LKA Thüringen: Sicherheitskooperation (SiKoop) der Länder führen erste gemeinsame Aktionswoche gegen sexualisierte Gewalt zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen durch
Thüringen (ots)
Fünf ostdeutsche Bundesländer kooperieren auch im Bereich der Inneren Sicherheit. Es gilt Sexualdelikten gegen Kinder und Jugendliche entschieden entgegenzutreten.
Im Jahr 2024 sind die Anzahl der Fälle von Verbreitung, Erwerb, Herstellung und Besitz kinderpornografischer Inhalte bundesweit auf einen Höchststand gestiegen. Die Fallzahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik haben sich in den letzten fünf Jahren nahezu verdreifacht. In Thüringen sind die Fälle in den vergangenen drei Jahren um knapp 45% angestiegen. Die polizeiliche Sicherheitskooperation der fünf Landespolizeien Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen führte deshalb vom 10.11 bis 14.11.2025 eine Aktionswoche gegen sexualisierte Gewalt zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen gemeinschaftlich durch.
Im Fokus dieser Aktion standen sowohl die Umsetzung von strafprozessualen sowie zahlreiche präventive Maßnahmen in den einzelnen Bundesländern. In dem Deliktsbereich des Besitzes / der Verbreitung von kinderpornografischen Inhalten machen, neben den erwachsenen Straftätern, leider auch Kinder und Jugendliche beinahe die Hälfte der Tatverdächtigen aus. Dabei ist die Weiterleitung von selbsthergestellten und zugesandten Inhalten strafrechtlich relevant, auch wenn es häufig aus einem unbedachten Verhalten heraus passiert. Die Inhalte werden in sozialen Medien geteilt, ohne dass die persönlichen und strafrechtlichen Folgen bedacht werden. Es gilt fortwährend die Erziehungsberechtigten und Kinder, auch und gerade bereits im Grundschulalter, auf dieses sensible Problem aufmerksam zu machen und umfangreich zu diesem und weiteren Themen der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche präventiv zu beraten. "Die Bekämpfung von Kinderpornografie ist eine unserer zentralen Aufgaben. Hinter jedem Fall steckt ein Kind, dessen Schutz für uns höchste Priorität hat. Mit der bevorstehenden Aktionswoche bündeln wir unsere Kräfte, um Straftaten konsequent zu verfolgen und Prävention noch stärker in den Fokus zu rücken. Außerdem setzen wir ein klares Zeichen: Sexualstraftäter werden ermittelt und der Justiz zugeführt. . (Heiko Schmidt, Vizepräsident Kriminalitätsbekämpfung im Landeskriminalamt Thüringen) Insgesamt erfolgte die Umsetzung von 322 Durchsuchungsbeschlüssen in 325 Durchsuchungsobjekten mit 317 Beschuldigten, die in dieser Zeit von den Ermittlungsstellen der Polizeien der SiKoop-Länder durchgeführt wurden.
Allein in Thüringen wurden durch die Thüringer Polizeidienststellen in der Zeit vom 10.11. bis 14.11.2025 insgesamt 104 Durchsuchungsbeschlüssen in 104 Durchsuchungsobjekten gegen 103 Beschuldigte umgesetzt. Dabei wurden hunderte Beweismittel sichergestellt, unter anderem Laptops, Mobiltelefone, Festplatten oder USB-Sticks.
Zudem wird die Thüringer Polizei ab heute und über das Wochenende über den polizeilichen Social-Media-Account (u. a. Instagram) zu verschiedenen Phänomenen wie Cybergrooming oder Sextortion sensibilisieren. Prävention ist der Schlüssel, um Kinder frühzeitig zu schützen. Eltern und Bezugspersonen sollten offen über Gefahren im Netz sprechen. Passwörter und Privatsphäre-Einstellungen regelmäßig prüfen. Keine persönlichen Daten oder Bilder an Unbekannte weitergeben. Aufmerksamkeit, Vertrauen und klare Regeln helfen, Kinder sicher online zu begleiten.
Weitere wichtige Informationen zur Prävention bezüglich Kinder- und Jugendschutz haben wir auf der Internetseite der Landespolizeidirektion für die Öffentlichkeit zusammengestellt: https://polizei.thueringen.de/landespolizeidirektion/praevention .
Hintergrund: Im Jahr 2002 gründeten die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die SiKoop, der im Jahr 2004 Brandenburg und im Jahr 2015 Berlin beigetreten sind. Mit der SiKoop soll u. a. die länderübergreifende polizeiliche Zusammenarbeit zu verschiedenen polizeilichen Themen ausgebaut werden, um den Informationsaustausch zu verbessern und schwere Straftaten sowie politische oder organisierte Kriminalität effektiver bekämpfen zu können.
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Thüringen
Sandra Frankenhäuser
Telefon: +49 (0) 361 57 43 12011
Fax: +49 (0) 361 341 1450
E-Mail: pressestelle.lka@polizei.thueringen.de
https://polizei.thueringen.de/landeskriminalamt
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