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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (17) 23 Stunden in der Hand von Entführern

Ansbach (ots)

«Mir geht es gut, ich komme nicht heim.
Mach dir keine Sorgen und schalte keine Polizei ein!» Mit diesen
Worten am Telefon wollte ein 21 Jahre alter Asylbewerber aus der
ehemaligen Sowjetunion am Donnerstag, 28.12.2000 um 01.30 Uhr,
seine Schwester beruhigen. Der Asylbewerber, der zusammen mit
seiner Familie im Landkreis Ansbach wohnt, wollte bereits seit
Stunden zu Hause sein. Kurz danach bekam die Schwester des
21-Jährigen einen weiteren Anruf eines fremden Mannes, der
100.000 DM forderte. Das Geld soll von der Familie besorgt
werden, um es im Austausch gegen den 21-Jährigen zu übergeben,
wenn sie ihn nochmals lebendig sehen wollen.
Im Laufe der nächsten Zeit bis zum Morgen gingen weitere
Anrufe ein, die sich immer wieder um die genannte Geldsumme
drehten und in denen immer auf neue Kontaktaufnahmen hingewiesen
wurde. Bis in die Mittagszeit liefen dann keine Anrufe mehr auf.
   Die aufgenommenen Ermittlungen ergaben zunächst, dass das
unverschlossene Auto des Entführten vor der Familienwohnung
stand. Weitere Anrufe folgten nachmittags. Die letzten Gespräche
kamen gegen 19.00 Uhr bei der Schwester an. Dabei wurde die
ursprüngliche Geldforderung auf 60.000 DM herunter geschraubt.
Um 23.00 Uhr müsse das Geld bereit liegen. Weitere Hinweise
würden folgen.
   Zwischenzeitlich waren umfangreiche kriminalpolizeiliche
Maßnahmen angelaufen. Der avisierte Zeitpunkt um 23.00 Uhr
verging, ohne dass sich die Entführer nochmals meldeten.
Erst 20 Minuten später meldete sich dann der Entführte
selbst aus einer Telefonzelle und teilte mit, dass er
freigelassen worden sei. Er wisse nicht, wo er sich befinde. Das
Gespräch wurde unterbrochen. Bei weiteren Anrufen des Opfers
wurde dann langsam klar, dass sich der Entführte in Mainz
befinden dürfte. Gegen 00.35 Uhr am Freitag, den 29.12.2000,
konnte er dann von einer Polizeistreife in Mainz aufgenommen
werden.
Nach seinen ersten Angaben war er vor der Wohnung seiner
Familie im Landkreis Ansbach von fremden Männern in ein Auto
gezerrt worden. Mit verbundenen Augen sei er einige Stunden im
fahrenden Auto gesessen und dann eingeschlafen. Irgendwann sei
er dann entlassen worden. Man habe ihn auch noch Geld zum
Telefonieren mitgegeben.
Für die ermittelnde Kriminalpolizei sind noch viele Frage
offen, die es bei den noch andauernden umfangreichen
Ermittlungen zu klären gilt.
Die am vergangenen Donnerstag bis in die frühen
Morgenstunden des Freitags andauernden polizeilichen Aktivitäten
in Ansbach und im Bereich Mainz blieben den Medien nicht
verborgen. Nach Rücksprache mit der sachbearbeitenden
Staatsanwaltschaft Ansbach wurde den anfragenden Redaktionen der
Sachverhalt bestätigt und gleichzeitig um ein Stillhalteabkommen
gebeten, um die andauernden Ermittlungen nicht zu gefährden.
Dieses Abkommen wurde nach hiesiger Kenntnis eingehalten. Dafür
bedanken wir uns auch im Namen der Staatsanwaltschaft Ansbach.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
Polizeidirektion Ansbach - Pressestelle
Telefon: 0981-9094-213
Fax: 0981-9094-230

Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell

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