Pressemitteilung

ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus": Sicherheitslücke bei neuen Kreditkarten - Neue Chip-Technologie schützt nur unzureichend vor Betrug

2006-03-06T12:19:45

Köln (ots) -

Köln, 6. März 2006 - Kreditkarten mit der neuen
Chip-Technologie können beim Bezahlvorgang an der Kasse ausspioniert 
werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Cambridge 
Universität mit von deutschen und britischen Banken ausgegebenen 
Kreditkarten. Die Kryptologen demonstrierten einem Team des 
ARD-Wirtschaftsmagazins "Plusminus" vor laufender Kamera, dass dies 
problemlos möglich ist.
Dabei sollten die Computer-Chips sensible Kartendaten besser vor 
Missbrauch schützen als dies mit den herkömmlichen Magnetstreifen 
möglich ist. Die britischen Wissenschaftler fanden heraus, dass die 
neuen Karten mit unterschiedlichem Sicherheitsstandard ausgegeben 
werden.
Während beim teureren Chip, dem sog. DDA-Chip, die 
Kreditkartendaten beim Bezahlvorgang elektronisch abgehört werden 
können, ist es bei der um einige Cents billigeren Version, dem sog. 
SDA-Chip, sogar problemlos möglich, die Geheimnummer abzugreifen.
Visa-Deutschland bestätigt, dass beide Kartentypen in Deutschland 
im Einsatz sind. Mit zunehmender Umrüstung auf die Kreditkarte mit 
Chip wird nicht mehr die Unterschrift des Karteninhabers, sondern 
dessen PIN abgefragt.  Das hat zur Folge, dass Bankkunden im 
Missbrauchsfall schwerer nachweisen können, dass sie ihre PIN-Nummer 
nicht fahrlässig verwahrt oder eine getätigte Abbuchung nicht selbst 
veranlasst haben, so "Plusminus".
Die durch den Abhörangriff erlangten Kartendaten können, wie bei 
herkömmlichen Betrugsfällen auf Karten mit Magnetstreifen kodiert 
werden. Kriminelle können damit einkaufen bzw., wenn durch den 
Angriff auf die billigere Chip-Karte auch die PIN abgehört wurde, 
sogar am Geldautomaten im Ausland Geld ziehen. Das Anbringen von 
Datenauslesegeräten im Kassenbereich ist in Deutschland eine 
kriminelle Methode der Datenausspähung, die die Polizei häufig 
beobachtet.
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605
WDR-Redaktion Plusminus, Telefon 0221/220-3905

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