11.04.2018 – 10:41
Das Smartphone - eine Goldgrube?
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Dieser Fragestellung gingen vier Schüler des Spessart-Gymnasiums im Rahmen des SANTO-Schülerpraktikums bei der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS in Alzenau nach
Im Rahmen des Projektes der SANTO Schüler-Akademie für Naturwissenschaften und Technik absolvierten vier Schüler des Spessart-Gymnasiums Alzenau in den Osterferien ein Praktikum bei der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS in Alzenau. Dabei konnten Jannes Dinger, Melissa Hammerschmitt, Moritz Hildt und Elena Ritscher wertvolle Eindrücke über die Arbeit der Wissenschaftler gewinnen und auch selbst kleine Versuchsreihen durchführen. In diesem Jahr waren die Schüler in den Abteilungen Trenn- und Sortiertechnologien und Analytik zu Gast. Zentrales Thema war dabei die Wertstoffrückgewinnung aus alten Smartphones, inklusive der Demontage und Analyse der Bestandteile. Mithilfe der Röntgenfluoreszenzanalyse haben die Schüler in der Platine des Smartphones enthaltene Elemente lokalisieren können. Dabei entsteht eine "chemische Landkarte", die zeigt, wo welche Bestandteile verbaut sind. Durchaus überraschend war für die vier Teilnehmer dabei die Vielzahl an nicht unbedingt allgemein bekannten chemischen Elementen wie beispielsweise Niob, die in einem Smartphone verbaut sind. Diese Analyse ist der erste Schritt, um Wertstoffe wie Gold, Tantal oder Platin gezielt abzutrennen und recyceln zu können. Danach wurde die Platine im Rasterelektronenmikroskop untersucht. Hier konnten die Schüler genau bestimmen, wie dick eine Elementschicht auf der Platine vorhanden ist. Dabei zeigte sich, dass eine große Herausforderung beim Recycling von Smartphones darin besteht, dass es zwar eine große Menge an alten Smartphones gibt, aber die enthaltenen Wertstoffe nur in sehr geringen Mengen verbaut sind. Diese möglichst wirtschaftlich herauszulösen und einer Wiederverwertung zuzuführen, ist eines der Forschungsgebiete, mit dem sich die Fraunhofer-Projektgruppe IWKS beschäftigt.
"Als Forschungseinrichtung im Bereich Nachhaltigkeit ist uns die Förderung des Nachwuchses ein besonderes Anliegen. Wir freuen uns, im Rahmen dieses erfolgreichen Projektes einen Beitrag zu leisten, indem wir Schülern naturwissenschaftliche Berufe näherbringen und Begeisterung für den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen und Wertstoffen wecken", sagt Dr. Katrin Bokelmann, Abteilungsleiterin Trenn- und Sortiertechnologien der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS.
Die SANTO Schüler-Akademie für Naturwissenschaften und Technik basiert auf der intensiven Kooperation von Gymnasien, Unternehmen und der Hochschule Aschaffenburg. Die IHK Aschaffenburg koordiniert das Projekt. Ziel von SANTO ist es, Schülerinnen und Schülern in Theorie und Praxis Einblicke in die naturwissenschaftlich-technische Ausbildung und Orientierungshilfen für das Studium zu geben.
Weitere Informationen zu SANTO finden Sie hier.
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Unter ihrem Dach arbeiten 72 Institute und Forschungseinrichtungen an Standorten in ganz Deutschland. Mehr als 25 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielen das jährliche Forschungsvolumen von 2,3 Milliarden Euro. Davon fallen knapp 2 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung. Rund 70 Prozent dieses Leistungsbereichs erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft mit Aufträgen aus der Industrie und mit öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Internationale Kooperationen mit exzellenten Forschungspartnern und innovativen Unternehmen weltweit sorgen für einen direkten Zugang zu den wichtigsten gegenwärtigen und zukünftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsräumen. Das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg erschließt als Materialforschungsinstitut im Kundenauftrag neue Werkstoffpotenziale - im Blick die effiziente und sichere Energienutzung, den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und eine bezahlbare Gesundheitsversorgung. Der Fokus liegt dabei in der Entwicklung neuer nichtmetallischer Materialien und Technologien für innovative Produkte. Die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS mit Standorten in Alzenau und Hanau wurde im Jahr 2011 von der Fraunhofer-Gesellschaft unter dem Dach des Fraunhofer ISC gegründet. In den Geschäftsbereichen Ressourcenstrategie, Recycling und Wertstoffkreisläufe und Substitution wird daran gearbeitet, die Rohstoffversorgung unserer Industrie langfristig zu sichern und damit eine führende Position in der Hochtechnologie auch zukünftig zu ermöglichen. Dafür werden zusammen mit Industriepartnern innovative Trenn-, Sortier-, Aufbereitungs- und Substitutionsmöglichkeiten erforscht. Weitere Ansprechpartner Prof. Dr. Rudolf Stauber l Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategien IWKS | Brentanostraße 2a | 63755 Alzenau | Telefon +49 (0)6023 32039-801 l rudolf.stauber@isc.fraunhofer.de Redaktion Nicole Lemmer, Jennifer Oborny | Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS IWKS | Brentanostraße 2a | 63755 Alzenau | Telefon +49 6023 32 039 813 | www.iwks.fraunhofer.de | nicole.lemmer@isc.fraunhofer.de; jennifer.oborny@isc.fraunhofer.de