Die "Reihe Biografie" stellt Menschen vor, die Wandel ermöglichen. Neuerscheinungen im Erzählverlag
Mit zwei ersten Bänden startet der Erzählverlag aus Berlin seine neue "Reihe Biografie". Darin kommen Menschen zu Wort, die persönliche Wandlungsprozesse durchliefen, um zum Wandel in der Welt beizutragen.
"Wie wurde ich, wer ich bin, um wofür zu leben?" - Die eigene Biografie zu erzählen, setzt voraus, sich ihrer Gewahr zu werden. Die Integration des Vergangenen in die Gegenwart und seine Sinngebung für Zukünftiges sind Themen einer Biografiearbeit, die durch die neue Reihe Biografie eine äußere Gestalt erhält. Die Reihe macht die individuellen Aspekte des eigenen Lebens und die Bedeutung sichtbar, die sie für die Erzählenden haben: Familienverhältnisse, gesellschaftliche Beziehungen, kulturelle Herkunft, persönliche Traditionen und Gewohnheiten, Bildungswege, Religion, Spiritualität, Gottesbilder, Einkommen und Vermögen, Sexualität und Partnerschaft, Natur und Umwelt, Stadt und Land, Kognition und Emotion, Verhalten und Bewältigungsstrategien.
"Die Reihe zeigt Menschen, die Protagonisten ihres eigenen Lebens geworden sind, und damit ebenso befähigt, Leben und Welt zu gestalten", sagt Verleger Peter Amsler zum Programm der Reihe. "Die Titel machen beispielhaft die persönlichen Ressourcen zum gesellschaftlichen Wandel sichtbar, die in jedem von uns schlummern."
Die Wissensvermittlerin, Lehrerin und Beraterin aus dem Sauerland, Carla Thompkins, erzählt in Band 1 Opa, Onkel Hellmut, Castadarrow und ich autobiografisch von siebzig gelebten Jahren in Deutschland, Albanien und den USA. Der Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer, liebevoll Onkel Berti genannt, gibt dem neunjährigen Mädchen einen Satz mit auf ihren Lebensweg: "Die meisten Menschen ziehen den Wein zurück, wenn Gott ihnen einschenken will!" Schweizers Lern- und Lebensstil scheinen wenige Jahre später der jungen Frau Ansporn zu sein, Ähnliches zu tun: Carla Thompkins vollzieht ihre geistige Transformation an Orten im In- und Ausland, in verschiedenen Berufen und nicht zuletzt mit ihrem Ehemann. Die Kraft für den eigenen Wandel und ihr Wunsch, dem Wohl der Menschheit zu dienen — als international tätige Regierungs-, Bildungs- und Kommunikationsberaterin — ist Folge ihrer geistigen Beheimatung in der Bahá'í-Religion. Lebensthemen wie Familiensinn und Gemeinschaftsgefühl, Verbesserung des menschlichen Zusammenlebens, Freundschaft und Verantwortung, Hilfsbereitschaft, Krankheit, Abschied und Sterben werden in einfachen, direkten Worten mit einer großen Leichtigkeit erzählt. Der Titel ist im April im Erzählverlag erschienen.
In Band 2 erzählt die Berliner Eurythmistin Annette Merklin unter dem Titel Raumforderung. Mein Weg in die Selbstermächtigung außergewöhnlich ehrlich ihren Weg in ein neues Leben. In der Kindheit emotional missbraucht, über zehn Jahre schwer und bis an die Schwelle des Todes an einem bösartigen Tumor erkrankt stellt sie die Etappen auf ihren Weg in die Selbstermächtigung dar. "Der Begriff der Selbstermächtigung ist in unserer Gesellschaft wenig bekannt", meint die Autorin. "Eher kennen wir die englische Version: Empowerment. Aufgrund unserer Geschichte ist der Machtbegriff in vielerlei Hinsicht negativ belegt, und das ist verständlich." Dennoch glaubt Annette Merklin, dass Macht etwas Wichtiges ist: "Dabei kommt es allerdings auf die Unterscheidung an zwischen schädigender Macht und Macht, die für das Individuum und damit für die Gemeinschaft förderlich ist. Ein Mensch, der sich machtlos, ohnmächtig und ausgeliefert fühlt, ist sich seiner Ressourcen nicht bewusst. Ihm fehlt das Gefühl, wirksam zu sein und auf seine jeweilige Situation Einfluss nehmen zu können. Ihm fehlt das Vertrauen in sich und seine Möglichkeiten, etwas an seiner Lage zu verändern. Er fühlt sich als Opfer." Auch Annette Merklin fühlte sich lange Jahre als Opfer. Ihr Weg in die Selbstermächtigung zeigte ihr, welches Potential sich in ihrem Inneren verbirgt, und dass es in ihrer Macht liegt, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Hier erzählt eine eindrucksvoll starke Frau außergewöhnlich ehrlich. Dank der praktischen Übungen im "Werkzeugkasten" des Buches stellt Annette Merklin ihre Lernerfahrungen anderen zur Verfügung. Der zweite Band der "Reihe Biografie" erscheint im Juni 2022.
Der Erzählverlag ist eine publizistische Plattform für alle Menschen, die das freie mündliche Erzählen als eine Methode der Begegnung und des Austausches von Erfahrungen und Erlebnissen zu befördern suchen. Zweck der Unternehmung ist die Stärkung der Erzählkultur sowie die Förderung der Erzählkunst in ihren beruflichen Anwendungsgebieten. Dies geschieht durch Herausgabe von Büchern und Lehrmitteln sowie begleitend durch Einladungen zu Seminaren, Workshops und Erzählcafés. Der Erzählverlag versteht sich damit als Teil einer Alternativkultur zur überbordenden Digitalisierung menschlichen Lebens.
Carla Thompkins
Opa, Onkel Hellmut, Castadarrow und ich.
Ein Leben mit Verwicklungen
Reihe Biografie. Bd. 1
Der Erzählverlag 2022
128 Seiten, 16,5 x 23,5 cm
Softcover mit Vergé-UmschlagISBN 978-3-947831-62-3
12,00 € (D), 12.50 (AT) | jetzt im Handel
Annette Merklin
Raumforderung
Mein Weg in die Selbstermächtigung
Reihe Biografie, Bd. 2
Der Erzählverlag 2022
240 Seiten, 16,5 x 23,5 cm
Softcover mit Vergé-UmschlagISBN 978-3-947831-65-4
12,00 € (D), 12.50 (AT) | erscheint im Juni
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