Konzept der therapeutischen Pflege wird ausgerollt
Konzept der therapeutischen Pflege wird ausgerollt
Innovationsfonds-Projekt „SGB-REHA“ unter Konsortialführung der AOK Rheinland/Hamburg erhält Förderzusage des G-BA
Nach einer Förderzusage des Innovationsausschusses wird das Erfolgsmodell der therapeutisch-rehabilitativen Pflege, wie es in den beiden Häusern der Evangelischen Altenhilfe Mülheim an der Ruhr bereits praktiziert wird, nun in die Fläche gebracht: 12 weitere Einrichtungen der stationären Altenpflege im Einzugsgebiet der AOK Rheinland/Hamburg profitieren. Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen und die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden zu stärken und Impulse für eine Neuordnung der Schnittstelle zwischen gesetzlicher Kranken- und Pflegeversicherung zu schaffen.
„Das Konzept der therapeutischen Pflege mit rehabilitativen Anteilen zielt darauf, Pflegebedürftigen ein weitgehend selbstständiges Leben zu ermöglichen. Dieser Ansatz investiert vorrangig in die Aktivierung und Erhaltung der eigenen Fähigkeiten“, sagt Matthias Mohrmann, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg. „Es liegt damit eine Umkehrung des aktuell in der Pflege geltenden Prinzips vor, das die Vergütung an der Höhe des Pflegegrades ausrichtet und keine finanziellen Anreize setzt, Menschen aus ihrer Pflegebedürftigkeit herauszuhelfen.“
Die Förderzusage durch den Innovationsausschuss ermutige das Konsortium, so Mohrmann weiter, bei der Versorgung Pflegebedürftiger den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und die disziplinären Grenzen zwischen Kranken- und Pflegeversicherung zu überwinden, um zu einer ganzheitlichen Betrachtung der Betroffenen zu gelangen.
Die bisherigen Erkenntnisse haben gezeigt, dass die therapeutisch-rehabilitative Pflege nachweislich hilft, die Fertigkeiten und die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern und die Arbeitszufriedenheit des Pflegepersonals positiv zu beeinflussen. So werden weniger Arzneimittel benötigt, die Zahl der Krankenhausaufenthalte wird reduziert, Behandlungskosten sinken.
Zudem trägt das Konzept zu einem positiveren gesellschaftlichen Bild des Pflegeheims als sozialem Lebensraum bei. Damit einher geht eine höhere Wertschätzung von älteren Menschen als Teil des Gemeindelebens sowie eine Wertschätzung der Pflege, die hilft, die Attraktivität von Pflegeberufen zu erhöhen.
Hinweis für die Redaktionen
In den beiden Häusern der Evangelischen Altenhilfe Mülheim an der Ruhr gGmbH wird das Konzept der therapeutisch-rehabilitativen Pflege, gemeinsam mit der AOK Rheinland/Hamburg und der DGGPP (Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und ‑psychotherapie), bereits seit einigen Jahren erfolgreich umgesetzt: So konnten allein in den Jahren zwischen 2017 und 2019 170 Bewohnerinnen und Bewohner aus der stationären Pflege in ihr eigenes Zuhause entlassen werden.
Mehr Informationen: Pflege, Senioren, AOK Rheinland/Hamburg
Zum Projekt
SGB-REHA steht für „Sektorenübergreifende gerontopsychiatrische Behandlung und Rehabilitation in Pflegeheimen“. Das Projekt startet voraussichtlich im April 2022, die Laufzeit beträgt vier Jahre. Das Konsortium bilden die AOK Rheinland/Hamburg (Konsortialführer), die Medizinische Hochschule Brandenburg, die Deutsche Akademie für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DAGPP) e.V. sowie die Evangelische Altenhilfe Mülheim an der Ruhr gGmbH. 12 Einrichtungen der stationären Altenpflege im Ruhrgebiet und in Hamburg sind als Kooperationspartner in das Projekt eingebunden.
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