Alle Storys
Folgen
Keine Story von Universität zu Köln mehr verpassen.

Universität zu Köln

Neuer Sonderforschungsbereich aus der Pflanzenforschung für die Uni Köln

Förderung von rund 10 Millionen Euro für vier Jahre / Der neue Sonderforschungsbereich erforscht die genetischen Grundlagen und Schlüsselmechanismen der Anpassung von Pflanzen an Umweltveränderungen

Die Universität zu Köln hat einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben. Ebenfalls antragstellend sind die Universitäten Düsseldorf, Bochum, Marburg, Potsdam sowie das Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln. Im neuen SFB TRR 341 „Plant Ecological Genetics“ werden die genetischen Grundlagen für die Reaktionen und Anpassungen von Pflanzen auf globale Umweltveränderungen erforscht. Wissenschaftler:innen untersuchen die Anpassung von Pflanzenarten, die unter begrenzten Ressourcen, abiotischem Stress – Stressfaktoren, an denen Lebewesen nicht direkt beteiligt sind – und der Konkurrenz mit anderen Pflanzen unterschiedlich wachsen können. Der neue Sonderforschungsbereich wird für die Förderphase von zunächst vier Jahren mit einer Summe von rund 10 Millionen Euro gefördert.

Ökosysteme sind weltweit durch vom Menschen verursachte Zerstörung bedroht. Mehr als ein Drittel aller Ökosysteme der Erde wurde in landwirtschaftliche Nutzflächen und menschliche Siedlungen umgewandelt. Mindestens ein weiteres Drittel wurde durch Fragmentierung, nicht nachhaltige Bewirtschaftung und die Invasion exotischer Arten stark angegriffen. Durch den Klimawandel werden diese negativen Trends noch verschärft. Entscheidend für das Funktionieren von Ökosystemen und damit für fast alle Nahrungsnetze sind Pflanzen. Um zu überleben müssen sich Pflanzen an die raschen Veränderungen der Umwelt und den damit einhergehenden Wandel der Lebensbedingungen anpassen.

Durch den Einsatz modernster Gentechnik in Verbindung mit einer Kombination aus Feldstudien und kontrollierten Umweltmanipulationen werden die Wissenschaftler:innen des neuen SFB eine Brücke zwischen der Realität der ökologischen Bedingungen und der für genetische Studien erforderlichen Reproduzierbarkeit schlagen. Auf diese Weise werden sie Genvariationen identifizieren, die das Überleben und die Fortpflanzung als Reaktion auf diese veränderten Bedingungen steuern. Durch den Vergleich eng und entfernt verwandter Arten können die Forschenden beurteilen, ob die Funktionen von Genen, die die Anpassung von Pflanzen fördern, im Laufe der Evolution erhalten geblieben sind oder ob sie von der ökologischen Spezialisierung abhängen. „Es ist wirklich an der Zeit, die Forschung über molekularbiologische Funktionen auf die Untersuchung ihrer Rolle in natürlichen Ökosystemen auszuweiten. Wir hoffen, dass die erarbeiteten molekularen Informationen dazu beitragen können, künftige Bemühungen zur Eindämmung des Verlustes der biologischen Vielfalt bei Pflanzen zu lenken“, sagt Professorin Dr. Juliette de Meaux, Pflanzenwissenschaftlerin an der Uni Köln und Sprecherin des neuen SFBs.

Das Konsortium ist in zwei Hauptforschungsbereiche gegliedert. Forschungsbereich A wird die Bedeutung von Kandidatengenen und -eigenschaften für das Überleben und die Fortpflanzung in schwierigen Umgebungen bestimmen. Forschungsbereich B wird quantitative und populationsgenetische Methoden einsetzen, um die Varianten in Pflanzengenomen zu isolieren, die zur Anpassung der Pflanzen an natürliche Umgebungen beitragen. Eine gemeinsame Datenbank wird alle gewonnenen Ergebnisse zusammenfassen und die Synthese der Erkenntnisse über Pflanzenarten, Merkmale, Gene und Umgebungen hinweg unterstützen. Das Konsortium umfasst auch die Einrichtung einer Graduiertenschule und wird ein Projekt auf den Weg bringen, das Bürger:innen in die Entwicklung und Gestaltung künftiger Forschung einbezieht. Letztendlich wird die Arbeit des Sonderforschungsbereiches Erkenntnisse darüber liefern, die künftige Bemühungen um den Erhalt natürlicher Ökosysteme unterstützen.

Inhaltlicher Kontakt:

Professorin Dr. Juliette de Meaux

Institute for Plant Sciences, Universität zu Köln

+49 221 470 8213

jdemeaux@uni-koeln.de

Presse und Kommunikation:

Jan Voelkel

+49 221 470 2356

j.voelkel@verw.uni-koeln.de

Weitere Informationen:

https://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2022/pressemitteilung_nr_16/index.html

Presse und Kommunikation:
Dr. Elisabeth Hoffmann
+49 221 470-2202 
e.hoffmann@verw.uni-koeln.de 
V.i.S.d.P.: Dr. Elisabeth Hoffmann
Weitere Storys: Universität zu Köln
Weitere Storys: Universität zu Köln
  • 19.05.2022 – 14:27

    Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern sind sozial angepasst

    Erschwerte gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen stellen für Regenbogenfamilien Stressfaktoren dar, die sich jedoch nicht auf das Verhalten von Kinder und Jugendliche mit gleichgeschlechtlichen Eltern auswirken / Veröffentlichung im „International Journal of Environmental Research and Public Health“ Eine neue Studie von Dr. Mirjam Fischer am Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) der ...

  • 17.05.2022 – 13:53

    Wie fehlerhafte mRNA erkannt und zerstört wird

    Zwei sich ähnelnde Proteine können beim Qualitäts-Kontroll-Mechanismus von fehlerhafter mRNA füreinander einspringen. Damit wurde die Aufgabenverteilung der Proteine neu definiert / Veröffentlichung in „The EMBO Journal“ Wissenschaftler:innen um Professor Dr. Niels Gehring am Institut für Genetik der Universität zu Köln haben zwei sich ähnelnde Proteine, UPF3A und UPF3B, untersucht, die am ...

  • 12.05.2022 – 17:21

    Quanten-Einbahnstraße: Nanodrähte eignen sich für hochstabile Qubits

    Nanodrähte aus einem topologischen Isolator könnten dazu beitragen, hochstabile Informationseinheiten künftiger Quantencomputer zu realisieren / Neue Ergebnisse zu Bauelementen aus topologischen Isolatoren bringen die Technologie einen wichtigen Schritt weiter / Veröffentlichung in „Nature Nanotechnology“ Nanodrähte, die mehr als 100-mal dünner sind als ein ...