Pressemitteilung

Tsunami im Tiergarten Nürnberg - WDSF: "Delfinmutter mit Psychopharmaka zugepumpt"

2014-12-22T07:45:00

Hagen (ots) -

Am 31.10.2014 wurde im Nürnberger Tiergarten nach etlichen Todesfällen erneut ein Delfinbaby geboren. Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hat am 02. Dezember 2014 zur Überprüfung des Gesundheitszustands der Delfinmutter Sunny und ihrem Baby "Nami" eine Akteneinsicht im Tiergarten vorgenommen und ist dabei auf neue Erkenntnisse gestoßen.

Nach Angaben des WDSF hat die Delfinmutter Sunny in der Zeit vom 04. bis 28. November an 14 Tagen insgesamt 220 mg des Psychopharmaka Diazepam in einer Tagesdosis von 5 bis 30 mg verabreicht bekommen. Bisher hatte Tiergarten-Direktor Dag Encke immer behauptet, dass Mutter und Kind "gesund und munter" seien und es nur kurz nach der Geburt eine kleine Hautverletzung beim Baby gegeben habe, das dann wochenlang mit Antibiotika behandelt wurde.

Das Nachrichtenmagazin Spiegel hatte berichtet, dass "Diazepam nahezu jede Abwasserbehandlung übersteht und nach über einem Jahr noch nachweisbar ist" (http://ots.de/EHSXy ). Das WDSF geht daher davon aus, dass das Delfinbaby über Fäkalienausscheidungen der Delfinmutter und durch das Stillen ebenfalls Teile des Psychopharmaka aufgenommen hat, zumal nach der Spiegel-Recherche der Körper weniger als die Hälfte des Medikaments abbaut. In den Herstellerangaben des Medikamentes heißt es: "Während der Stillzeit sollten Sie "Diazepam ratiopharm 5mg Tabletten" nicht anwenden, da Diazepam und seine Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Ist die Behandlung unausweichlich, sollte abgestillt werden." (http://ots.de/Hlhmd).

Die tierärztlichen Berichte geben nach Angaben des WDSF ein ganz anderes Bild als das Wohlbefinden des Delfinbabys ab. Die Hautverletzungen am Kopf des Delfinbabys waren unmittelbar nach der Geburt festgestellt worden. Am 08. November heißt es jedoch im Tagesbericht bei der Delfinmutter Sunny "hat Kalb gebissen, spuckt Fisch". Im Bereich des Unterkiefers von "Nami" wurde eine Bisswunde festgestellt. Während der Folgetage war das Delfinbaby "sehr zappelig" und "zitterte stark während der Blutabnahme". Außerdem wurden am 21. November "zwei kleine Dellen rechts der Fluke, vermutlich von Injektionsstellen" protokolliert. Weiterhin wurde bei der Blutentnahme dreimal eine Doppelatmung festgestellt. Am 28. November hat Sunny ihr Baby "mehrfach auf den Boden gedrückt". Beim Personalwechsel am Folgetag wirkte das Delfinbaby "unruhig".

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Eine fortdauernde Antibiotikagabe hat im ehemaligen Delfinarium "Connyland" in der Schweiz vor drei Jahren zwei Delfinen nachweislich das Leben gekostet. Dass die Delfinmutter in Nürnberg zusätzlich mit Psychopharmaka zugepumpt wird ist unverantwortlich. Das chirurgische Notfallmedikament Diazepam kann nach Herstellerangaben bereits nach kurzer Zeit ein Suchtpotential auslösen. Dies gelte auch für den therapeutischen Dosisbereich. Nebenwirkungen bei einer längeren Behandlung sind auch Angstzustände und Wutanfälle. Wenn Sunny ihr Baby auf den Beckenboden drückt, ist das absolut nicht normal."

Dass die Delfingeburt eine Welle auslösen würde, war dem WDSF nach den überdurchschnittlich vielen Todesfällen im Tiergarten klar. Den Taufnahmen "Nami" für das Baby findet Ortmüller jedoch absurd: " "Nami" wurde vom Tiergarten bewusst nach dem japanischen Begriff für "Welle" ausgewählt. Die Wortwahl steht in direktem Zusammenhang mit dem japanischen Begriff "Tsunami", übersetzt "Hafenwelle". Weltweit wird kritisiert, dass in Japan in der Bucht von Taiji alljährlich Hunderte von Delfinen getötet werden, um vorher die Schönsten für Delfinarien mit einem Stückpreis von bis zu 120.000 Euro auszusortieren. Dieser Taufnahme ist an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten."

Pressekontakt:

Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952

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