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Bundesärztekammer

Mehr Ärztinnen und Ärzte braucht das Land - Montgomery: Rahmenbedingungen müssen wieder attraktiver werden

Berlin (ots)

Der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten wird in den
nächsten Jahren weiter steigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse
der Bundesärztekammer. Zu den Faktoren, die einen Zusatzbedarf an 
Ärzten generieren, zählt Dr. Thomas Kopetsch, Leiter der 
Statistikabteilung der Bundesärztekammer, den medizinischen 
Fortschritt, den demografischen Wandel, den erhöhten Anteil von 
Ärztinnen in der Medizin und den allgemeinen Trend zur 
Arbeitszeitverkürzung. "Die Expansion des Machbaren in der Medizin 
führt dazu, dass immer mehr ärztliche Spezialisten benötigt werden", 
so Kopetsch. Auch der höhere Anteil älterer Menschen an der 
Gesamtbevölkerung induziere einen steigenden Bedarf nach 
medizinischen Leistungen und mittelbar auch eine erhöhte Nachfrage 
nach Ärztinnen und Ärzten. Der Trend zur Arbeitszeitverkürzung und 
die Feminisierung der ärztlichen Profession bedingten, dass das 
gesunkene Arbeitsvolumen auf mehr Köpfe verteilt werden müsse. Die 
Statistiker der Bundesärztekammer errechneten, dass trotz eines 
zahlenmäßigen Anstiegs der Ärzte um 20.200 zwischen den Jahren 2000 
und 2007 das geleistete Arbeitszeitvolumen der berufstätigen 
Ärztinnen und Ärzte zurückging (-1,6%).
"Wir können heute belegen: Mehr Ärzte und zugleich Ärztemangel 
schließen sich nicht aus, sind auch kein Widerspruch, sondern eine 
natürliche Folge gesellschaftlicher Veränderungen und einer 
unzureichenden politischen Antwort darauf. Wenn Politiker und 
Krankenkassen heute noch immer gebetsmühlenartig alle Probleme als 
'reine Verteilungsprobleme' der Ärzteschaft kleinreden wollen, dann 
werden sie ihrer politischen Verantwortung nicht gerecht", betonte 
Dr. Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident der Bundesärztekammer, bei
der Vorstellung der Analyse.
Die Rahmenbedingungen ärztlicher Berufsausübung müssten wieder 
attraktiver werden. Dazu gehörten zuallererst:
- mehr Stellen in den Krankenhäusern und eine  bessere Bezahlung,
- flankierende Maßnahmen wie Abbau von Überstunden und Diensten, 
Entlastung von Bürokratie und Angebote für Kinderbetreuung,
- bessere Anerkennung und Vergütung der Arbeit niedergelassener 
Ärztinnen und Ärzte,
- Anerkennung der Leistung der Selbstverwaltung statt fortwährender 
Zermürbungstaktik gegenüber dem KV-System.
"Wenn wir die jungen Menschen für unsere Arbeit begeistern wollen,
müssen wir die Bedingungen den Bedürfnissen und den Wünschen 
anpassen. Salopp formuliert: 'Der Köder Arbeit muss wieder den 
Fischen schmecken und nicht den Anglern'", sagte Montgomery.

Pressekontakt:

Pressestelle der deutschen Ärzteschaft, Tel. (030) 400456700

Original-Content von: Bundesärztekammer, übermittelt durch news aktuell

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