15.08.2019 – 11:38
Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
BStU-Pressemitteilung: "Stellt die Bürger ruhig". Staatssicherheit und Umweltzerstörung im Chemierevier Halle-Bitterfeld
Ein Dokument
Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen
Deutschen Demokratischen Republik (BStU)
PRESSEMITTEILUNG
Berlin, 15.08.2019
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"Stellt die Bürger ruhig". Staatssicherheit und Umweltzerstörung
im Chemierevier Halle-Bitterfeld
Neue BStU-Publikation erschienen
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"Stellt die Bürger ruhig!" lautete die Devise von Wirtschaftsfunktionären und Politikern angesichts
der sich zuspitzenden Umweltkonflikte im Chemierevier Halle-Bitterfeld. Die ohnehin akuten
Umweltprobleme der Region wurden durch die zunehmende ökonomische Überforderung der DDR
verschärft und führten zu einer konfliktträchtigen Situation, die in den 1980er-Jahren auch den
Staatssicherheitsdienst auf den Plan rief.
Die Studie von Dr. Martin Stief zeigt, wie die Geheimpolizei angesichts einer zunehmend
umweltbewussten Bevölkerung und handlungsunfähiger Behörden und Betriebe Umweltprobleme
vertuschte. Sie sorgte für eine strikte Geheimhaltung von Umweltdaten und ließ dazu Wissensträger
lückenlos überwachen. Parallel observierte und bekämpfte sie die staatlich unabhängige
Umweltbewegung mit dem gleichen Ziel.
Der Autor beschäftigt sich insbesondere auch mit der Frage, wie in der betroffenen Bevölkerung ein
Umweltbewusstsein entstand und wie die Staatsmacht die Ursachen der Umweltkonflikte zu
ermitteln und darauf zu reagieren versuchte. Denn wie die Menschen in der DDR gedacht und im
politischen System agiert und reagiert haben, ist auch 30 Jahre nach dem Ende des SED-Regimes
noch nicht umfassend untersucht. Die Studie leistet deshalb auch einen Beitrag zur Erforschung der
Rezeption und des Umgangs der DDR-Bevölkerung mit politischen, sozialen und wirtschaftlichen
Fragen und Problemen, einem zentralen Gegenstand der Diktatur- und DDR-Forschung.
Die Arbeit wurde als Dissertation an der Leibniz Universität Hannover angenommen.
Rezensionsexemplare sind über die Pressestelle erhältlich.
Dagmar Hovestädt, Pressesprecherin BStU
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