Frankreichs Kunstmetropole Nantes im Winter: Mit Regenzauber und Licht-Skulpturen durch die dunkle Jahreszeit
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Frankreichs Kunstmetropole Nantes im Winter: Mit Regenzauber und Licht-Skulpturen durch die dunkle Jahreszeit
Kunst und Kultur sind im Stadtleben von Nantes fest verankert. Mehr als 60 Freilicht-Kunstwerke reihen sich entlang einer grünen Linie, die sich auf 20 Kilometern durch die Stadt zieht. Hinzu kommen gleich zwei jährliche Open Air Kunstfestivals im Sommer und im Winter: Vom 22. November bis zum 4. Januar lassen 16 monumentale Licht-Skulpturen und weitere Licht-Installationen das Stadtzentrum von Nantes im Rahmen des Festivals „Le Voyage en hiver“, die winterliche Reise, festlich leuchten.
Dem gegenüber steht die aktuelle Ausstellung „Im Regen. Malen, leben und träumen“ des Kunstmuseums von Nantes, die sich bis 1. März 2026 dem Regen in all seinen Facetten widmet. Nantes liegt an der Loire und in unmittelbarer Nähe zum Atlantik. Jules Vernes schrieb hier in seiner Geburtsstadt „20.000 Meilen unter dem Meer“; Regen spielt in vielen seiner Werke eine wichtige Rolle.
Regen als Motiv und Gefühl: Die Ausstellung „Im Regen. Malen, leben und träumen“ im Kunstmuseum von Nantes widmet sich einem Element des Alltags
Regen stört ebenso sehr, wie er beruhigt, er belastet und begeistert, er berührt und inspiriert uns. Im Fokus der Ausstellung steht unsere Beziehung zum Regen, der Künstlerinnen und Künstler als flüchtiges Motiv vor besondere Herausforderungen stellt. Wie lässt sich dieses farblose Element darstellen, das durchsichtig ist und dennoch Landschaften verhüllt und den Horizont verdunkelt? Seit dem späten 18. Jahrhundert inspiriert der Regen als literarisches Motiv und Gegenstand wissenschaftlicher Auseinandersetzung zu neuen Perspektiven und Ausdrucksformen. Die Ausstellung des Musée d’arts de Nantes präsentiert den Regen in mehr als 150 Werken – Malerei, Fotografie, Literatur, Tonfragmente und Filmausschnitte – nicht nur als Naturphänomen, sondern als prägende Kraft und Sinnbild der Lebendigkeit in einer modernen Stadt – sichtbar anhand des Regenschirms, einem Symbol der Popkultur.
Mehr Informationen finden sich unter: museedartsdenantes.nantesmetropole.fr/.
Le Voyage en hiver, eine winterliche Reise durch Nantes vom 22. November bis 4. Januar
Zwischen Alltag und Popkultur bewegt sich auch die immersive Lichtkunst von Vincent Olinet, der mit seiner winterlichen Kunstinstallation „La nuit je vois“, zu Deutsch „In der Nacht sehe ich“, 40 Häuserfassaden und 19 Bäume farbenfroh erstrahlen lässt. Hinzu kommen 16 überdimensionale Licht-Skulpturen, die die Geschichte und Architektur der Stadt Nantes aufgreifen: Die im Dunkeln scheinbar schwebenden Farbnuancen sind das Spotlight, das versteckte Ornamente vertrauter Fassaden in Szene setzt und bislang verborgene Details sichtbar macht. Bunte Lampions tauchen den winterlichen Stadtspaziergang zwischen dem Schloss der Herzöge der Bretagne und dem Naturkundemuseum in eine pastellfarbene Palette aus Türkis und Magenta.
Doch in Nantes staunt man nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Ohren. Die Klanginstallation „À Flot d’airain“ des französischen Künstlers Dominique Blais, wörtlich übersetzt eine „Flut aus Bronze“, lässt den Glockenklang der Kirchtürme dank geschickt angebrachter Lautsprecher an Brücken und Kränen über die fünf Flüsse der Stadt gleiten. Besonders die Loire und die Erdre fungieren hier als riesige Resonanzfläche. Dreimal täglich,um 13.13 Uhr, 17.17 Uhr und 18.18 Uhr, weht ein Open Air Glockenkonzert wie ein Windhauch durch die Stadt. Auch die Glocken der königlichen Abtei von Fontevraud schwingen mit: Als Leihgabe für das winterliche Kunst-Open Air zieren sie den Schlossgraben von Nantes.
Nicht nur die Glocken schwingen zur Weihnachtszeit in Nantes, sondern auch die „Kleine Weihnachtsfrau“ (Petite Maman Noël) der Künstlerin Virginie Barré auf ihrer Schaukel. Mit wohlwollender Leichtigkeit nimmt sie ihren Platz ein und fügt dem weihnachtlichen Ensemble ihre feministische Note hinzu: die Superheldinnen der Weihnachtszeit.
Mehr Informationen finden sich unter: levoyageanantes.fr
Über Nantes: Eine Stadt erfindet sich neu
Modern und kreativ zeigt sich Nantes bereits seit den 1990er Jahren, als mit Le Voyage à Nantes die eigene Reise der Stadt von der Industriebrache zur innovativen, weltoffenen Metropolregion mit Freilicht-Kunst und grünen Oasen begann. Denn die Kunstfestivals Le Voyage à Nantes sind Teil des gleichnamigen Verbandes, zu dem neben dem Stadtmarketing und dem Kunstparcours bis Saint-Nazaire auch das ehemalige Werft-Gelände „Parc des Chantiers“ auf der Loire-Insel mitten in der Stadt gehört. Heute drehen hier zwischen Galerien und grünen Flussufern der berühmte zwölf Meter hohe Grand Eléphant und das Karrussel der Meereswelten ihre Runden. Die Insel-Maschinen „Machines der l’île“ sind kunstvolle, mehrere Meter hohe mechanische Figuren aus Holz und Metall, die ihre Inspiration sowohl in der industriellen Vergangenheit der Stadt als auch in den Geschichten ihres berühmtesten Sohnes, dem Schriftsteller Jules Verne, finden. Le Voyage à Nantes zeigt in seiner Gesamtheit die Verbundenheit der Stadt mit ihrer Kulturszene, ohne die ihr Neubeginn nicht möglich gewesen wäre.
Hinkommen, rumkommen und übernachten
Nur zwei Stunden mit dem TGV von Paris entfernt, ist Nantes für deutsche Gäste ein ideales Ziel für einen City Trip. Direktflüge nach Nantes gibt es ab Frankfurt, Berlin, Hamburg und München. Im ein- bis siebentägigen City Pass ab 29€ sind der ÖPNV, Bootsfahrten auf der Loire sowie viele Sehenswürdigkeiten der Stadt bereits inklusive.
L’AGENTOUR Eschborner Landstr. 42-50, Haus B 60489 Frankfurt am Main presse@lagentour.com



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