Erster Gesundheitskiosk in Aachen berät künftig in sozialen und medizinischen Fragen
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Erster Gesundheitskiosk in Aachen berät künftig in sozialen und medizinischen Fragen
AOK Rheinland/Hamburg und StädteRegion Aachen unterzeichnen Vertrag für ein Gesundheitsnetzwerk nach Hamburger Vorbild
Düsseldorf/Hamburg, 20.01.2022
Um Menschen in sozioökonomisch benachteiligten Quartieren zu unterstützen, etablieren die StädteRegion Aachen und die AOK Rheinland/Hamburg einen Gesundheitskiosk in der Region. Ziel ist es, eine zentrale Anlaufstelle zu schaffen, die niedrigschwellige Beratung in den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitserhaltung anbietet. Der Vertrag wurde zum 1. Januar dieses Jahres geschlossen, am 1. April 2022 öffnet der Gesundheitskiosk seine Türen.
Sprachbarrieren, geringere Kenntnisse des komplexen Gesundheitssystems und entmutigende Erfahrungen im Umgang mit Behörden und öffentlichen Einrichtungen finden sich in sozial benachteiligten Vierteln häufiger als in anderen Quartieren. Dies führt dazu, dass sich die dort ansässigen Bewohnerinnen und Bewohner nicht hinreichend versorgt fühlen. Hier setzt das Modell des Gesundheitskiosks an, das in Hamburg-Billstedt/Horn bereits seit 2017 sehr erfolgreich umgesetzt wird. Bürgerinnen und Bürger finden im Gesundheitskiosk eine qualifizierte und mehrsprachige Beratung in sozialen und medizinischen Fragen, können Schulungen zu Gesundheitsthemen in Anspruch nehmen und erhalten passgenaue Unterstützungsangebote des Sozial- und Gesundheitswesens. Eine enge Kooperation mit den haus- und fachärztlichen Praxen sowie weiteren Leistungserbringern vor Ort ist fester Bestandteil des Konzepts.
„Fakt ist, dass die Lebens- und Gesundheitschancen des Einzelnen in Deutschland eng mit dem sozioökonomischen Status verknüpft sind. Damit dürfen wir uns nicht arrangieren”, sagt Matthias Mohrmann, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir mit der StädteRegion Aachen einen engagierten Partner gefunden haben, der mit uns ein weiteres Versorgungsmodell etabliert, das speziell auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten ist, denen der Zugang zu den Angeboten unseres Gesundheitssystems oftmals aufgrund von Sprachbarrieren oder einer geringer ausgebildeten Gesundheitskompetenz erschwert wird.“
„Mit dem neuen Angebot drehen wir die bisherige Logik des Gesundheitssystems um und bringen die Angebote aktiv zu den Menschen, damit niemand krank ist oder gar kürzer lebt, bloß, weil sie oder er weniger Geld hat oder weniger gut integriert ist. Dabei ist nicht nur die Großstadt Aachen, sondern die gesamte StädteRegion im Blick“, so Dr. Michael Ziemons, Dezernent für Soziales, Gesundheit und Digitalisierung der StädteRegion Aachen. „Ein innovativer Ansatz gegenüber dem Hamburger Vorbild ist, dass wir mit dem Gesundheitskiosk auch in der gesamten Region unterwegs sind, etwa wenn die Tafel auf hat oder ein Stadtteilfest stattfindet.“ Die StädteRegion sei stolz und dankbar, nun in Aachen – auch dank der Unterstützung der AOK – den ersten Gesundheitskiosk in NRW an den Start bringen zu können.
Populationsbezogene Versorgungsprojekte der AOK Rheinland/Hamburg:
Der Aachener Gesundheitskiosk hat sein Vorbild in Hamburg. Mit einem durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses geförderten Projekt startete 2017 in den Hamburger Stadtteilen Billstedt und Horn der Aufbau eines regionalen, integrierten Gesundheitsnetzwerks mit Fokus auf Prävention, Gesundheitsförderung und -erhaltung. Der Gesundheitskiosk als Herzstück des Netzwerks bildet eine wichtige organisatorische Schnittstelle zwischen der medizinischen Versorgung und dem Sozialraum. Eine Evaluation des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg aus dem Jahr 2021 belegt, dass der Gesundheitskiosk einen verbesserten Zugang zur Versorgung schafft und zur Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten sowie zur Entlastung der Ärzteschaft beiträgt.
Im September 2021 öffnete mit der Quartierszentrale „dieKümmerei“ in Köln-Chorweiler ein weiteres regionales Versorgungsprojekt, das den Schwerpunkt auf der Versorgungsverbesserung in sozioökonomisch benachteiligten Vierteln legt. Weitere Standorte in Essen, Solingen und Krefeld sind in Vorbereitung.
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