10.12.2019 – 13:59
Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
BStU-Pressemitteilung: "Schmuggler, Spitzel und Tschekisten" BStU-Publikation zur Zusammenarbeit von KGB und Stasi bei der Aufdeckung des Schmuggelns von Bibeln
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PRESSEMITTEILUNG
Berlin, 10.12.2019
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"Schmuggler, Spitzel und Tschekisten"
BStU-Publikation zur Zusammenarbeit von KGB und Stasi
bei der Aufdeckung des Schmuggelns von Bibeln
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Bibeln, Gesangbücher und Literatur zur Auslegung biblischer Texte waren
in der Sowjetunion kaum zu finden, weil kirchliches Leben nicht der
vorgeschriebenen Ideologie entsprach. Missionsgesellschaften aus dem
Westen unterstützten deshalb bis in die 1980er-Jahre insbesondere
freikirchliche und lutherische Gemeinden in der UdSSR mit Bücherlieferungen
aus der Bundesrepublik. Damit diese auch ihr Ziel wirklich erreichten,
wurden sie u.a. über die DDR verschickt. Dies war aus Sicht der Sowjetunion
illegal, zumal es in der DDR ein über die gesamte Republik verzweigtes
Netzwerk gab, das den Weitertransport in die Sowjetunion übernahm. Eine
spezielle Herausforderung für die Geheimpolizeien beider Länder: Über
Jahrzehnte versuchten MfS und KGB gemeinsam, dieses Schmuggler-
Netzwerk zu zerschlagen.
Eine Studie der Forschungsabteilung beim Bundesbeauftragten für die
Stasi-Unterlagen (BStU) untersucht jetzt anhand des "Bibelschmuggels"
exemplarisch die Zusammenarbeit beider Geheimdienste auf Grundlage der
Stasi-Akten. Die Studie "Schmuggler, Spitzel und Tschekisten. Wie
Stasi und KGB den Bibelschmuggel in die Sowjetunion bekämpften"
aus der Reihe "BF informiert" beleuchtet ein bislang kaum untersuchtes, aber
aufschlussreiches Kapitel aus der Zeit des Eisernen Vorhangs. In der
Analyse der Funktionsweise der Zusammenarbeit spürt die Studie auch den
Gründen für ihre Ineffizienz nach.
Hinweis f. Redaktionen: Rezensionsexemplare über BStU-Pressestelle.
Elmar Kramer, Stv. Pressesprecher
Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) Pressestelle Karl-Liebknecht-Str. 31/33 10178 Berlin Tel.: +49 30 2324 - 7171 Fax: +49 30 2324 - 7179 E-Mail: presse@bstu.bund.de Internet: www.bstu.de twitter: @bstu_presse Interesse am BStU-Newsletter? Melden Sie sich hier an https://www.bstu.de/presse/#c13417