Universitätsklinikum Essen AöR
PM: Online-Training für Krebskranke – Wirksamkeitsstudie mit 1,5 Millionen Euro gefördert
Online-Training für Krebskranke
Wirksamkeitsstudie wird mit 1,5 Millionen Euro gefördert
Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) untersucht in einer Studie, wie effektiv Menschen mit einer Krebserkrankung durch das Online-Tool Make It* geholfen werden kann. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Arbeit des Teams der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen mit rund 1,5 Millionen Euro bis 2024.
Allein in Deutschland wird pro Jahr bei rund 500.000 Menschen Krebs diagnostiziert; insgesamt leben etwa 1,7 Millionen mit einer solchen Erkrankung.** Die Diagnosen stellen für Betroffene und ihre Angehörigen einen gravierenden Einschnitt dar, ihre Psyche wird überdurchschnittlich stark belastet – selbst dann, wenn die diagnostizierte Krebsart gut behandelt werden kann.
Das an den Universitäten in Essen, Tübingen und Erlangen entwickelte Online-Training Make It richtet sich an krebskranke Menschen, die sich aufgrund der Folgen ihrer Krankheit in einer schwierigen Lebensphase befinden. Durch computergestützte Übungen lernen sie, ihre Gefühle, Kraftquellen und Stressauslöser zu erkennen und daraus individuelle Bewältigungsstrategien zu erarbeiten. Entwickelt wurde das Training von Fachleuten aus der Psychologie, Psychotherapie, Psychosomatischen Medizin und Psychoonkologie.
Make It läuft seit Ende 2019, wurde seitdem von rund 200 Menschen in Anspruch genommen und verzeichnet eine Weiterempfehlungsrate von 87 Prozent.*** Mit der neuen, BMBF-geförderten Studie Reduct**** möchte das Forschungsteam herausfinden, ob bzw. in welchem Maße diese patientenzentrierte „e-Mental-Health-Intervention“ die psychische Belastung bei Krebskranken reduzieren kann.
„Langfristig erhoffen wir uns, dass dieses großartige Online-Tool belasteten Krebskranken deutschlandweit zur Verfügung gestellt wird“, sagt Prof. Dr. Martin Teufel, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Duisburg-Essen, LVR Klinikum Essen am Standort der Universitätsmedizin Essen. „Wünschenswert wäre, dass generell bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen die Digitalisierung, also e-Health, Einzug in Forschung und Versorgung hält. Dort besteht großer Nachholbedarf.“
* Make It = Mindfulness and Skills based distress reduction training in oncology; weitere Information unter https://makeit-essen.medizin.uni-tuebingen.de sowie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1043
** Quelle: Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert Koch-Institut
*** Link zur Pilotstudie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30731509,
„Mindfulness and Skills Based Distress Reduction in Oncology: The Web-Based Psycho-Oncological Make It Training“
**** Reduct = Web-based Mindfulness and Skills-Based Distress Reduction for Cancer Patients: A multi-center, randomized, controlled intervention study
Pressekontakt Martin Rolshoven Dekanat Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen Telefon: +49 (0) 201-723-6274 E-Mail: presse-dekanat@uk-essen.de Internetseite: www.uni-due.de/med
Über die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen Wissenschaft und Forschung auf höchstem internationalem Niveau und eine herausragende, exzellente Ausbildung zukünftiger Ärztinnen und Ärzte: Diese Ziele hat sich die Medizinische Fakultät gesteckt und verfolgt sie mit Nachdruck. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer klaren Schwerpunktsetzung in Onkologie, Transplantation, Herz-Gefäß-Medizin sowie den übergreifenden Forschungsschwerpunkten Immunologie, Infektiologie und Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften. Der 2014 bezogene Neubau des Lehr- und Lernzentrums bietet den Studierenden der Medizinischen Fakultät exzellente Ausbildungsmöglichkeiten.
Über die Essener Universitätsmedizin Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen sowie 15 Tochterunternehmen, darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden, die Herzchirurgie Huttrop und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsmedizin ist mit etwa 1.700 Betten das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets und seit 2015 auf dem Weg zum Smart Hospital. 2020 behandelten unsere rund 10.000 Beschäftigten etwa 64.000 stationäre und 300.000 ambulante Patientinnen und Patienten. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation, einem international führenden Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialisten mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, sowie dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, einem überregionalen Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, hat die Universitätsmedizin Essen eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer Schwerpunktsetzung in Onkologie, Transplantation, Herz-Gefäß-Medizin, Immunologie/Infektiologie und Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften.