Stasi-Unterlagen-Archiv Pressemitteilung: Der „große Bruder“ Neue Publikation erschienen: Studien zum Verhältnis von KGB und Ministerium für Staatssicherheit (MfS)
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Umschlagabbildung:KGB-Chef Jurij Andropow (links) und Erich Mielke beim Sektempfang anlässlich der Auszeichnung Mielkes mit dem Lenin-Orden durch Andropow und der Unterzeichnung der Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen dem MfS und dem KGB im Haus 22 des zentralen Dienstkomplexes des MfS in Berlin-Lichtenberg, 1973.
Pressemitteilung vom 04.01.2022
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Der „große Bruder“
Neue Publikation erschienen: Studien zum Verhältnis
von KGB und Ministerium für Staatssicherheit (MfS)
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Das DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) blieb auch nach seiner
formellen Gleichberechtigung mit dem sowjetischen Geheimdienst KGB
1958 ein „Diener zweier Herren“. Es agierte zugleich als „Schild und
Schwert“ der herrschenden Staatspartei SED und als Dienstleister für
die sowjetischen „Freunde“. Ein jetzt erschienener Sammelband
veranschaulicht anhand neu ausgewerteter Dokumente mit vielen
konkreten Beispielen die unterschiedlichen Facetten der KGB-Präsenz
in der DDR zwischen 1958 und 1989.
Tatsächlich prägte nicht Gleichberechtigung, sondern informelle
Unterwerfung des MfS die Kooperation mit dem KGB. Kaum bekannt ist,
dass der KGB nicht nur die Möglichkeiten und Kapazitäten der DDR-
Staatssicherheit benutzte, sondern auch jene von Volkspolizei und
Innenministerium, um seine Agenten-Netze für die Spionage im Westen
zu stärken und auszubauen oder Informationen in der DDR zu sammeln
und dies oftmals ohne Wissen des MfS.
Neben Dokumenten aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv wurden für die
Recherche die Wasilij-Mitrochin-Papers im Archiv des Churchill College
der britischen Cambridge University genutzt. Mitrochin war bis 1984
KGB-Archivar, hatte seit 1972 Notizen aus Tausenden von Akten der I.
Hauptverwaltung des KGB gemacht, nach Hause geschmuggelt und war
1992 nach Großbritannien geflohen. Die Notizen aus dem KGB-Archiv
dienten als Grundlage für Spionage-Untersuchungen bzw. -prozesse im
Westen und für Publikationen.
Mehr zur Publikation hier: https://t1p.de/dfwd
Pressekontakt: Elmar Kramer, elmar.kramer@bundesarchiv.de
Tel. 030 2324-7171
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