Pressemitteilung

Ärzte raten ihren Kindern vom Medizinstudium ab

2012-05-06T08:50:00

Hamburg (ots) -

Deutschlands Ärzte raten ihren Kindern, auf keinen Fall Medizin zu studieren. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Ärztenetzwerk "Hippokranet". "Das ist eine dramatische Entwicklung, wenn zwei Drittel der Ärzte ihren Kindern von diesem Beruf abraten", warnt Dr. Michael D. Lütgemeier vom Ärztlichen Sachverständigenrat für eine verantwortungsvolle Medizin in Deutschland.

"Bislang haben die meisten Ärzte auch ihren Kindern empfohlen, diesen Beruf unbedingt zu ergreifen. Dass das jetzt nicht mehr so ist zeigt, wie weit Politik und Kassen die Ärzte mittlerweile entnervt haben", sagt Lütgemeier. Man könne einen solchen Beruf nicht unbegrenzt mit Bürokratie überfrachten und die Arbeitsbedingungen immer weiter verschlechtern, ohne dass das Folgen habe.

"Wir laufen in eine Versorgungskatastrophe", warnt Lütgemeier: "Immer mehr Ärzte wandern aus dem Beruf ab oder gehen ins Ausland, ein Großteil der jetzt noch tätigen Ärzte geht in den nächsten Jahren in Rente - und die Bevölkerung wird immer älter. Politik und Kassen machen die Augen fest zu und hoffen, dass nicht passiert, was sich jedes Milchmädchen ausrechnen kann: Arzttermine werden absolute Mangelware werden."

Nur 34,4 Prozent der befragten Ärzte raten ihren Kindern zum Medizinstudium, 65,6 raten ab. Befragt wurden in der Online-Umfrage im Hippokranet 835 Ärzte.

Der "Ärztliche Sachverständigenrat für eine verantwortungsvolle Medizin in Deutschland" hat sich nach dem Vorbild des amerikanischen "Physicians Committee for Responsible Medicine" im Ärztenetzwerk Hippokranet.de gegründet und will kontinuierlich zu medizinischen und gesundheitspolitischen Themen Stellung nehmen: "Wir erreichen bundesweit Zehntausende von Praxen über das Hippokranet und haben damit mehrere Millionen direkte Kontakte mit unseren Informationen", sagt Lütgemeier.

Das Online-Netzwerk Hippokranet.com ist die gemeinsame Forums- und Netzwerkplattform der Fachinformationsdienste Facharzt.de, Hausarzt.de und zaend.de. Insgesamt sind im Hippokranet 50.000 Nutzer organisiert, es finden sich in unzähligen Gruppen mehrere 100.000 Beiträge zu medizinischen, technischen und gesundheitspolitischen Themen. Einzigartig im Internet: Die Plattform wird von ihren eigenen Lesern finanziert. Mehr als 7.000 Abonnenten zahlen freiwillig für die Nutzung, die sie problemlos auch kostenlos haben könnten.

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