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DIE ZEIT

Günter Wallraff schreibt in der ZEIT über seine Lehrjahre als Pazifist bei der Bundeswehr

Hamburg (ots)

Der Schriftsteller Günter Wallraff, 58, der 1977
in der Rolle des Reporters Hans Esser die Arbeitstechniken der
BILD-Zeitung aufdeckte, schreibt in der jüngsten Ausgabe der
Wochenzeitung DIE ZEIT über die Anfänge seiner Rollenreportagen :
"Die Zeit als Pazifist bei der Bundeswehr war meine eigentliche
Lehrzeit."
Wallraff hielt seine "Schockerlebnisse und
Selbstbehauptungsversuche bei der Bundeswehr" 1963 in einem Tagebuch
fest, das er dem befreundeten Schriftsteller Heinrich Böll
zuschickte: "Böll hat mich in seinen Briefen zum Durchhalten
ermutigt. Als diese erste unfreiwillige Rollenreportage später als
Buch erschien, schrieb er das Vorwort."
Der Schriftsteller, der als Identifikationsfiguren seiner Jugend
Till Eulenspiegel und den braven Soldaten Schweijk nennt, hielt den
Schikanen der Ausbilder und Offiziere mit einem besonderen Rüstzeug,
nämlich dem der Literatur und mit Streichen in der Tradition seiner
Vorbilder stand: "Ich habe mir einiges einfallen lassen, um gegen den
abverlangten Drill und Kadavergehorsam anzustinken. Zum Beispiel wenn
morgens alles zu den Gewehren flitzte, steckte in jeder Mündung eine
Feldblume. Großes Gelächter. Wieder wusste man: Ich steckte
dahinter."
Heute ist Wallraff davon überzeugt, dass die Erfahrungen bei der
Bundeswehr und während der sich anschließenden Zeit als Tramper durch
Skandinavien, in Obdachlosenasylen und Fabriken für ihn die beste
Lehrzeit waren: "Diese Zeit, die existenziellen Erfahrungen und vor
allem die Menschen, deren Schicksal ich teilte, haben mich mehr
geprägt und gebildet, als es die beste Universität vermocht hätte."
PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 45/2000 mit Erstverkaufstag
   am Donnerstag, 2. November 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT
   zur Veröffentlichung frei.
Für Rückfragen steht Ihnen das Team der ZEIT-Presse- und Public
Relations Elke Bunse (Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, e-mail: 
bunse@zeit.de) und Victoria Johst (Tel. 040/3280-303, Fax-570,
e-mail:  johst@zeit.de) gern zur Verfügung.

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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