Pressemitteilung

BVR zum Herbstgutachten: Wachstumsprognose der Forschungsinstitute realistisch / Geldpolitischer Kurs führt auf mittlere Sicht nicht zu Inflationsgefahren

2012-10-11T12:16:58

Berlin (ots) -

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) teilt die Konjunkturprognose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem heute veröffentlichten Herbstgutachten. Die Wirtschaftsleistung werde in diesem und im kommenden Jahr mit 0,8 Prozent beziehungsweise 1,0 Prozent nur maßvoll wachsen. "Im Verlauf des kommenden Jahres dürfte die deutsche Wirtschaft an Fahrt zulegen, wahrscheinlich wird sich das weltwirtschaftliche Umfeld allmählich wieder aufhellen", so BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin. Wachstumsraten von drei Prozent und mehr, wie in den Jahren 2010 und 2011, seien allerdings bis auf weiteres nicht mehr realistisch. Das Potentialwachstum der deutschen Wirtschaft - der Zuwachs, der dauerhaft ohne inflationäre Tendenzen zu erreichen ist - liege auch aufgrund der demographischen Entwicklung bei rund 1,25 Prozent.

"Die Wirtschaftspolitik hat mit der Konsolidierung der Staatshaushalte in Deutschland eine zentrale Stellschraube richtig gesetzt, ein Ausgleich der öffentlichen Haushalte sei in diesem Jahr erreichbar. Wenn die Steuereinnahmen erneut höher als erwartet ausfallen, sollten diese Spielräume zum Schuldenabbau und nicht für zusätzliche Staatsausgaben verwendet werden", so Martin. Der Haushaltsausgleich in Deutschland sei ein wichtiges Signal an die europäischen Partner im Zuge der Konsolidierung der Staatsfinanzen in ganz Europa.

Aus Sicht des BVR sind Inflationsgefahren aufgrund der sehr expansiven Ausrichtung der Geldpolitik und des Programms zum Anleiheankauf, wie sie die Wirtschaftsforschungsinstitute diagnostizieren, mittelfristig nicht absehbar. Hierzu sei die Wirtschaftsschwäche in zahlreichen Ländern des Euroraums zu ausgeprägt. Die Europäische Zentralbank müsse aber bei den angekündigten Käufen von Staatsanleihen die von ihr eng gesetzten Bedingungen auch strikt einhalten. Auch müsse die Geldpolitik bereit sein, die Zinsen zu erhöhen, sobald sich die Konjunktur im Euroraum wieder deutlich verbessert habe.

Die deutsche Wirtschaft stehe aktuell auf einem soliden Fundament. Die immer noch gute Entwicklung am Arbeitsmarkt sorge für einen stabilen Zuwachs des privaten Verbrauchs. Die Investitionstätigkeit sei derzeit allein wegen der Schwäche vieler Absatzmärkte gedämpft, die Finanzierungsbedingungen seien hingegen weiterhin sehr günstig.

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