und amtliche Unterlagen gehören.

Standardvorsorge - Die Kosten für die wichtigsten Impfungen und Parasitenbehandlungen zur Gewährleistung der allgemeinen Gesundheit des Tieres, insbesondere wenn die Übertragung von Infektionskrankheiten ein Problem darstellt.

Medikamente (bis zu vier Monate) - Die Kosten für Medikamente, die zuvor von einem Tierarzt verschrieben wurden oder zur Behandlung einer neu festgestellten Krankheit, die als notwendig erachtet wird. Dazu können Tiere mit chronischen Erkrankungen gehören, deren Familien bei der Evakuierung keine Medikamente mitbringen konnten oder deren Vorräte aufgebraucht sind.

Akutversorgung - Behandlung von akuten Erkrankungen, bei denen die Prognose nach der Behandlung gut ist. Beispiele hierfür sind die Behandlung von Wunden, Ohrentzündungen oder die Linderung von Schmerzen.

Jeder registrierte praktizierende Tierarzt in Europa kann sich für die Teilnahme an dem Programm anmelden und über die Website apply.vetsforukraine.com/ bis zu fünf Anträge auf Erstattung der Behandlungskosten für Heimtiere ukrainischer Flüchtlinge stellen. In Ausnahmefällen, wenn ein Tierarzt eine größere Anzahl von Tieren zu versorgen hat, sollte er HSI unter VetsUkrainePets@hsi.org kontaktieren.

ENDE

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Über HSI

HSI/Europe ist Teil der Humane Society International, eine der größten Tierschutzorganisationen der Welt, die 1991 in den USA gegründet wurde und in über 50 Ländern aktiv ist. Durch wissenschaftliche Studien, Aufklärungsarbeit, Bildungsangebote und Einsätze vor Ort bringen wir die Beziehung zwischen Mensch und Tier in den Fokus, retten und schützen Hunde und Katzen, verbessern die Lebensbedingungen von Tieren, die in der Massentierhaltung leben müssen, schützen Wildtiere, unterstützen tierleidfreie Forschung und greifen bei Naturkatastrophen ein.

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Die Federation of Veterinarians of Europe (FVE) ist der Dachverband von Tierarztverbänden aus 38 europäischen Ländern und vertritt mehr als 300.000 Tierärzte, die in verschiedenen Bereichen des Berufsstandes tätig sind.

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Die European Federation of Companion Animal Veterinary Associations vertritt über ihre Mitgliedsverbände mehr als 25.000 Tierärzte für Haustiere in 39 europäischen Ländern. Die FECAVA ist bestrebt, die tierärztliche Versorgung von Heimtieren durch berufliche Weiterbildung zu verbessern. Außerdem vertritt sie die Belange der Haustiere auf europäischer Ebene und arbeitet eng mit anderen europäischen Veterinärorganisationen und Interessengruppen zusammen.

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Pressekontakt:

UK: Wendy Higgins, Direktorin für internationale Medien - whiggins@hsi.org
EU: Yavor Gechev, Kommunikationsdirektor für HSI/Europa - ygechev@hsi.org

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