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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (1010) Seniorin verbarrikadiert sich nach Callcenter-Betrug in Wohnung

Nürnberg (ots)

Am Mittwochnachmittag (22.07.2020) riefen falsche Polizeibeamte bei einer Nürnberger Seniorin an und setzten diese derart unter Druck, dass sie sich verängstigt in ihrem Schlafzimmer einsperrte. Nach mehr als einem Tag rettete eine Streife der echten Polizei die völlig verängstigte Frau aus ihrem Zufluchtsort.

Als das Telefon der 86-Jährigen Geschädigten am Mittwoch gegen 15:00 Uhr klingelte, ahnte sie noch nicht, was für schreckliche Stunden sie erwarteten. Ein Betrüger meldete sich als "Herr König" vom Nürnberger "Einbruchsdezernat". Es folgte die übliche Geschichte der Masche "falsche Polizeibeamte": drei jugendliche Ausländer würden durch die Polizei überwacht. Diese Einbrecher hätten sich gerade die Geschädigte als nächstes Opfer herausgesucht.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs kam der falsche Kriminalbeamte auf die Vermögensverhältnisse der Seniorin zu sprechen. Das Geld der Frau müsse vor der Tat der drei Jugendlichen gesichert werden. Dann nahm das Gespräch aber einen unguten Verlauf. Die Seniorin wurde unter Druck gesetzt und die Drohkulisse des Einbruchs in schillernden Farben beschrieben.

Zwar wandte sich die alte Dame nach dem Telefonat an den richtigen Polizeinotruf, war unter dem Eindruck des vorherigen Gesprächs aber derart verunsichert, dass sie sich danach in ihr Schlafzimmer einsperrte. Aus Angst vor den vermeintlichen Einbrechern öffnete sie der echten Polizeistreife nicht die Türe und konnte auch durch die zuständige Polizeiinspektion Nürnberg-West telefonisch nicht mehr kontaktiert werden.

Nachdem die Polizeibeamten die Frau mehr als 24 Stunden nicht erreicht hatten, wurde die Wohnungstüre der Seniorin schließlich durch die Feuerwehr geöffnet, um einen Unglücksfall auszuschließen. Die völlig aufgewühlte und eingeschüchterte Frau öffnete erst nach gutem Zureden ihre Schlafzimmertüre. Sie hatte die Wohnung aus Angst nach dem Anruf der Betrüger mehr als 31 Stunden lang nicht mehr verlassen.

Tipps der Polizei:

   - Sprechen Sie mit Angehörigen über Gefahren durch betrügerische 
     Telefonanrufe.
   - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie 
     einfach auf.
   - Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder nach 
     ihren Vermögensverhältnissen ausfragen.
   - Gehen Sie nicht auf Telefonate ein, die Sie ungewollt erhalten.
   - Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen 
     Verhältnissen preis.
   - Übergeben Sie niemals Geld oder Schmuck an unbekannte Personen.
   - Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihrer Telefonanlage oder Ihres 
     Telefonanbieters zum Sperren unliebsamer Anrufe (z.B. 
     Verhinderung von Telefonaten aus dem Ausland).
   - Wenn Ihre Telefonnummer nicht in öffentlichen Verzeichnissen 
     stehen soll (z.B. dem Telefonbuch), dann lassen sie die Nummer 
     dort löschen.
   - Erstatten Sie Strafanzeige, wenn Sie durch betrügerische Anrufe 
     geschädigt wurden.

Umfangreiche weitere Tipps der Polizei, ein Info-Comic und Links zu Kurzfilmen zum Thema finden Sie im Internet unter:

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-durch-falsche-polizisten/

Stefan Bauer

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
Präsidialbüro - Pressestelle
Richard-Wagner-Platz 1
D-90443 Nürnberg
E-Mail: pp-mfr.pressestelle@polizei.bayern.de

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Montag bis Donnerstag
07:00 bis 17:00 Uhr
Telefon: +49 (0)911 2112 1030
Telefax: +49 (0)911 2112 1025

Freitag
07:00 bis 15:00 Uhr
Telefon: +49 (0)911 2112 1030
Telefax: +49 (0)911 2112 1025

Sonntag
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Telefon: +49 (0)911 2112 1030
Telefax: +49 (0)911 2112 1025

Außerhalb der Bürozeiten:
Telefon: +49 (0)911 2112 1553
Telefax: +49 (0)911 2112 1525

Die Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken im Internet:
http://ots.de/P4TQ8h

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