Alle Storys
Folgen
Keine Story von BVS mehr verpassen.

BVS

Energiekrise: Sachverständigenverband BVS warnt davor, in diesem Winter zu wenig zu heizen

Berlin (ots)

  • BVS befürchtet Zunahme an Schimmelschäden in Gebäuden
  • Bei alternativen Heizmethoden sollten sich VerbraucherInnen an die Empfehlungen der Schornsteinfeger-Verbände und Feuerwehren halten

Der Sachverständigenverband BVS warnt angesichts der sinkenden Temperaturen in Deutschland davor, beim Heizen am falschen Ende zu sparen. Aufgrund der hohen Gaspreise rechnen die öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen damit, dass viele deutsche Haushalte in den kommenden Monaten zu wenig heizen und Schimmelschäden in Gebäuden zunehmen werden. Auch der Trend zum alternativen Heizen, zum Beispiel mit selbstgebauten Teelichtöfen oder Outdoorgeräten, birgt laut BVS erhebliches Gefahrenpotenzial. Denn wer seine Heizung durch einen DIY-Ofen oder Outdoor-Geräte wie Campingkocher, Grills und Feuerschalen ersetzt, riskiert gefährliche Brände und Kohlenmonoxidvergiftungen.

Nicole Richardson, öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Schadstoffe in Innenräumen und Schimmelpilze, sagt: "Aufgrund der aktuellen Heizkosten-Prognosen befürchten wir, dass kostspielige und gesundheitsgefährdende Schimmelschäden in Wohnungen zunehmen werden. Heizkosten sparen, um den Geldbeutel zu schonen, ist grundsätzlich eine gute Idee, so lange es nicht übertrieben wird. Wer die Heizung komplett abstellt, riskiert zu hohe Feuchte in den Wohnräumen, die zu Schimmel an den Wänden und in den Raumecken führt. Bei Raumtemperaturen unter 18 Grad sehen wir bereits die Gefahr von Schimmelbildung. Das gilt vor allem für ältere, schlecht gedämmte Gebäude mit vielen Wärmebrücken."

Um Schimmel vorzubeugen, ist laut BVS eine gleichbleibende Raumtemperatur entscheidend: "Die Raumluft konstant bei rund 18 bis 22 Grad zu halten, ist energiesparender und günstiger, als die Heizkörper permanent an- und auszudrehen", weiß Christiane Herget, öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Schimmelpilze. Die Expertin empfiehlt, mindestens zwei bis drei Mal täglich zu lüften: "Das ist wichtig, um Feuchtigkeit aus der Raumluft abzuführen. Die entsteht in Wohnungen vor allem durch das Kochen, Duschen und Wäschetrocknen", so die Sachverständige Herget.

Für effektives Lüften empfiehlt der BVS, die Fensterflügel weit zu öffnen. "Optimal ist das so genannte Querlüften. Das bedeutet, etwa fünf bis zehn Minuten lang für Durchzug in der Wohnung zu sorgen. Vom Lüften bei gekippten Fenstern raten wir ab, da die Fenster zu lange geöffnet bleiben müssten, um die Luft effektiv auszutauschen. Dadurch kühlen die umgebenden Flächen stark aus, sodass sich dort wiederum Feuchtigkeit niederschlagen kann. Das erhöht die Gefahr von Schimmelpilzbildung erneut", weiß Christiane Herget.

Grundsätzlich ist laut den BVS-Expertinnen darauf zu achten, dass warme oder wärmere Luft nicht in kühlere oder ungeheizte Räume gelangt. Klassische Gründe für Schimmelpilzbildung sind laut BVS wärmere Raumluft und hohe Luftfeuchtigkeit, etwa aus Küche oder Bad, die in kühlere Umgebungen wie das Schlafzimmer geraten. Hier sollte stets darauf geachtet werden, dass die Zimmertüren geschlossen bleiben, so die Sachverständigen.

BVS warnt: Selbst gebaute Öfen sind "brandgefährlich"

Eine neue Gefahr sieht der BVS in alternativen Heizmethoden, die zu erhöhtem Brand- und Vergiftungsrisiko führen. "Wir warnen insbesondere vor selbstgebauten Teelichtöfen. Die erhalten in sozialen Medien aktuell zwar viel Aufmerksamkeit, sind aber im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich", so Nicole Richardson. "Bereits jetzt nehmen Brände aufgrund selbstgebauter Öfen sowie des Einsatzes von Outdoor-Geräten im Inneren zu. Wir rechnen daher mit einer merklichen Zunahme an Brandschäden sowie Vergiftungen durch Kohlenmonoxid in diesem Winter."

Die maximal zulässige CO-Konzentration in der Innenraumluft ist auch durch das Umweltbundesamt geregelt, das hierfür sehr strenge Richtwerte erlassen hat. Denn das farb- und geruchlose Kohlenmonoxid ist in geschlossenen Räumen bereits in geringen Mengen hochgiftig und kann zu schweren gesundheitlichen Schäden sowie schlimmstenfalls zum Tod führen. Wichtig sei laut dem BVS daher, sich mit den Vorgaben des Bundesumweltamtes sowie den aktuellen Empfehlungen der Schornsteinfeger-Verbände und Feuerwehren vertraut zu machen.

Weitere Informationen des BVS:

Energiesparen, Heizen & Lüften: So geht es richtig und sicher:

https://ots.de/p1Wb4S

https://ots.de/TcuAFZ

Weitere Informationen des Umweltbundesamtes:

https://ots.de/kb1f60

https://ots.de/d2eqae

Über den BVS - Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e.V.

Als bundesweit mitgliedsstärkste Vereinigung öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger gehören dem BVS rund 3.000 Sachverständige an, organisiert in 12 Landes- und 13 Fachverbänden. Sie sind auf über 250 Sachgebieten tätig und erfüllen die höchsten Standards im Sachverständigenwesen: Grundsätzlich sind alle Mitglieder öffentlich bestellt und vereidigt, anderweitig durch staatliche Stellen oder durch Gesetz befugte Institutionen hoheitlich beliehen oder zertifiziert. https://www.bvs-ev.de/

Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e.V. (BVS) I Charlottenstraße 79/80 I 10117 Berlin I Tel. +49 (0) 30 255 938-0 I info@bvs-ev.de

Pressekontakt:

Yvonne Hoberg
Tel. +49 (0) 151 54 750 169
E-Mail: yvonne.hoberg@glowing-mind.com

Original-Content von: BVS, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: BVS
Weitere Storys: BVS
  • 27.06.2022 – 09:05

    Heizungsinstallation: BVS empfiehlt regenerative Systeme in Neubau und Bestand

    Berlin (ots) - Der Sachverständigenverband BVS sieht keinen Grund mehr, Öl- oder Gasheizungen zu verbauen und plädiert für regenerative Systeme sowohl im Neubau als auch im Immobilienbestand. Dabei sollte der Fokus auf dezentraler, regionaler Energieerzeugung in Kombination verschiedener Energiesysteme liegen. Im Neubau haben Bauherren eine gute Auswahl unter ...

  • 12.04.2022 – 12:40

    Start der Zweiradsaison: Vor allem jugendliche Fahranfänger sollten an ihre Schutzkleidung denken

    Berlin (ots) - Mit diesem Frühjahr startet die erste Zweiradsaison, in der Jugendliche bereits ab 15 Jahren den Rollerführerschein machen dürfen. Seit Juli letzten Jahres ist es ihnen erlaubt, Roller und Kleinkrafträder mit Geschwindigkeiten bis 45 km/h zu fahren. Der Sachverständigenverband BVS weist darauf hin, dass die neue Regel auch für schnelle E-Bikes ...