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DIE ZEIT

ZEIT: Mobile Toiletten retten Aufstand tschechischer Journalisten

Hamburg (ots)

In der Silvesternacht haben mobile Toiletten den
Aufstand der tschechischen Journalisten gerettet. Der umstrittene
Intendant des Öffentlich Rechtlichen Senders CT, Jiri Hodac, hatte am
Nachmittag des 31. Dezember das Studiogebäude durch bewaffnete
Angestellte einer privaten Sicherheitsfirma abriegeln lassen. Die
Polizei hatte sich zuvor geweigert, in den Konflikt einzugreifen. Wer
das Studio verliess, um zur Toilette zu gehen, wurde von den
wortkargen Muskelmännern ausgesperrt. Erst die mobilen Häuschen, die
an den Wachen vorbei ins Gebäude geschmuggelt werden konnten, haben
es den Aufständischen ermöglicht, ihren Protest fortzusetzen.
Die spannenden Ereignisse der Silvesternacht hat der diplomatische
Korrespondent der ZEIT, Christian Schmidt-Häuer, im Zentrum des
Aufstands in Prag miterlebt. In seiner Reportage in der jüngsten
Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT beschreibt er, wie seitdem der
Druck auf die tschechische Koalitionsregierung unter
Ministerpräsident Milos Zeman und den ihr nahestehenden Intendanten
wächst. Auch die von Hodac eingesetzte Nachrichtenchefin Jana
Bobosikova ist weiter unter Druck geraten seit die Aufständischen ein
Plakat ausgegraben und vorgezeigt haben, auf dem sie mit
Parlamentspräsident Vaclav Klaus für dessen Internet-Homepage wirbt.
Zahlreiche tschechische Künstler, Politiker und Intellektuelle wie
Ex-Aussenminister Jiri Dienstbier haben sich unterdessen mit den
Studiobesetzern solidarisiert. Einige fühlen sich an die
Studiobesetzungen des Prager Frühlings erinnert. Auch Starregisseur
Milos Forman ergriff in einer Fernsehbotschaft für die Besetzer
Partei und sprach von der Notwendigkeit der Kontrolle der Machthaber
durch die Bürger, auch und gerade in der Demokratie.
Einstweilen geht der Konflikt weiter. Die populäre Moderatorin
Daniela Drtinova gehört zu den bekanntesten Rebellen und denkt nicht
ans aufgeben. Sie sagt: "Der Schacher der politischen Parteien um
Posten und Pfründe in den Öffentlich-rechtlichen Medien ist plötzlich
zum Fernsehkrimi geworden."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 02/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 4. Januar 2001 ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut
   des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen das Team der ZEIT-Presse- und Public
Relations Elke Bunse (Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, e-mail: 
bunse@zeit.de) und Victoria Johst (Tel. 040/3280-303, Fax-570,
e-mail:  johst@zeit.de) gern zur Verfügung.

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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