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Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)

Disneys CINDERELLA verzaubert mit Prädikat"besonders wertvoll"/Filmstart mit Prädikat auch für WILLKOMMEN AUF DEUTSCH, DAS EWIGE LEBEN und SHAUN DAS SCHAF

Wiesbaden (ots)

Das Märchen von CINDERELLA (Start: 12. März), die als Dienstmagd von ihrer Stiefmutter schlecht behandelt wird, dann aber dank einer guten Fee und eines gläsernen Pantoffels ihren Traumprinzen findet, ist schon unzählige Male verfilmt worden. Die neueste Realverfilmung aus dem Hause Disney, unter der Regie von Kenneth Branagh, ist jedoch auf seine Weise etwas ganz Neues. Auch für die fünfköpfige FBW-Jury ragt das Fantasymärchen in seinem Genre deutlich heraus. Kenneth Branagh spiele mit "dem Zauberkasten der Filmtechnik", der Film sei geprägt von seinem "schöpferischem Übermut". Lobend kommt die Jury in ihrem Gutachten zu dem Schluss: "Dies ist ein Film, an dem Kinder und Erwachsene gleichviel Freude haben werden." Hierfür vergab sie das höchste Prädikat "besonders wertvoll".

Mitten in einem kleinen Dorf mit 400 Einwohnern wurde im norddeutschen Landkreis Harburg ein Asylbewerberheim gebaut. Dies ist die konfliktgeladene Ausgangssituation des Dokumentarfilms WILLKOMMEN AUF DEUTSCH (Start: 12. März) von Hauke Wendler. Der Film greift den brisanten Diskurs rund um die Flüchtlingsproblematik und -politik in Deutschland auf, anhand einzelner Beispiele, die aber immer den Rückschluss auf das große Ganze zulassen. Die Expertenrunde der FBW, die das Prädikat "besonders wertvoll" verlieh, zeichnete den Film als einen "vielseitigen Beitrag" zur aktuellen Diskussion aus und hob lobend hervor, wie "fair" die Dokumentation mit allen Beteiligten auf beiden Seiten umgeht.

Nach 14 Jahren und drei Filmen sind Buchautor Wolf Haas, Regisseur Wolfgang Murnberger und Hauptdarsteller Josef Hader perfekt aufeinander eingespielt. Und so ist es kein Wunder, dass nun mit DAS EWIGE LEBEN (Start: 19. März) schon die vierte Verfilmung eines Krimis rund um den granteligen Kommissar Brenner in den Kinos startet. Für die FBW-Jury ist es die gelungene Gratwanderung zwischen den einzelnen Genres, die den Film so besonders macht. In ihrer Begründung für das Prädikat "besonders wertvoll" hob sie hervor: "Die drei kreieren ihren Brenner-Kosmos so erfindungsreich, komplex und boshaft, dass der Film sowohl als Thriller, Komödie wie auch als Drama funktioniert."

Ein gewitztes Wollknäuel ist der Held im Animationsfilm SHAUN DAS SCHAF (Start: 19. März), der vielen Zuschauer bereits aus dem Fernsehen bekannt ist. Denn in der gleichnamigen Serie besteht das kleine Schaf schon seit vielen Folgen jede Menge Abenteuer, zusammen mit seinen Freunden, dem Bauer und dem Hütehund Bitzer. Die fünfköpfige FBW-Jury erlag dem Charme der Produktion aus dem berühmten Hause Aardman Productions, die bereits für Erfolge wie WALLACE & GROMIT oder auch DIE PIRATEN verantwortlich zeichneten. Aus der Begründung: "Der Film ist insgesamt perfekt und handwerklich herausragend, der Humor nie zynisch und die Charaktere liebenswert." Für diese Leistungen verlieh die Jury dem Animationsfilm das höchste Prädikat "besonders wertvoll".

Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen unter www.fbw-filmbewertung.com.

Prädikatsfilme vom 12. bis 19. März 2015

Cinderella

Spielfilm, Fantasy. USA 2015.

"Sei immer mutig und freundlich!" Das sind die letzten Worte, die die Mutter der kleinen Ella mit auf den Weg gibt, bevor sie stirbt. Und auch als sie nach dem Tod ihres geliebten Vaters als Dienstmagd unter den Gemeinheiten ihrer bösen Stiefmutter und deren zwei Töchter leiden muss, glaubt Ella noch immer an das Gute im Menschen. Eines Tages trifft sie im Wald einen jungen Reiter namens Kit. Zwischen beiden ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch was Ella nicht weiß: Kit ist der Königssohn. Und auch Ella verschweigt ihre wahre Identität. Damit die Liebe hier doch noch siegen kann, braucht es mindestens eine gute Fee. Und vielleicht eine kleine Portion Magie. Vor 65 Jahren brachte Walt Disney den Animationsfilm CINDERELLA in die Kinos und begeisterte das Publikum weltweit. Nun gelingt Kenneth Branagh eine wunderschöne Real-Neuverfilmung, die zeigt, dass die Faszination für Märchen auch nach so langer Zeit ungebrochen ist. In Geschichte und Dramaturgie konzentriert sich Branagh auf die wesentlichen und altbekannten Eckpunkte, überwältigt den Zuschauer dafür aber mit seiner Ausstattung, den Kostümen und der romantischen Musik. Bis ins kleinste Detail entführt der Film den Zuschauer in eine Welt der Träume und Fantasie, in die jede Farbe des Regenbogens liebevoll eingearbeitet wurde. Ein Highlight auch die Verwandlung der Tiere in Ellas hilfsbereite Diener, natürlich unter der Anleitung der leicht schusseligen und liebenswerten Guten Fee, die Helena Bonham Carter mit unterhaltsamer Planlosigkeit spielt. Lily James als Ella und Richard Madden als Kit sind ein bezaubernd unschuldiges Traumpaar, in den Nebenrollen glänzen unter anderem Derec Jacobi als weiser König und Stellan Skarsgard als intriganter Herzog. Und Cate Blanchett "krönt" den Film mit einem wahrhaft unvergleichlichen Auftritt als bitterböse Stiefmutter, in deren Augen es intrigant und feurig blitzt und die mit einem Heben der Augenbrauen das Blut in den Adern gefrieren lässt. Am Ende siegt jedoch die Liebe und der Glaube daran, dass Mut und Freundlichkeit jeden Menschen zu etwas Besonderem machen. Zusammen mit ein wenig Magie natürlich. Kenneth Branaghs CINDERELLA ist ein zauberhaft inspirierter Märchenfilm, der sich vor einem Klassiker der Filmgeschichte verneigt und durch perfekte Filmkunst selbst zum Klassiker werden kann.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/cinderella_1

Willkommen auf Deutsch

Dokumentarfilm. Deutschland 2014.

Der Landkreis Harburg liegt zwischen der Lüneburger Heide und Hamburg. 240.000 Einwohner leben dort, in Städten und kleinen Städten und Gemeinden wie Tespe oder Appel. Wie überall in Deutschland sollen auch in diesen beiden Orten Asylbewerber untergebracht werden. In Appel beispielsweise 53 junge Männer. Reiner Kaminski, der als Leiter des Fachbereichs Soziales für ihre Unterbringung zuständig ist, plant seit langem, wo genau dies möglich ist. Doch Appel wehrt sich gegen die Pläne. Denn einigen Einwohnern der 400 Seelen-Gemeinde, wie etwa Hartmut Prahm, erscheint diese Zahl zu hoch. Aus diesem Grund hat er eine Bürgerinitiative dagegen gegründet. In Tespe wiederum begegnen wir Larisa, 21 Jahre alt, die mit ihrer Mutter und ihren fünf Brüdern in einer Wohnung untergebracht wurde. Doch jeden Tag muss die Familie, die aus Tschetschenien geflohen ist, fürchten, wieder abgeschoben zu werden. Die Nachbarn begegnen ihnen mit zurückhaltendem Argwohn. Bis auf wenige Ausnahmen wie beispielsweise Ingeborg. Die Rentnerin kümmert sich um die Familie, gibt den Kindern Deutschunterricht, redet mit ihnen. Denn für sie wäre es unvorstellbar, wegzusehen, wo Hilfe nötig ist. Diese vier Menschen, die Carsten Rau und Hauke Wendler in ihrem Dokumentarfilm mit vielen anderen porträtieren, stehen beispielhaft für die verschiedenen Facetten, welches das brisante politische Thema mit sich bringt. Ein großes Verdienst des Films ist dabei, dass er sämtliche Perspektiven aufzeichnet, ohne zu urteilen. Die Position der Bürgerinitiative wird genauso neutral und sachlich wiedergegeben wie die der Asylbewerber oder der Verwaltung, die sich mit bürokratischen Zwängen und Vorgaben herumschlagen muss und dabei nicht mehr auf das achten kann, was eigentlich immer im Zentrum stehen müsste: die Menschlichkeit. Das aber zeigen Menschen wie Ingeborg, die selbstlos hilft, wo sie nur kann oder auch die Asylbewerber, die voller Hoffnung auf einen Neuanfang sind, weil sie ihr bisheriges Leben hinter sich lassen mussten und dankbar nach jeder Möglichkeit greifen, die ihnen gegeben wird. Rau und Wendler stellen richtige und wichtige Fragen, halten sich aber komplett im Hintergrund, geben den Menschen Zeit, ihre Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Eingebettet in die schönen Bilder des Landkreises Harburg, in dem Backsteinhäuser in ländlicher Idylle beieinander stehen, zeigt der Film ein Stück deutsche Realität, das sich eins zu eins in andere Gegenden unseres Landes übersetzen lässt. Das ist manchmal amüsant, manchmal tief tragisch. Aber immer erhellend, informativ und berührend. WILLKOMMEN AUF DEUTSCH ist ein klug erzählter Dokumentarfilm, der Probleme beschreibt. Und gleichzeitig Möglichkeiten zeigt, sie miteinander zu lösen.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/willkommen_auf_deutsch

Das ewige Leben

Spielfilm, Komödie, Thriller. Deutschland, Österreich 2015.

Er hat schon mal bessere Tage gesehen, der Brenner. Arbeitslos ist er, völlig blank und dazu quält ihn auch noch dieser stechende Kopfschmerz. Also erst einmal ab in die selbstgewählte Isolation, ins Haus seiner Eltern nach Graz, wo der einzige "Gefährte" eine Katze ist, mit der sich Brenner das Dosenfleisch teilt. Doch die Einsamkeit währt nicht lange. Alte Freunde schauen uneingeladen vorbei, alte Rechnungen wollen beglichen werden und alte Geheimnisse werden wieder aufgerollt. Und spätestens als Brenner dann noch mit einem Kopfschuss in der Klinik aufwacht, ist klar: Seine Ruhe kann er sich abschminken. Nach bereits drei erfolgreichen Adaptionen der Brenner-Romane von Wolf Haas bringt Regisseur Wolfgang Murnberger nun die vierte Verfilmung um den dauergranteligen Ermittler auf die Leinwand. Erneut schlüpft Josef Hader in die Rolle des Brenners und beweist sein enormes Können. Brottrocken sind seine Kommentare auf die Handlungen und Denkmuster der anderen Charaktere, betont lakonisch seine Haltung, seine Mimik wie leer. So gelingt es ihm glänzend, die gesamte Trostlosigkeit der abgehalfterten Existenz Brenners in seinem Spiel einzufangen. Doch auch die anderen Figuren sind fantastisch besetzt, vor allem Tobias Moretti, dessen Figur Aschenbrenner den perfekten Gegenpart für Brenner darstellt. Das macht die Konfrontationen und Dialogscharmützel der beiden zu einem der absoluten Highlights des Films. Für das Drehbuch zeichnen erneut Murnberger, Haas und Hader gemeinsam verantwortlich. Dabei merkt man dem Film an, wie organisch das kreative Team zusammengewachsen ist. Wie aus einem Guss wirken die skurrilen Szenen, in denen sich pechschwarzer Humor mit überdrehter Situationskomik spielerisch leicht mischt. Dabei geht auch die Spannung der Geschichte nicht verloren, denn in komplexer Dramaturgie und ganz im Sinne des Thriller-Genres werden Vergangenheit und Gegenwart gemischt, sodass man bis zum Schluss nicht sicher ist, wie jetzt tatsächlich die Antworten auf die wichtigen Fragen lauten. Am Ende hat Brenner die Ordnung wieder einigermaßen hergestellt. Und er hat seine Ruhe. Aber bestimmt nicht auf ewig. Ein herrlich böser und kauzig unterhaltsamer Spaß und eine kongeniale Fortsetzung der Brenner-Reihe - auf den Punkt geschrieben, inszeniert und gespielt.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/das_ewige_leben

Shaun das Schaf

Animationsfilm. Großbritannien 2015.

Shaun und seine Herde haben allmählich genug von dem Alltag auf dem Bauernhof. Jeden Morgen müssen sie früh aufstehen und dann werden sie auch noch von dem Farmer und Hund Bitzer herumkommandiert. Darauf haben die Schafe keine Lust mehr. So entschließt sich die Herde für ein paar Tage zu entspannen und heckt gemeinsam einen Plan aus, wie sie dies am besten hinbekommen. Doch leider läuft es nicht so wie geplant. Schon im Fernsehen erfreute sich das kleine Schaf Shaun, das mit seinen wilden Abenteuern und Einfällen den ganzen Bauernhof durcheinanderwirbelt, großer Beliebtheit bei kleinen und großen Zuschauern. Nun haben sich die Regisseure Richard Starzack und Mark Burton aufgemacht, den neuesten Streich der Aardman Animationsstudios als Langfilm auf die Leinwand zu bringen. Die Story ist abwechslungsreich erzählt, rasante Verfolgungsjagden wechseln sich mit ruhigen Momenten ab, die Gags sind mit präzisem Timing perfekt gesetzt. Die ausgefallene Bildsprache mit immer wieder originellen Einfällen beweist, dass Worte hier vollkommen unnötig sind. Durch all seine gelungenen Momente ist das erste Langfilmabenteuer von Shaun, dem Farmer, Bitzer und ihren Freunden mit seinen 85 Minuten kurzweilig, ungemein witzig und unterhaltsam. Sorgfältig wurde bei der Erarbeitung der Knettrickanimation auf jedes Detail geachtet, diese Hingabe der Macher ist in jeder Minute spür- und sichtbar. SHAUN DAS SCHAF ist lustiges Familienkino, das schon den jüngsten Zuschauern einen großen Sehspaß bereitet.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/shaun_das_schaf

Pressekontakt:

Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
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