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DIE ZEIT

"Ohne Bewusstsein gibt es keine intelligenten Maschinen"
Der amerikanische Philosoph John R. Searle im ZEIT-Interview

Hamburg (ots)

Der Film "AI - Künstliche Intelligenz" habe nichts
mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu tun, sagt der amerikanische
Philosoph John R. Searle in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE
ZEIT. Der Philosoph, der vor zwei Wochen bereits den neuen
Spielberg-Film für DIE ZEIT rezensierte, rechnet in dem Interview mit
der Vorstellung ab, Maschinen könnten in absehbarer Zeit so etwas wie
Bewusstsein entwickeln. "Bei traditioneller KI geht es um die
Simulation von kognitiven Fähigkeiten des Menschen", sagt Searle, "im
Film geht es um Bewusstsein. Es gibt aber keine Brücke zwischen AI
und Bewusstsein."
In den vergangenen 50 Jahren hätten die KI-Forscher keines ihrer
hoch gesteckten Ziele erreicht. Selbst die Schachprogramme, die heute
fast jeden menschlichen Spieler schlagen, haben vor Searles
kritischem Blick keinen Bestand: "Das ist Zahlenfresserei. Die
Maschine denkt nicht an Schach, sie spielt kein Schach, und sie
simuliert nicht einmal das Verhalten eines Schachspielers."
Deshalb hat Searle auch keine Angst davor, die Maschinen könnten
bald die Menschen als intelligenteste Wesen ablösen, die auf der Erde
leben. "Was ist die Definition von Intelligenz? Ohne Bewusstsein gibt
es keine intelligenten Maschinen. Wenn nur Simulation gemeint ist,
dann ist jeder Taschenrechner intelligenter als ein Mensch."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 39/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 20. September 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Interview kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen 
Elke Bunse, 
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, 
e-mail:bunse@zeit.de) gern zur Verfügung

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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