Gegen das Vereinsamen: Förderpreis für Nachbarschaften
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Gemeinsam gegen die Einsamkeit: Förderpreis für starke Nachbarn
Um das gesunde Miteinander auch in Corona-Zeiten zu stärken, fördern die AOK Rheinland/Hamburg und das Netzwerk Nachbarschaft innovative Selbsthilfeprojekte mit einer Prämie.
Hamburg, 15.03.2022
Studien belegen es: Chronische Einsamkeit zählt zu den großen Krankmachern der Gegenwart. Während der Corona-Pandemie ist dieses Thema aktuell wie nie. Das Risiko, zu vereinsamen, ist deutlich gestiegen. Politik und Wissenschaft suchen nach Gegenmitteln. Einige engagierte Nachbarschaften bieten schon praktische Lösungen in ihren Vierteln an, um dem gefährlichen Trend entgegenzuwirken und Mitmenschen vor Vereinsamung zu schützen. Dieses gesunde Miteinander möchten die AOK Rheinland/Hamburg und das Netzwerk Nachbarschaft unterstützen. Sie fördern innovative Selbsthilfeprojekte mit Preisgeldern. Bewerbungen sind ab sofort möglich.
Das Einsamkeitsrisiko ist dem Deutschen Alterssurvey zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie um das 1,5-fache gestiegen. Beim Alterssurvey handelt es sich um eine repräsentative Befragung von Menschen ab 40 Jahren. Jeder Zehnte in Deutschland gibt an, unter Einsamkeit zu leiden. Dabei zeigt sich: Wer gut vernetzt ist, ist weniger einsam – und lebt gesünder. Zahlreiche Nachbar-Initiativen und prämierte Teilnehmende des AOK-Förderpreises beweisen: Gesunde Nachbarschaft ist ein wirksames Modell zum Schutz gegen Einsamkeit. Nun geht der Förderpreis in die nächste Runde, starke Nachbarschaften können sich ab sofort bewerben. Hier einige Beispiele für Initiativen, die in Hamburg bereits aktiv sind.
Beispiele aus Hamburg: Ältere Menschen treffen sich auch in einer Internet-Gemeinschaft
Plietsch-Der Nachbarschaftsverein in Winterhude bringt Anwohnende mit Hilfebedarf mit denen zusammen, die helfen möchten. Rund 40 Freiwillige bieten in der Jarrestadt regelmäßig Einkaufs- oder Begleitdienste und ermöglichen einen regelmäßigen persönlichen Kontakt. „Ältere Menschen wollen teilhaben an der bunten Welt vor ihrer Tür“, sagt Angelika Bester vom Nachbarschaftsverein. Das Stadtteilkulturzentrum HausDrei in Altona geht einen Schritt weiter und organisiert „Herzgänge“ für Nachbarinnen und Nachbarn. Spaziergangspaare finden sich und kommen zu einem verabredeten Thema bei einer gemeinsamen Runde ins Gespräch. Anschluss und Zuspruch finden Ältere auch per Internet: Der Hamburger Verein Wege aus der Einsamkeit betreibt eine sehr beliebte Zoom-Community über das Internet. Täglich treffen sich dort bis zu 600 Seniorinnen und Senioren zum Klönen, Knobeln und Kochen – mittlerweile bundesweit. Freiwillige bieten Online-Yoga für alle an. „Digitale Verbundenheit schützt auch vor Vereinsamung“, resümiert die Vereinsvorsitzende Dagmar Hirche.
„Nachbarschaftliches Engagement kann vor krankmachender Einsamkeit bewahren und Menschen aus der Isolation zurück in ein soziales Leben bringen“, sagt Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg. Nachbarschaftshilfe sei jedoch kein Ersatz für professionelle Hilfe, betont er: „Wenn man diese Grenze nicht erkennt, überfordert man nachbarschaftliches Engagement.“
Förderpreis „Gesunde Nachbarschaften“ mit 10.000 Euro dotiert
Nachbarschaftliche Initiativen zu stärken, ist das Ziel des Förderpreises „Gesunde Nachbarschaften“. Der Preis wird von der AOK Rheinland/Hamburg zusammen mit dem bundesweiten Aktionsbündnis Netzwerk Nachbarschaft ausgelobt und ist mit 10.000 Euro dotiert. Das Preisgeld geht an zehn nachbarschaftliche Gesundheitsprojekte, die jeweils mit 1.000 Euro gefördert werden. Bewerbungen sind bis zum 30. September 2022 möglich unter:
https://aok-foerderpreis.netzwerk-nachbarschaft.net/rh
Bildmaterial
1. „ Plietsch“, Winterhude (Netzwerk Nachbarschaft, Angelika Bester)
2. „ HausDrei“, Altona (Netzwerk Nachbarschaft, AdobeStock)
3. „ Wege aus der Einsamkeit“, Hohenfelde (Netzwerk Nachbarschaft, AdobeStock)
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