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Ukraine-Krieg: In den Schutz- und Spielräumen von Save the Children verarbeiten geflüchtete Kinder ihre Erlebnisse in Bildern

Berlin/Bukarest (ots)

Panzer, Flugzeuge, Soldaten, aber auch Herzen und Flaggen als Symbole der Freundschaft: Die geflüchteten Kinder, die Save the Children am Hauptbahnhof von Bukarest in Empfang nimmt, bringen ihre Erlebnisse mit Zeichnungen zum Ausdruck. Seit Kriegsausbruch am 24. Februar haben mehr als 750.000 Menschen die rumänische Grenze überquert. Die Vereinten Nationen schätzen, dass seit der Eskalation des Kriegs insgesamt mehr als fünf Millionen Menschen - darunter ungefähr 2,8 Millionen Kinder - ihr Land verlassen mussten. Save the Children stellt ankommenden Kindern und ihren Familien an den Grenzübergängen die nötigsten Dinge wie Essen, Wasser, Kleidung und Hygieneartikel zur Verfügung und betreibt Schutz- und Spielräume, in denen Kinder zur Ruhe kommen und für einige Zeit wieder Kind sein können.

"Tausende von Familien aus der Ukraine erreichen täglich den Nordbahnhof von Bukarest", sagt Gabriela Alexandrescu, Geschäftsführerin von Save the Children Rumänien. "Die Eltern kommen erschöpft an und die Kinder sind zunächst sehr zurückhaltend. In unseren Räumen können die Kinder in einer sicheren Umgebung spielen und sich erholen, während sich die Eltern ausruhen und mit dem Nötigsten versorgen können."

Die sorgfältig gestalteten Schutz- und Spielräume sind speziell darauf ausgerichtet, Kindern nach einer schweren Reise, bei der sie ihr Zuhause und in vielen Fällen auch ihre Familien und Freunde zurücklassen mussten, einen schönen und sicheren Ort zu bieten. Fachkundige Mitarbeitende, darunter Psycholog*innen und Kinderschutzexpert*innen, bieten psychologische Unterstützung einschließlich Mal- und Spielaktivitäten an, die den Kindern helfen sollen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Die ersten Zeichnungen zeigen die grausame Realität des Krieges: Hilda*, 12, malte eine weinende Frau in den Farben der ukrainischen Flagge neben einem gesichtslosen grauen Soldaten und Bomben, die von einem Flugzeug abgeworfen werden. Ein anderes Kind zeichnete zwei Panzer, die über die leere Seite rollen. Ein weiteres malte zwei Frauen, von denen eine reglos am Boden liegt.

"Die Kinder in der Ukraine sehen Dinge, die kein Kind jemals sehen sollte", sagt Esperanza Leal Gil, Psychologin bei Save the Children. "Mit ihren Zeichnungen bringen sie ihre Gefühle über das Erlebte zum Ausdruck. Viele Kinder, die in unserem Schutz- und Spielraum in Bukarest ankommen, sind verängstigt und wissen nicht, wie sie ihre Gefühle ausdrücken sollen. Eine solche Situation kann für die Kinder sehr verwirrend und schwer zu verarbeiten sein. Die Reaktion hängt vom Alter ab, aber häufig haben Kinder in einem Krieg oder nach einer Vertreibung, Angst, verletzt oder allein gelassen zu werden. Sie fühlen sich traurig, wütend, hilflos oder haben Schuldgefühle. Das Wichtigste ist, den Kindern einen sicheren und geschützten Raum zu bieten, in dem sie ihre Ängste und Sorgen ausdrücken können. Malen und Spieltherapie helfen ihnen, Stress und Ängste abzubauen."

Einige der Zeichnungen symbolisieren jedoch auch Hoffnung. Die achtjährige Maryska* malte die ukrainische und die rumänische Flagge. Ineinander verschlungen und mit Herzen und Botschaften verziert, feiern sie die Freundschaft beider Länder. Arterm* und Marynia* zeichneten zwei Herzen in den Farben der Flaggen, die sich an den Händen halten.

Fast zwei Drittel der 7,5 Millionen Kinder in der Ukraine mussten seit Kriegsbeginn aus ihren Häusern fliehen; etwa 2,3 Millionen von ihnen sind noch im Land als Binnengeflüchtete. Mehr als 500 Jungen und Mädchen wurden in den vergangenen neun Wochen getötet oder verletzt.

Neben dem Schutz- und Spielraum am Bukarester Nordbahnhof betreibt Save the Children weitere Spielräume und Zelte zur Verteilung von Hilfsgütern an zahlreichen Grenzübergängen, Verkehrsknotenpunkten und Aufnahmezentren in Rumänien, Polen und Litauen.

In Deutschland, wo bereits mehr als 389.000 Geflüchtete aus der Ukraine angekommen sind, bietet Save the Children zweitägige Trainings für Ehrenamtliche zur psychosozialen Unterstützung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen an, um ihnen und ihren Begleitpersonen beim Ankommen zu helfen. Zudem umfasst das Hilfsprogramm der Kinderrechtsorganisation in Deutschland die Errichtung und Betreuung von Schutz- und Spielräumen in Notunterkünften sowie die Unterstützung bestehender bundesweiter Träger der Kinder- und Jugendarbeit.

Save the Children ist seit 2014 in der Ukraine tätig und arbeitet dort mit lokalen Partnern zusammen, um vertriebene Familien unter anderem mit Nahrungsmitteln, Baby- und Hygieneartikeln, Bargeld, Benzin und Unterkünften zu unterstützen sowie psychosoziale Unterstützung anzubieten.

*Name zum Schutz geändert

Zusatzmaterial zum Download:

Kinderzeichnungen aus Rumänien:

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2S80X65J

Kinderzeichnungen aus Polen:

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2S800OOV

Unter © Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.

Über Save the Children: Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Marie-Sophie Schwarzer
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 226
Mail: marie.schwarzer@savethechildren.de

Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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