Pressemitteilung

Jugendliche Gewalt - "Die Familie muss den Kids Halt geben"// Ralph Moeller im Tele 5-Exklusiv-Interview

2009-03-13T16:55:15

München (ots) -

Tele 5 zeigt am 18. März um 18.10 Uhr die Folge ,Tödliches Serum' 
der Sci-Fi-Serie ,Mutant X' mit Ralph Moeller in einer Gastrolle
Ralph Moeller hat geschafft, wovon viele deutsche Schauspieler 
träumen: Eine erfolgreiche Hollywood-Karriere. Im Exklusiv-Interview 
mit Tele 5 spricht der gebürtige Westfale über Havannas mit Arnold 
Schwarzenegger, Nazi-Rollen und über den Einfluss von Gewaltfilmen 
auf Jugendliche.
Tele 5: Wie kamen Sie zu der Rolle in ,Mutant X'?
Ralph Moeller: Sie wurde mir angeboten, ohne Casting. Ich habe in 
Amerika bereits einen Standard und die Produzenten wissen Bescheid, 
wer ich bin. Solche TV-Rollen nimmt man gerne an.
In ,Mutant X' spielen Sie eine sympathische Rolle. In anderen 
Filmen geben Sie aber gern mal den Bösen. Was macht mehr Spaß?
Ich spiele lieber den Bösen. Denn da hat man mehr Möglichkeiten, 
kann verrückt und fies sein. Der Gute ist immer etwas eintönig, auch 
wenn er der Held ist und die Sympathien auf seiner Seite hat.
In der Serie und auch in vielen Ihrer anderen Filme geht es um 
Übersinnliches. Glauben Sie daran oder gar an Außerirdische?
Man erwischt sich schon mal bei dem Gedanken, dass es im Universum
noch was anderes geben könnte. Aber irgendwie will man es dann doch 
nicht so richtig wahrhaben. Oft liest und hört man von Leuten, die 
gewisse Sachen erleben und Fähigkeiten besitzen, die man sich 
eigentlich nicht vorstellen kann. Ich glaube deshalb schon, dass mehr
in uns steckt.
Hatten Sie beim Einstieg vom Profisport ins Filmgeschäft mit 
Vorurteilen zu kämpfen?
Ja. Aber je mehr man arbeitet, umso mehr sehen die Leute, welche 
Qualitäten du hast. Ich habe mit vielen verschiedenen Regisseuren und
Schauspielern zusammengearbeitet. So entwickelt man sich immer weiter
und letztendlich überzeugen Taten.
Apropos Vorurteile: Gibt es denn in Hollywood Vorurteile gegenüber
Deutschen, die man ja gern als Nazis besetzt? Wie sind Ihre 
Erfahrungen?
Mir wurden selten Nazi-Rollen angeboten, das liegt wahrscheinlich 
an meiner Statur. Aber Deutsche als Nazis zu casten, ist gang und 
gäbe. Gerade hat z.B. Quentin Tarantino einen Film gemacht, 
,Inglourious Basterds' mit Brad Pitt in der Hauptrolle. Da spielen 
sehr viele Deutsche mit und fast alle sind Nazis. (lacht) Ich finde 
es nicht so gut, solche Rollen zu spielen. Vielleicht machen manche 
meiner Kollegen das nur, um mit einem bestimmten Star in einem Film 
genannt zu werden. Das ist völlig in Ordnung, aber für mich 
uninteressant. Entweder die Rolle muss stimmen oder es muss 
finanziell lukrativ sein.
In Hollywood gibt es einige deutsche Schauspieler. Gibt es da 
Konkurrenzdenken?
Überhaupt nicht. Wir sind alle so unterschiedlich, dass wir nicht 
miteinander konkurrieren müssen. Außerdem gibt es mittlerweile auch 
nicht mehr so viele Deutsche hier. Mit denen, die noch hier sind, 
unternehme ich auch mal was. So bin ich mit Udo Kier gut befreundet 
und treffe Jürgen Prochnow, der in meiner Nachbarschaft wohnt, ab und
zu zum Essen. Auch zu Roland Emmerich hab ich noch Kontakt und mit 
Florian Henckel von Donnersmarck trainiere ich oft. Er ist ein großer
Bodybuilding-Fan.
Sie waren der erste Deutsche, der eine Titelrolle in einer 
US-Serie ergatterte...
Richtig, das war ,Conan'. Mit dieser Serie waren wir in 80 Ländern
zu sehen. Ich hab damit gezeigt, dass der Deutsche nicht immer der 
Böse oder der Nazi sein muss, sondern auch mal der Held. Aber dass 
ich die Rolle bekommen habe, lag auch an meiner Größe von 1,96. Das 
war von Vorteil.
War Ihre Größe bzw. Statur auch schon mal nachteilig für Ihre 
Karriere?
Diese Situation hatte ich auch schon. Ich sollte neben Brad Pitt 
in ,Sieben Jahre in Tibet' einen Kriegsgefangenen spielen. Aber ich 
hab die Rolle dann doch nicht bekommen, weil der Film in den 40er 
Jahren spielt und damals keiner so aussah wie ich. (lacht)
Sie gelten ja als einer der "Erben" von Schwarzenegger. Sehen Sie 
das auch so?
Arnold und ich sind seit fast  28 Jahren befreundet. Als sein Erbe
würde ich mich  aber nicht bezeichnen, auch wenn es eine große Ehre 
ist. Jeder geht dann doch andere Karrierewege. Außerdem glaube ich 
nicht, dass ich an seinen Erfolg rankomme. Er war immer Nummer eins, 
erst im Sport, dann als Kassenmagnet und nun bekleidet er das höchste
politische Amt in Kalifornien. Es gibt keinen weit und breit, der ihm
das Wasser reichen kann.
Was halten Sie von seiner politischen Haltung?
Ich finde, er hat die goldene Mitte getroffen. Seine Politik ist 
nicht zu konservativ, aber auch nicht zu links gerichtet. Er arbeitet
jetzt z.B. sehr eng mit Präsident Obama zusammen und unterstützt ihn 
sogar, auch wenn er Republikaner ist. Außerdem war Arnold einer der 
ersten Gouverneure, die sich mit Umwelt-Programmen befassten. Er hat 
einen sehr gesunden Menschenverstand und darauf kommt es an.
Wäre Politik auch etwas für Sie?
Das nicht gerade. Aber ich setze mich sehr ein, z.B. für die 
Initiative "Starke Typen", die ich mit der Familienministerin Ursula 
von der Leyen gestartet habe, damit Jugendliche aus sozialen 
Brennpunkten Jobs und Ausbildung bekommen und somit eine neue 
Perspektive. Ich denke, dass ich in meiner jetzigen Position mehr tun
kann und effektiver bin als in der Politik. Dort wird viel 
gesprochen, aber selten etwas umgesetzt.
Sie haben sicherlich für viele Jugendliche auch eine 
Vorbildfunktion. Wie gehen Sie damit um? Wählen Sie Ihre Rollen in 
Anbetracht dessen sorgfältiger aus?
Daran denke ich gar nicht. Ich bin Schauspieler und mache mir bei 
der Auswahl meiner Arbeit keine Gedanken darüber, was Fans oder 
andere denken könnten. Ich bin der Meinung, dass sich jeder von 
seinen Vorbildern und Helden nur das Gute und Positive abgucken 
sollte.
In Ihren Filmen wird oft geschlagen und geprügelt. Glauben Sie, 
dass sich Zuschauer, besonders Jugendliche davon beeinflussen lassen?
Das glaube ich nicht. Sowas fängt in den Familien an. Dort muss 
man ansetzen und sich um seine Kinder kümmern. Es gibt viele 
Jugendliche, die den ganzen Tag an Computerspielen hängen. Die 
Familie muss den Kids Halt geben, indem sie mit ihnen Gespräche 
führt, ihnen zuhört und sich um ihre Probleme kümmert. Wenn man das 
macht, weiß das Kind dann auch zwischen Gut und Böse zu 
unterscheiden.
Sie sind einer der wenigen Prominenten, die ihr Privatleben nicht 
in Boulevardblättern breittreten. Was denken Sie über Kollegen, die 
tagtäglich in Schlagzeilen leben?
Das muss jeder selbst entscheiden. Aber viele leben auch von den 
Schlagzeilen. Ich könnte ja auch mit meiner Familie in Zeitschriften 
sein, Homestorys machen. Aber das ist nicht mein Ding. Für mich 
kommen Sachen in Frage, die sinnvoll sind. Vor allem habe ich soviel 
Selbstvertrauen, dass ich nicht jeden Tag in der Zeitung stehen muss.
Was machen Ihre Frau und Ihre Kinder beruflich?
Meine Frau Annette, mit der ich seit 20 Jahren verheiratet bin, 
ist Künstlerin und dazu noch im Immobilienbereich tätig. Sie ist auch
aus Recklinghausen, wie ich. Meine Töchter Laura und Jaqueline sind 
19 und 11. Laura studiert nächstes Jahr Kunst in San Francisco und 
die Kleine spielt sehr gut Gitarre. Welche Richtung sie einschlägt, 
weiß ich noch nicht. Aber erstmal sollen sie ihre Schule zu Ende 
bringen und einen richtigen Beruf erlernen. Danach bleibt es ihnen 
überlassen, was sie machen wollen. Ich würde sie in allem 
unterstützen.
Sie sind mittlerweile in L.A. heimisch. Wollen Sie irgendwann 
zurück nach Deutschland?
Ich bin sehr oft in Deutschland und besuche auch meine Eltern 
ziemlich häufig, die nach wie vor in Recklinghausen leben. Es ist 
nicht so, dass ich nur alle paar Jahre nach Deutschland komme. Ich 
fühle mich sehr wohl in Kalifornien. Wie es in fünf oder zehn Jahren 
aussieht, das weiß man nicht. Aber im Moment sehe ich das nicht 
kommen.
Was steht demnächst auf Ihrem Spielplan?
Ich habe gerade einen Kino-Thriller mit dem Titel ,Slave' in 
Berlin abgedreht sowie die US- und deutsche Version des 
Animations-Films ,Monsters vs. Aliens' synchronisiert. Außerdem wurde
mir eine Rolle in der Kinoversion von ,Conan' angeboten. Aber nicht 
die Titelrolle, die mit einem Jüngeren besetzt werden soll. Und auch 
eine Rolle in ,Der kleine Hobbit', wo ich einen Wolfsmenschen spielen
soll. Aber es ist noch nichts in trockenen Tüchern.
Ihre Rollen sind sehr körperbetont. Was machen Sie, wenn der 
Körper nicht mehr so stählern ist?
Da werde ich wahrscheinlich mit Arnold Havannas rauchen. (lacht)
Unser Sendermotto ist ja "Wir lieben Kino". Warum lieben Sie Kino?
Kino ist für mich wie eine Zeitmaschine und bringt mich in eine 
Welt, in der ich gerade sein möchte. Deshalb liebe ich Kino!
Interview: Baris Aslan, Tele 5
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Wir lieben Kino.
Tele 5. Der Spielfilmsender

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