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LKA-RP: Fahranfänger am Steuer: Hohes Unfallrisiko

LKA-RP: Fahranfänger am Steuer: Hohes Unfallrisiko
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Mainz (ots)

Nach wie vor sind junge Fahrer, also Autofahrer in der Altersspanne von 18 bis 24 Jahren, einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt. Auf dem Weg in die Eigenständigkeit werden Grenzen getestet und überschritten, was nicht selten mit dem Konsum von Alkohol und Drogen einhergeht. Gerade bei den männlichen Fahranfängern wird häufig die fehlende Erfahrung durch Imponiergehabe kaschiert und mündet allzu oft in Selbstüberschätzung.

Deutlich wurde dies auch in der Verkehrsunfallbilanz des Landes Rheinland-Pfalz für das Jahr 2017. Hiernach hat sich die Zahl der Todesopfer nach einem historischen Tiefstand im Vorjahr mit 161 Fällen wieder auf 177 erhöht. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei täglich im Durchschnitt 403 Unfälle auf rheinland-pfälzischen Straßen, bei denen zehn Menschen schwer verletzt wurden. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist um 3277 auf 147.348 gestiegen. Besonderes Augenmerk gilt weiterhin Risikogruppen, wie etwa jungen Fahrern bis 24 Jahre, die überproportional häufig an Unfällen beteiligt sind. Die Zahl der Verkehrsunfälle in der Gruppe der jungen Fahrer konnte von 33.193 im Jahr 2016 auf 33.098 im Jahr 2017 nur minimal reduziert werden.

Hauptunfallursachen sind fehlender Sicherheitsabstand, gefolgt von überhöhter Geschwindigkeit. Hinzu kommt immer häufiger die Gefahr der Ablenkung durch die Nutzung von Smartphones während des Fahrens. Die Gefährlichkeit der Blickabwendung wird hierbei meist unterschätzt. Laut dem Verkehrspsychologen Prof. Vollrath von der TU Braunschweig ist das Unfallrisiko beim Lesen und Schreiben von Texten stärker erhöht als beim Fahren unter Alkoholeinfluss. Schon ein kurzer Blick von einer Sekunde auf das Display reicht aus, um bei Tempo 50 ganze 14 Meter im "Blindflug" unterwegs zu sein.

Der Verkehrssicherheits-Experte Volker Weicherding vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz rät: ,,Der Abstand nach vorne sollte so groß sein, dass rechtzeitig angehalten werden kann, auch wenn das vorausfahrende Fahrzeug plötzlich bremst.'' Nach gängigen Faustformeln gilt innerhalb geschlossener Ortschaften bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h ein Sicherheitsabstand von 15 Metern oder drei PKW-Längen als ausreichend. Außerhalb geschlossener Ortschaften sollte der Abstand dem halben Tacho-Wert, bei 100 km/h also 50 Meter, entsprechen. Dieser Abstand entspricht dem einfachen Abstand zwischen zwei Leitpfosten in Deutschland. Bei schlechten Sicht- und Straßenverhältnissen, bei hohen Geschwindigkeiten, Steigungen, Gefälle oder Kurven sollte der Abstand entsprechend größer gewählt werden.

Seit Jahrzehnten werden in den unterschiedlichsten Bereichen viele Anstrengungen unternommen, dem erhöhten Unfallrisiko der jungen Fahrer entgegenzuwirken. Auf Seiten der Polizei sind dies, neben der generellen Verkehrssicherheitsarbeit, der Verkehrsüberwachung und der Verkehrserziehung, zahlreiche Präventionsveranstaltungen und -kampagnen. Eines der neueren Präventionsprojekte nennt sich "Crash-Kurs" und setzt auf die emotionale Wirkung von schweren Verkehrsunfällen. Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und der Notfallseelsorge schildern hierbei hautnah ihre Einsatzerfahrungen vor Schülern der Oberstufe. Natürlich wird auch außerhalb der Polizei Präventionsarbeit betrieben. Neben dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR), welcher eine Vielzahl von Kampagnen initiiert und begleitet, hat sich zum Beispiel auch die DEKRA der Gruppe der jungen Fahrer angenommen. Da diese, vor allem aus Kostengründen, oft ältere Autos fahren und diese nachweislich eine höhere Mängelquote und somit eine geringere Verkehrssicherheit aufweisen, wurde die jährlich wiederkehrende Aktion "SafetyCheck" ins Leben gerufen. Junge Autobesitzer erhalten hier die Möglichkeit ihr Fahrzeug kostenlos auf Sicherheitsmängel untersuchen zu lassen.

Speziell für Rheinland-Pfalz gibt es zudem das Forum Verkehrssicherheit Rheinland-Pfalz, das als Zusammenschluss vieler Sicherheitspartner die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen verbessern will. Sämtliche Informationen zu dessen Arbeit und Projekten sowie zu den unterschiedlichsten Bereichen des Themas Straßenverkehr finden Sie unter www.verkehrssicherheit-rlp.de und www.polizei.rlp.de/de/aufgaben/praevention/verkehrspraevention/veranstaltung-projekte/.

Rückfragen bitte an:

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Pressestelle

Telefon: 06131-65-2009/-2053
Fax: 06131-65-2125
E-Mail: LKA.presse@polizei.rlp.de
www.polizei.rlp.de/lka

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