BuVEG - Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle
Wirksamer Klimaschutz wird weiter verzögert
Berlin (ots)
Das Ergebnis des Klimakabinetts der großen Koalition ist im Gebäudebereich zu kurz gesprungen. Es sind zwar positive Ansätze zu finden, wie beispielsweise die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung, aber der versprochene große Wurf ist leider nicht zustande gekommen.
Steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung schnellstens umsetzen
Der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) begrüßt die geplante steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung. Diese ist essentiell wichtig, um die Sanierungsrate zu steigern und so die Klimaziele im Gebäudebestand zu erreichen. Diese Förderung wird von allen Experten seit Jahren gefordert. "Jetzt muss sie schnellstens in Gesetzesvorhaben gegossen und in Kooperation von Bund und Ländern umgesetzt werden.", so Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG.
CO2-Bepreisung ohne Lenkungswirkung im Gebäudebestand
Eine CO2-Bepreisung kann die Erreichung der Einsparpotentiale im Gebäudebereich unterstützen, wenn sie richtig ausgestaltet ist. Jedoch hat ein CO2-Startpreis von 10 Euro im Jahr 2021 im Gebäudebereich eine zu geringe Lenkungswirkung, selbst der angestrebte Preis von 35 Euro in 2025 ist nicht ausreichend. Die Bepreisung alleine wird den Gebäudebestand also nicht Richtung Klimaneutralität bringen. Es wird dringend eine Förderstruktur benötigt, die Investitionen in die energetische Modernisierung besser anreizt. Diese muss das Gebäude als Gesamtheit betrachten und den Lebenszyklus des Gebäudes und seiner Bauteile berücksichtigen. Die bestehenden Förderinstrumente tragen diesen Umständen aber nur unzureichend Rechnung. Die Bundesförderung der für energieeffiziente Gebäude muss so aufgebaut werden, dass eine zielgerichtete Förderung das Gebäude als Gesamtheit betrachtet.
Individueller Sanierungsfahrplan - zum echten Förderinstrument (weiter)entwickeln
Neben der steuerlichen Abschreibbarkeit von energetischen Modernisierungsmaßnahmen kann der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) ein wirksames Instrument zur Förderung werden, um energetische Effizienzmaßnahmen an der Gebäudehülle anzureizen. Da er, abhängig vom Instandhaltungsbedarf der Bauteile des Gebäudes, die individuelle Situation des Eigentümers berücksichtigt, müsste er aber noch entscheidend weiterentwickelt werden. Hierfür kann der angedachte Anlass des Eigentümerwechsels zur Energieberatung genutzt werden.
Richtige Richtung mit wichtigem Signal, aber für den Gebäudesektor nicht ausreichend
"Es ist positiv zu bewerten, dass die GroKo sich so umfassend mit dem Klimaschutz auseinandergesetzt hat. Aber neben der steuerlichen Förderung passiert im Gebäudesektor nicht genug. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass dies im ersten oder spätestens zweiten Jahr des Monitorings klar werden wird. So werden die Emissionsreduktionsziele im Gebäudesektor auch 2030 gerissen. Am besten steuern wir zügig mit den richtigen Maßnahmen nach. Es wäre fatal, jetzt nochmal Zeit zur verlieren.", erklärt Jan Peter Hinrichs.
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