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Stoiber im Ersten: "Ingesamt zufrieden" mit dem CDU-Parteitag - Besuch bei "Boulevard Bio"

Köln (ots)

Der Unions-Kanzlerkandidat, Edmund Stoiber, ist nach
eigenen Worten mit seinem heutigen Auftritt auf dem
CDU-Bundesparteitag in Frankfurt am Main "insgesamt durchaus
zufrieden". Es sei zwischen der CDU und CSU in der Vegangenheit
"nicht immer so gut gegangen" und die Schwesterparteien hätten unter
Kohl und Strauß viele Auseinandersetzungen gehabt, sagte Stoiber am
Dienstag abend in der Sendung "Boulevard Bio" (23.35 Uhr) im Ersten.
Heute sei eine andere Zeit, dem Frieden könne man trauen. Der
CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident war mit seiner
ältesten Tochter Constanze Hausmann in der 446. Ausgabe von
"Boulevard Bio" zu Gast bei Rekord-Talker Alfred Biolek.
Auf die Frage, ob es nach einem Wahlsieg einen Minister Möllemann
in seinem Kabinett geben werde, antwortete Stoiber: "Alles ist mir
nicht zumutbar". Er wolle der "Weisheit der FDP keine Grenzen setzen"
und hoffe, dass von den Liberalen "noch andere Vorschläge" für
Kabinettsmitglieder kämen. Möllemann habe durch seine Attacken gegen
Israel und den Zentralrat der Juden seinen eigenen Spielraum
erheblich eingeengt. Stoiber betonte, bei der Ablehnung des neuen
Zuwanderungsgesetzes durch die Union gehe es nicht um das Ob, sondern
um das Wie der Zuwanderungsregelung. In ganz Europa würden "die
Schotten runter gelassen", da müsse sich Deutschland "richtig
positionieren". Die Kommunen bräuchten eine Begrenzung der
Zuwanderung, da sie das bisherige Maß an Integration nicht mehr
leisten könnten. Das Thema Zuwanderung dürfe aber im Wahlkampf nicht
ausgespart werden, da es sonst von den Rechtsradikalen aufgegriffen
würde.
Stoibers Tochter, Constanze Hausmann, Mutter zweier Kinder,  gab
zu erkennen, "bis auf ganz kleine Kleinigkeiten" mit dem Vater
politisch übereinzustimmen. Eine Ausnahme sei die Haltung zum
Abtreibungsparagraphen 218, bei dem sie einer Fristenlösung den
Vorzug gebe. "Großvater" Stoiber respektierte, dass seine Tochter bei
dieser Gewissensfrage "aus Überzeugung eine andere Meinung" vertrete.
Er halte die Abteibung für einen Eingriff in das frühe Leben, "das
mit der Vereinigung von Ei und Samenzelle sehr früh beginnt".
Stoiber bekräftigte den Widerstand der Union gegen die
Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Ehe. Er
habe nichts gegen Partnerschaften von Schwulen und Lesben, kritisiere
aber, dass diese bei der Rente und der Krankenversicherung wie Ehen
"gleich behandelt" werden sollen. Das gehe zu weit, deshalb habe die
Union das Bundesverfassungsgericht angerufen.
Ihre Fragen beantwortet: 
Uwe-Jens Lindner, WDR-Pressestelle
Tel. 0221/220-8475

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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