Pressemitteilung

NABU: Schlupflöcher der Verpackungsverordnung stopfen - Trittbrettfahrer stoppen!

2006-07-24T13:30:00

Berlin (ots) -

Der Naturschutzbund NABU hat auf Schlupflöcher in der 
Verpackungsverordnung aufmerksam gemacht. Unter dem Motto "Rote Karte
für Recyclingpreller" haben NABU-Mitarbeiter am Montag einen 25 
Kubikmeter großen Verpackungskubus auf dem Potsdamer Platz in Berlin 
aufgestellt. Dieses Volumen entspricht 90.000 leeren 
Drogerieverpackungen und damit einem Gesamtgewicht von einer Tonne. 
"Für diese Tonne Berliner Verpackungsmüll zahlen die Drogerien keinen
Beitrag für die haushaltsnahe Sammlung und die Verbraucher quasi 
doppelt", kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Hersteller und Händler setzen zunehmend auf die so genannte 
Selbstentsorgung ihrer Verpackungen. Das bedeutet, dass sie die 
tatsächlichen Kosten für das Recycling dieser Verpackungen nur 
tragen, wenn der Verbraucher leere Shampooflaschen, Zahnpastatuben 
und Cremedosen selbst zurück in die Läden bringen würde. NABU-Aktive 
hatten im März in einer bundesweiten Testaktion erhebliche Mängel der
Selbstentsorgerlösungen bei den Drogerieketten Rossmann, Schlecker 
und dm festgestellt. Die leeren Verpackungen werden aufgrund 
fehlender Informationen und Verbraucherfreundlichkeit in der Regel 
nicht zurück gebracht, sondern landen in der Gelben Tonne oder im 
Restmüll.
"Es ist völlig unklar, was z.B. die Drogerien mit den eingesparten
Geldern machen", so der Bundesgeschäftsführer. Offensichtlich bringt 
die Selbstentsorgung dem Verbraucher keinen Vorteil, da einschlägige 
Drogerieartikel dennoch nicht günstiger verkauft werden, wie 
Testkäufe zum Vergleich bei Handelsunternehmen, die an die 
haushaltsnahe Wertstoffsammlung angeschlossen sind, und bei 
Selbstentsorgern bestätigten. "Hersteller und Händler dürfen sich 
ihrer Produktverantwortung für die tatsächliche Sammlung und das 
Recycling ihrer eigenen Verpackungen nicht zum Nachteil der 
Verbraucher entziehen", so Miller.
Die Umweltminister des Bundes und der Länder haben die vom NABU 
aufgedeckten Defizite der Verpackungsverordnung aufgegriffen und Ende
Mai eine Überarbeitung der Verpackungsverordnung beschlossen. Der 
NABU begrüßt diese Initiative. Ziel muss es sein, eine 
Produktverantwortung für die eigenen Verpackungen einzufordern, die 
haushaltsnahe Wertstoffsammlung zu sichern und die Schlupflöcher beim
Verpackungsrecycling zu schließen. Alle pfandfreien Verpackungen, die
bei den Endverbrauchern anfallen, sollten in Systemen für die 
haushaltsnahe Wertstoffsammlung gesammelt und recycelt werden.
Originaltext vom NABU
Rückfragen:
Maria Elander, Referentin für Nachhaltigkeit und Umweltpolitik, Tel. 
030-284984-40
Informationsmaterial im Internet zu finden unter www.NABU.de

Permalink:


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Weiterführende Informationen

http://www.nabu.de


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