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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (669) Bekämpfung der internationalen Schleusungskriminalität - Durchsuchungs- und Festnahmeaktion der Kripo Nürnberg - K 43 am 16.04.2002

Nürnberg (ots)

Aufgrund des permanent hohen Standes der
illegalen Einreise von irakischen und türkischen Kurden in den 
Großraum Nürnberg leitete das Ausländerkommissariat der 
Kriminalpolizeidirektion Nürnberg seit Anfang des Jahres 2001 
Ermittlungen gegen zwei irakische Schleusergruppierungen ein, die 
hauptsächlich von Nürnberg aus agieren.
Dabei wurde festgestellt, dass Nürnberg einen hohen Stellenwert für 
Schleusungen erlangt hat. Nürnberg wurde dabei als Endpunkt von Lkw- 
und Güterzugschleusungen aus Richtung Italien auserkoren. Aber auch 
wegen der guten Autobahn- und Personenzuganbindungen bot sich 
Nürnberg als Zwischenstation für Pkw- und Personenzugschleusungen 
aus Italien und Frankreich an. Gleichzeitig wurde Nürnberg 
Ausgangsort für Weiterschleusungen in Richtung Skandinavien.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg erließ der 
Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Nürnberg/Fürth gegen 16 
Bandenmitglieder insgesamt 6 Haftbefehle und 16 
Durchsuchungsbeschlüsse. Zusätzlich sollten bei 26 weiteren Irakern, 
die als Kontaktpersonen der Schleuser fungieren, richterliche 
Wohnungsdurchsuchungen durchgeführt werden.
Bei der zeitgleichen Polizeiaktion am Dienstag, 16.04.02, 06.00 Uhr,
wurden durch Einsatzkräfte der Polizei tatsächlich
- 5 irakische Schleuser im Alter von 24 bis 35 Jahren festgenommen, 
die mit Haftbefehl gesucht wurden. Sie werden alle dem Haftrichter 
vorgeführt    
- 10 tatverdächtige Schleuserhelfer festgenommen und 
nach Sachbehandlung wieder entlassen 
- 2 bisher unbekannte Iraker festgenommen, die als Unterstützer der 
      Schleuser anzusehen sind. Sie wurden ebenfalls nach 
Sachbehandlung 
entlassen 
- 5 Personen vorläufig festgenommen, die andere ausländerrechtliche 
       Verstöße begangen hatten; sie wurden nach Sachbehandlung     
    entlassen 
-   40 Wohnungen und 2 Gaststätten durchsucht 
- umfangreiche schriftliche Unterlagen in arabischer und kurdischer 
       Schrift und vermutlich missbräuchlich benutzte Reiseausweise 
    sichergestellt.
Die Auswertung der umfangreichen Unterlagen wird längere Zeit in 
Anspruch nehmen.
Am Einsatz waren insgesamt ca. 150 Beamte der KD Nürnberg,  PD 
Nürnberg, PD Fürth,  PD Spezialeinheiten, PD Bamberg, PD Ansbach, PD 
Schweinfurt, KD München und des PP Niederbayern/Oberpfalz beteiligt. 
Dabei wurden 28 Objekte in Nürnberg, 2 Objekte in Fürth, 2 Objekte 
in Erlangen, 7 Objekte in Bayern (Windsbach, Unterspiesheim, 
Ebermannstadt, 2 x München, 2 x Regensburg) durchsucht. 3 Objekte 
wurden zusätzlich durch Kräfte des Bundesgrenzschutzes in Wuppertal, 
Köln und Bayreuth durchsucht.
Ziel der Durchsuchungs- und Festnahmeaktion ist die Zerschlagung der 
Bandenstrukturen, die Festnahme der gewerbs- und bandenmäßigen 
Schleuser, die Aufhellung der Schleuserstrukturen und durch 
Sicherstellung von Beweismittel der Nachweis der Tatbeteiligungen.
Im Rahmen der Ermittlungen wurde festgestellt, dass zwei 
Schleusergruppierungen die Einschleusung vorwiegend irakischer 
Kurden über Italien, Deutschland bis nach Skandinavien organisieren. 
Aus diesem Grund wurde auch eng mit dem Bundesgrenzschutz und den 
italienischen und skandinavischen Ermittlungsbehörden zusammen 
gearbeitet. Die italienischen und skandinavischen Ermittler 
beteiligten sich zeitgleich mit eigenen Durchsuchungsmaßnahmen in 
ihren Ländern an der Bekämpfung der international agierenden 
Schleuser unter Koordination des Bundeskriminalamtes. Der ersten 
Nürnberger Schleusergruppe mit dem 34-jährigen irakischen Haupttäter 
aus Nürnberg wird derzeit die Einschleusung von ca. 20 Illegalen 
zugerechnet. Der Haupttäter konnte derzeit noch nicht festgenommen 
werden. Der zweiten Gruppe mit einem ebenfalls in Nürnberg 
ansässigen 32-jährigen Iraker wird die Einschleusung von ca. 50 
Irakern angelastet. Der 32-Jährige konnte im Zuge der Aktion 
festgenommen werden. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.
Für ihre Dienste verlangten die Schleuser pro Person bis zu 10.000 
US-Dollar. Für den Transport durch Deutschland wurden 1.500 
US-Dollar verlangt.
Die beiden Gruppierungen haben offensichtlich durch Überweisungen 
von zahlreichen Geldzahlungen in den Irak massiv gegen das 
Wirtschaftsembargo verstoßen. Es wird auch davon ausgegangen, dass 
durch einen schwunghaften Handel mit internationalen Reiseausweisen 
Personen in die BRD eingeschleust werden.
Bei den parallel durchgeführten Polizeiaktionen des 
Bundesgrenzschutzes (BGSI Flensburg) wurden zusätzlich 7 Wohnungen 
durchsucht und 3 tatverdächtige irakische Schleuser festgenommen, 
gegen die Haftbefehle erlassen wurden. Auch hier müssen 
sichergestellte Unterlagen erst ausgewertet werden.
Über die zeitgleich durchgeführten Durchsuchungen der 
Ermittlungsbehörden in Italien und Skandinavien liegen noch keine 
Erkenntnisse vor.
Die Gesamtermittlungen werden noch längere Zeit in Anspruch nehmen.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6013

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Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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Fax: 0911/211-2010

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