Pressemitteilung

ots.Audio: Die Gefahr kommt von hinten: Die meisten Anschnallmuffel sitzen auf dem Rücksitz - Jedes 10. Kind ist nicht richtig gesichert - Aktuelle DEKRA Studie zur Gurtanlegequote in PKW

2012-06-01T11:11:20

Leipzig (ots) -

Anmoderation:

Ins Auto steigen, anschnallen und dann starten und losfahren. So lernen es die Fahrschüler. Die Praxis sieht leider nicht immer so aus. Laut einer aktuellen DEKRA Studie gehen die Autofahrer immer sorgloser mit der Anschnallpflicht um. Vor allem wenn Innerorts gefahren wird, oder jemand auf dem Rücksitz Platz nimmt. Auslöser für die Studie war laut DEKRA Automobil-Chef Clemens Klinke eine einzige Zahl.

O-Ton Clemens Klinke

Im Rahmen des letzten Verkehrssicherheitsreports ist deutlich geworden, dass von den getöteten Fahrzeuginsassen ungefähr 20 Prozent nicht angeschnallt waren. Und das hat uns veranlasst, tiefer in die Thematik einzusteigen und das intensiver zu untersuchen. (0:16)

Die DEKRA Studie zur Gurtanlegequote ist heute auf der Auto-Messe AMI in Leipzig vorgestellt worden. Für die Studie wurden 20.000 Stichproben bundesweit erhoben und ausgewertet. Demnach wird die Gurtpflicht in Deutschland noch nicht optimal umgesetzt. Auf der Autobahn sind zwar 98 Prozent der Fahrzeuginsassen angeschnallt, Außerorts sind es nicht viel weniger, aber sobald es Innerorts zum Bäcker geht, sinkt die Motivation sich zu sichern auf nur noch 96 Prozent. In älteren und alten Fahrzeugen wird sich seltener angeschnallt. Aber die größte Gefahr kommt von hinten. Auf der Rückbank wird der Gurt deutlich seltener angelegt als vorne - was zur tödlichen Gefahr werden kann.

O-Ton Clemens Klinke

Wenn man sich das überlegt, wir haben Crashtests gemacht, die zeigen was passiert, wenn der Fahrer angeschnallt ist und der Insasse auf den Rücksitzbänken nicht angeschnallt ist, wenn man sich das Ergebnis anschaut, der Fahrer fühlt sich in Sicherheit, hat seinen Airbag und alle seine Systeme, hat sich Ordnungsgemäß angeschnallt, den Sitz richtig eingestellt, alles ist wunderbar, und im Falle eines Aufpralls kommt dann von hinten ungeschützt der Insasse, der auf der Rückbank sitz, wir haben zwei Tests gemacht, einmal mit 40 einmal mit 50 km/h, also absolute Innerorts-Situationen, in diesen Fällen wäre das für beide tödlich ausgegangen. (0:29)

Die neuen Erinnerungssysteme zeigen Wirkung: 99 Prozent der Fahrzeuginsassen in einem neuen PKW sind angeschnallt, bisher nur vorne. DEKRA fordert deshalb, die Erinnerungssystem auch auf den Rücksitzen zu verbauen. Integrierte Sicherheitstechnik im Fahrzeug würde auch den Kindern helfen. Heute fährt jedes 10. Kind nicht richtig gesichert durch Deutschland. Vor allem in älteren Fahrzeugen leben die Kleinen gefährlicher.

O-Ton Clemens Klinke

Es gibt natürlich Kindersitze, die nicht ordnungsgemäß fixiert werden, wo man den Gurt umschlingen muss, die sind heutzutage nur noch Hilfslösungen. In neueren Fahrzeugen gibt es vernünftige Aufnahmen, es gibt schon Systeme die signalisieren dem Airbag, dass er in dieser Position nicht aufgeht. Das ist natürlich viel besser, als wenn man einen alten Kunststoffsitz, der viele Jahre auf dem Buckel hat, mit einem Gurt notdürftig befestigt und das Kind darin, sagen wir mal, einwickelt. (0:23)

Abmoderation:

Innerorts und in alten Autos wird sich am seltensten angeschnallt. Und das, obwohl der Sicherheitsgurt laut DEKRA trotz aller technischen Innovationen immer noch Lebensretter Nummer eins im PKW ist. Die Sachverständigen Organisation strebt eine 100 Prozent Quote an, egal ob auf der Autobahn oder in der verkehrsberuhigten Zone.

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Pressekontakt:

DEKRA, Norbert Kühnl, 0711 7861 2512
all4radio, Birgit Richter, 0711 3277759 0

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