Universitätsklinikum Essen AöR
Überlebensstrategie gefährlicher Tumore entschlüsselt: Folgeförderung für Krebsforschung
Wie schaffen es einige Tumore, sich gegen Therapien und Medikamente erfolgreich zu wehren? Forschende aus Essen verstehen das immer besser. Seit 2018 beschäftigen sie sich damit in einem Krebsforschungsverbund. Dank vielversprechender Ergebnisse fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft das Vorhaben weiter mit knapp 4 Millionen Euro.
PRESSEMITTEILUNG
Folgeförderung für Krebsforschung
Überlebensstrategie gefährlicher Tumore entschlüsselt
Wie schaffen es einige Tumore, sich gegen etablierte Krebstherapien und Medikamente erfolgreich zu wehren? Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) verstehen das immer besser. Seit 2018 beschäftigen sie sich damit im Krebsforschungsverbund PhenoTImE , den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert. Dank vielversprechender Ergebnisse hat die DFG die Förderung jetzt um 3 Jahre verlängert und stattet den Verbund mit weiteren knapp 4 Millionen Euro aus.
Geleitet wird die dahinterstehende klinische Forschungsgruppe KFO 337 von Prof. Dr. Dirk Schadendorf und Prof. Dr. Alexander Rösch. Im Fokus ihrer Teams stehen der besonders heimtückische Schwarze Hautkrebs sowie aggressive Tumore in Gehirn und Bauchspeicheldrüse. Die Forschenden haben herausgefunden, dass die untersuchten Tumorarten ähnliche Überlebensstrategien verfolgen. Krebsübergreifend konnten sie erste Mechanismen entschlüsseln, die dazu führen, dass Tumore widerstandsfähiger gegen traditionelle Behandlungsmethoden werden. Einige Tumorzellen sind demnach in der Lage, hoch dynamisch ihr Erscheinungsbild zu wechseln. Indem sie ihren sogenannten Zell-Phänotyp verändern, schützen sie sich gegen Angriffe durch das Immunsystem oder gegen einstmals effiziente Wirkstoffe.
Zudem sind manche Tumorzellen grundsätzlich therapieresistent und überleben von Anfang an Therapien und Angriffe von Immunzellen. Andere Tumorzellen wiederum entwickeln erst im Laufe der Zeit Resistenzen. „In einigen Fällen können wir die Resistenzen noch umgehen oder die Phänotypen gezielt ausschalten“, sagt Forschungskoordinator Prof. Dr. Alexander Rösch, Leitender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie des Universitätsklinikums Essen. „Wenn jedoch die Resistenzentwicklung zu weit fortgeschritten ist und sich genetisch fixierte Resistenzen zeigen oder Resistenzmechanismen zeitgleich auftreten, wird eine Umgehung der Resistenz immer schwieriger.“ Deshalb sollten therapie- und immunresistente Tumorzellen schon zu Beginn einer Therapie gezielt eliminiert werden.
Der Forschungsverbund PhenoTImE („Phenotypic Therapy and Immune Escape in Cancer“) vereint 10 Gruppen von Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen, die fächerübergreifend forschen und behandeln. Ihre Expertisen und Techniken setzen sie auch zur Ausbildung aufstrebender Nachwuchsforscher:innen ein. „PhenoTImE ist als Forschungsplattform für den Essener Onkologie-Schwerpunkt hoch relevant und wird in naher Zukunft ein wichtiger Startpunkt für weitere translationale Forschungsaktivitäten und klinische Studien sein“, sagt Prof. Dr. Dirk Schadendorf, KFO-Sprecher und Direktor des Westdeutschen Tumorzentrums Essen.
Weitere Informationen Prof. Dr. Alexander Rösch, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie des Universitätsklinikums Essen, Tel. 0201/723-4747, alexander.roesch@uk-essen.de
Redaktion Martin Rolshoven, M.A. Dekanat, Referat für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen E-Mail: martin.rolshoven@uk-essen.de Telefon: 0201/723-6274 News-Seite: www.uni-due.de/med Social Media: www.facebook.com/medessen | www.twitter.com/medessen | Protected link
Über die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen Wissenschaft und Forschung auf höchstem internationalem Niveau und eine herausragende, exzellente Ausbildung zukünftiger Ärzt:innen: Diese Ziele hat sich die Medizinische Fakultät gesteckt und verfolgt sie mit Nachdruck. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Fakultät mit ihrer klaren Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationaler Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation. Der 2014 bezogene Neubau des Lehr- und Lernzentrums bietet den Studierenden der Medizinischen Fakultät exzellente Ausbildungsmöglichkeiten.
Über die Essener Universitätsmedizin Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen sowie 15 Tochterunternehmen, darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden, die Herzchirurgie Huttrop und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsmedizin ist mit etwa 1.700 Betten das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets und seit 2015 auf dem Weg zum Smart Hospital. 2020 behandelten unsere rund 10.000 Beschäftigten etwa 64.000 stationäre und 300.000 ambulante Patient:innen. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation, einem international führenden Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialist:innen mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, sowie dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, einem überregionalen Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, hat die Universitätsmedizin Essen eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patient:innen. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation.