Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (107) Die Kriminalpolizei Ansbach warnt - Sie kriegen nichts geschenkt! Vorgehensweise unseriöser Gewinnspielveranstalter
Ansbach (ots)
von Kriminalhauptkommissar Armin Knorr, Beratungsstelle der Kriminalpolizeiinspektion Ansbach
Ihr Telefon klingelt, die Nummer ist unterdrückt und es meldet sich eine freundliche Stimme, die Ihnen mitteilt, dass Sie eine bestimmte Geldsumme gewonnen haben. Im Laufe des Gesprächs wird Ihnen auch angeboten, für eine bestimmte monatliche Summe an weiteren Gewinnspielen teilnehmen zu können. "Gewinnen Sie nicht, bekommen Sie Ihr Geld zurück!".
Bei solchen Gesprächen wird auch nach Ihrer Bankverbindung gefragt. Oder aber es sind Anrufer dabei, die Ihre Bankdaten bereits kennen und sich von Ihnen die Daten nur bestätigen lassen wollen. Sobald Sie Ja sagen, haben sie womöglich einen "Vertrag" bei den betrügerischen Anrufern abgeschlossen. Die Rechnung kommt dann wenige Tage oder auch ein Jahr später.
Man fragt sich nun berechtigterweise, ob das rechtens ist.
Es gibt zwar ein Verbot, unbestellte Werbeanrufe durchzuführen und Daten weiterzugeben, aber: Viele Unternehmen, vor allem Gewinnspielveranstalter, haben in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) eine Passage, in denen Sie der Weitergabe Ihrer Daten zustimmen, wenn Sie diese anerkennen. Hier muss aktiv zugestimmt werden, also zumindest ein deutliches "Ja" am Telefon oder ein Häkchen auf einer Internetseite. Gleiche Verfahrensweise gilt auf vorgefertigten Teilnahmekarten von Gewinnspielen, in deren kleingedruckter Passage verlangt wird, dass sie dieses Einverständnis durchstreichen, wenn Sie der Datenweitergabe widersprechen. Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie aktiv diese Klausel. Haben Sie irgendwann einmal solch einen Eintrag gemacht, sind Ihre Daten frei verfügbar.
Folgende Tipps möchte Ich Ihnen zu diesem Thema geben:
· Sagen Sie am besten am Telefon gar nichts und legen Sie auf, sobald Sie merken, dass ein derartiges Unternehmen sie belästigt. Seien Sie hierbei genau so hartnäckig wie die Anrufer. · Nennen Sie am Telefon kein Geburtsdatum und bestätigen Sie dieses auch nicht. · Geben Sie keinesfalls Kontodaten am Telefon heraus und bestätigen Sie auch diese nicht. · Überprüfen Sie in jedem Falle, auch wenn Sie ein Vertragsangebot abgelehnt haben, in kurzen Abständen Ihre Kontoauszüge. · Auch wenn Sie Kontodaten nicht genannt haben, könnte ein den Betrügern bekanntes Konto belastet werden. · Seien Sie auch sehr vorsichtig im Umgang mit Ihren sonstigen persönlichen Daten. · Lesen Sie Kleingedrucktes und AGB aufmerksam und komplett durch, bevor Sie etwas unterschreiben oder abstimmen. · Schließen Sie am Telefon grundsätzlich keine Verträge mit Unternehmen, die Sie unaufgefordert anrufen. · Fragen Sie bei Anrufern nach Namen, Firmennamen, Firmensitz und Telefonnummern und notieren Sie sich diese. · Sollte es trotz allen Hinweisen und Vorsichtsmaßnahmen zu einer Abbuchung gekommen sein, setzen Sie sich sofort mit Ihrer Bank in Verbindung und lassen Sie dort den Abbuchungsauftrag, den Sie nie gegeben haben, zurückgehen. · Erstatten Sie, wenn Sie sich sicher sind, keinen Vertrag abgeschlossen zu haben, Anzeige bei Ihrer Polizei.
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