Pressemitteilung

Der Tagesspiegel: Berlin will eigene Internet-Adressen/Tourismuswirtschaft und Unternehmen unterstützen DotBerlin-Idee - Senat rät aber ab

2006-02-03T19:03:10

Berlin (ots) -

Das Berliner Unternehmen dotBerlin Gmbh und Co. KG
will bei der Internet-Einrichtung Icann (Internet Corporation for 
Assigned Names and Numbers) einen Antrag für eine Top Level Domain 
".berlin" stellen. "Berlin ist die erste Stadt, die einen 
entsprechenden Vorschlag angestoßen hat. Aber auch Städte wie London 
und New York sind an einer solchen Top Level Domain interessiert", 
sagte der Geschäftsführer der Gesellschaft, Dirk Krischenowski, dem 
"Tagesspiegel" (Sonnabendausgabe).
Krischenowski begründete seinen Vorstoß mit der zunehmenden 
Bedeutung regionaler Angebote im World Wide Web. Etwa ein Viertel 
aller Suchanfragen bei Google, Yahoo oder MSN haben einen regionalen 
Hintergrund, wenn zum Beispiel ein Handwerker in der Nähe oder ein 
Hotel in Berlin gesucht werden. Eine eigene Städteendung würde somit 
zu erheblichen besseren Suchergebnissen führen, ist sich der 
DotBerlin-Geschäftsführer sicher. "Google hat uns bereits 
signalisiert, dass man das .berlin gern als regionales Spezifikum in 
die Suchkriterien aufnehmen würde."
Die Reaktionen zum DotBerlin-Vorstoß sind gespalten. "Der 
innovative Ansatz von DotBerlin schafft Aufmerksamkeit und stärkt 
Berlins weltweites Image", meint Hanns Peter Nerger, Geschäftsführer 
der Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM). Hans Eilers, 
Generaldirektor der Savoy-Hotels und Geschäftsführer der 
BTM-Partnerhotels e.V. unterstützt die Idee ebenfalls: "DotBerlin 
hilft den Hotels der Stadt mit leichter Auffindbarkeit im weltweiten 
Netz." Die IHK hält das Vorhaben grundsätzlich für gut.
Das Land Berlin hat sich hingegen kategorisch gegen eine 
Beteiligung ausgesprochen. Die Idee wirke zwar auf den ersten Blick 
attraktiv, aus ordnungspolitischen Gründen käme jedoch eine 
Landesbeteiligung nicht in Frage, sagte Senatssprecher Michael 
Donnermeyer. Auch die Wirtschaftsverwaltung wiegelt ab: "Wir sehen 
das nicht unbedingt als notwendig an", sagt ein Sprecher, die 
Landesbehörden treten unter Berlin.de auf.
Mit Ausnahme von Katalonien, das als einzige Region über eine 
eigene Domainendung (.cat) verfügt, existieren diese 
Internet-Bezeichnungen derzeit entweder nur für fest gelegte Themen 
wie zum Beispiel .com (Commercial), und .org (Organisationen) oder 
für Länder wie Deutschland (.de) oder Italien (.it).
Von den 9,5 Millionen in der Bundesrepublik zugelassenen Domains 
gehören 660 000 Inhabern, die in Berlin sitzen. Bei 110 000 
Internet-Adressen ist der Stadtname sogar Bestandteil der Domain, so 
zum Beispiel bei zoo-berlin.de messe-berlin.de oder alba-berlin.de.
Ein Problem ist die Finanzierung des Vorhabens, das insgesamt bis 
zu zwei Millionen Euro kosten könnte. Finanziert werden soll das 
durch Einlagen der Kommanditisten sowie Sponsorengelder. Einige 
Absichtserklärungen lägen bereits vor, so Krischenowski.
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Kurt Sagatz, Der Tagesspiegel, Telefon: 0177-8871435

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