BStU-Pressemitteilung: Campus-Forum „Demokratie statt Diktatur“: Menschenrechte, Jugendkultur und lebendige Archive
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Diskussion im Rahmen der Reihe "Campus-Kino" im Sommer 2020 in der Stasi-Zentrale-Campus für Demokratie.
Pressemitteilung 20.05.2021
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Campus-Forum „Demokratie statt Diktatur“: Menschenrechte,
Jugendkultur und lebendige Archive
Lesungen, Gespräche und Filme vom 25. Mai bis 24. Juni
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Die Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie wird fünf Wochen lang an
15 Abenden zum Schauplatz des Campus-Forums. Unter dem Titel
„Demokratie statt Diktatur“ veranstaltet das Stasi-Unterlagen-Archiv
und die Robert-Havemann-Gesellschaft ab 25. Mai online und vor
Ort Lesungen und Podiumsgespräche und zeigen Filme, um über die
gesellschaftliche Situation von Freiheit und Menschenrechten früher
und heute zu debattieren. Besonders im Fokus stehen dabei Archive,
die oft einen wesentlichen Anteil daran haben, Aufklärung und
Transparenz über das Unrecht zu ermöglichen.
In den Formaten geht es um Menschenrechte, Jugendkulturen und
lebendige Archive. Live-Stream jeweils um 18.30 Uhr: www.bstu.de/forum
(evtl. mit Publikum vor Ort, aktuelle Informationen über die Webseite).
Während des Streams jeweils dienstags bis donnerstags ist der
Chat für Fragen an Podiumsgäste wie Autorinnen und Autoren, Film-
schaffende sowie Zeitzeuginnen und -zeugen offen. Das
Stasi-Unterlagen-Archiv bietet zudem Digitalführungen zu Archiv und
Gelände sowie Geländeführungen zu einzelnen Terminen an.
Dienstags geht es um Menschenrechte im Konflikt.
Internationale Gäste sprechen über Freiheit, Menschenrechtsverletzungen
und den Mut zur Selbstbestimmung in Saudi-Arabien, Hongkong, Polen,
Belarus und Syrien. Wohin führt dort die staatliche Unterdrückung freier
Meinungsäußerung?
Mittwochs stehen Archive im Fokus – auf dem Campus für Demokratie ist
neben dem Stasi-Unterlagen-Archiv auch das größte Archiv der DDR-
Opposition vertreten. Es gibt Einblicke in die Funktion von Archiven bei
Dokumentation und Aufarbeitung staatlichen Unrechts weltweit. Dazu gehören
aktuelle Forschungsprojekte und Publikationen, die mit Hilfe von Stasi-
Unterlagen entstanden sind.
Donnerstags geht es um Jugend und Diktatur. Wie wirkte sich das
autoritäre SED-Regime auf junge Menschen aus? Mit welchen Strategien
schafften sie sich Freiräume? Lesungen aus autobiografisch geprägten
Werken sowie Zeitzeugengespräche werden begleitet von privaten Fotos,
Musik oder Filmmaterial.
An vielen der 15 Termine werden vorab um 17.30 Uhr virtuelle
Führungen durch das Stasi-Unterlagen-Archiv und die Archivausstellung
„Einblick ins Geheime“. Außerdem gibt es Geländeführungen zu einzelnen
Terminen vor Ort. Die Open-Air-Ausstellung auf dem Hof der
Stasi-Zentrale „Revolution und Mauerfall“ ist frei zugänglich.
Auftakt macht am Dienstag, 25. Mai, 18.30 Uhr das Thema Pressefreiheit:
„Weil ich sage, was ich denke“. Der Fall Raif Badawi und die Pressefreiheit in
Saudi-Arabien. ARD-Journalist Constantin Schreiber liest aus Badawis Texten.
Im Gespräch mit ihm und der Ehepartnerin Badawis, Ensaf Haidar, geht es um
die Möglichkeiten freier Pressearbeit in einem autoritär geführten Staat. Weitere
Gäste sind Politikwissenschaftlerin Nina Scholz, Europapolitikerin Hannah
Neumann und Lisa Kretschmer von Reporter ohne Grenzen.
Archive im Fokus heißt es am Mittwoch, 9. Juni, 18.30 Uhr:
Die DDR im Blick der Stasi: Das Jahr 1983. Es geht um die großen Themen des
Jahres, internationales Wettrüsten und das frustrierende Gefühl der Stagnation
in der Bevölkerung. Ein Höhepunkt der Stasi-Überwachung und –Verfolgung war
die gewaltsame Abschiebung des Oppositionellen Roland Jahn in die
Bundesrepublik am 7. Juni 1983.
Martin Stief und Mark Schiefer präsentieren den Editionsband 1983. Herausgeberin
Daniela Münkel, der Bundesbeauftragte Roland Jahn sowie ein ehemaliger MfS-
Major aus Saalfeld, Bernd Roth, diskutieren im Anschluss.
Der Volksaufstand des 17. Juni 1953 und die Nutzung von Archiven für
Menschenrechtsfragen sind Thema am 16. und 17. Juni 2021, 18.30 Uhr.
Bis zur Friedlichen Revolution blieben die Ereignisse in der DDR oft Tabuthema.
Mit der Öffnung der Stasi-Akten ließ sich das brutale Vorgehen gegen die
Aufständischen rekonstruieren. So wie dieses Archiv bewahren
Institutionen weltweit Zeugnisse von staatlichem Unrechts auf. Sie ermöglichen
juristische und gesellschaftliche Aufklärung, tragen zu Transparenz und
Gerechtigkeit bei. Gleichzeitig werden weltweit neue Archive zu aktuellen
Menschenrechtsverletzungen angelegt.
Das Programm im Überblick:
Elmar Kramer, Stv. Pressesprecher
BStU-Pressestelle Karl-Liebknecht-Str. 31 10178 Berlin Tel. 030 - 2324-7171 Fax 030 -2324-7179 e-mail presse@bstu.bund.de www.bstu.de