Pressemitteilung

Menschen bei Maischberger am Dienstag, 12. März 2013, um 22.45 Uhr Das Thema: Alkohol im Alter - Die verheimlichte Sucht?

2013-03-08T15:58:20

München (ots) -

Menschen bei Maischberger am Dienstag, 12. März 2013, um 22.45 Uhr Das Thema: Alkohol im Alter - Die verheimlichte Sucht?

Gäste:

Jaecki Schwarz (Schauspieler, "Polizeiruf 110") Werner Böhm (Sänger, "Gottlieb Wendehals") Doris Weiland (Spät-Alkoholikerin) Annette Zieren (Ex-Alkoholikerin und Guttemplerin) Prof. Dr. Michael Musalek (Suchtmediziner)

Jaecki Schwarz

"Mir schmeckte Alkohol, ich trank gerne in Gesellschaft - nie aus Frust", beschreibt der Schauspieler, der sich vergangene Woche als "Polizeiruf 110"-Kommissar vor fast 9,5 Millionen TV-Zuschauern verabschiedete, seinen Weg in die Sucht. Jaecki Schwarz ist seit über 20 Jahren trockener Alkoholiker. Zuletzt stand er sogar nachts auf, um den Alkoholpegel zu halten, brauchte eine halbe Flasche Cognac und fünf große Biere am Tag. Dann brach er im Theater zusammen und wurde in eine Suchtklinik eingeliefert. "Wenn ich gewusst hätte, wie einfach und schmerzlos der Entzug ist, hätte ich schon viel früher aufgehört zu trinken", sagt der 66-Jährige heute.

Werner Böhm

"Habe ich eine gute Phase im Leben, trinke ich eben gerne mal einen. Bin ich schlecht drauf, saufe ich", bekennt der Stimmungssänger ("Polonaise Blankenese") in seiner gerade erschienen Autobiografie "Das karierte Verhängnis". Auch wenn Alkohol "einer seiner engsten Wegbegleiter" ist, glaubt Werner Böhm (71), den Umgang damit kontrollieren zu können. "In bestimmten Phasen hat mich der Alkohol ruiniert. Aber ohne wäre mein Leben auf jeden Fall langweiliger gewesen" - da ist sich der Entertainer sicher.

Doris Weiland

Erst war sie mit der Pflege ihres Mannes überfordert, dann konnte sie dessen Tod nicht verkraften. Um zu vergessen, trank Doris Weiland immer mehr: "Ich brauchte schon morgens das erste Glas. Als eine Flasche Rotwein nicht mehr reichte, zitterte ich eines Tages am ganzen Körper und heulte nur noch". Die frühere Bankkauffrau lässt sich mit 70 Jahren in eine Entzugs-Klinik einweisen und beginnt eine mehrmonatige Therapie. "Das Schlimmste war die Scham vor mir selbst und vor anderen", sagt die inzwischen 73-Jährige. "Heute habe ich kein Problem zu sagen: ich bin Alkoholikerin."

Annette Zieren

"Frauen trinken heimlich", sagt die Hamburger Guttemplerin. Mit zwölf Jahren trank sie zum ersten Mal, um "dieses schummerige Gefühl" zu erleben, mit 40 konnte die frühere Laborantin ohne Alkohol nicht mehr einschlafen. Heute hat die 61-Jährige ihre Sucht im Griff und hilft als Leiterin einer Selbsthilfegruppe auch anderen alkoholabhängigen Frauen auf ihrem Weg in die Abstinenz. Sie fordert strengere Konsumverbote in der Öffentlichkeit, "nicht um zu erziehen, sondern um die Menschen zu schützen".

Prof. Dr. Michael Musalek

Als Vorsitzender des Vereins "Alkohol ohne Schatten" will der Wiener Arzt und Psychotherapeut Alkoholsucht enttabuisieren. Laut Prof. Musalek ist problematischer Alkoholkonsum bei frühzeitiger Diagnose gut behandelbar. Große Hoffnungen setzt der Leiter von Europas größter Suchtklinik auch in eine neue Alkoholentwöhnungspille, die kommenden Herbst auf den Markt kommen könnte. Das Medikament unterdrückt das Wohlgefühl von Alkohol und reduziert das Verlangen nach dem nächsten Glas.

"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.

Redaktion: Klaus Michael Heinz (WDR)

Pressekontakt:

Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste
Tel: 089/5900 3876,
E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
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