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WDR "Quarks & Co": Neuere Antibabypillen mit gefährlicher Nebenwirkung - stark erhöhte Thrombosegefahr

Köln (ots)

Allein in Deutschland erleiden schätzungsweise 2.700 Frauen jährlich 
eine Thrombose - in manchen Fällen mit Todesfolge - weil sie die 
Antibabypille einnehmen. Das ergaben Recherchen der WDR-Redaktion 
"Quarks & Co" im Rahmen einer Folge über Risiken und Nebenwirkungen 
von Arzneimitteln, die am Dienstag, 15. November, um 21.00 Uhr im WDR
Fernsehen zu sehen ist. 

Obwohl bekannt ist, dass insbesondere die Antibabypille der 
sogenannten 3. und 4. Generation gefährliche Nebenwirkungen haben 
kann, wird sie weiterhin verschrieben - und eingenommen. Bei 9 bis 12
von 10.000 Frauen kann ein Blutgerinnsel auftreten, wenn sie diese 
Pille ein Jahr einnehmen - bei den Präparaten der älteren Generation 
ist das Risiko nur halb so hoch. "Quarks & Co" hat berechnet, was das
konkret bedeutet: Bei etwa 6,8 Millionen Frauen, die deutschlandweit 
die Pille nehmen, sind jährlich mindestens 2.700 betroffen. 

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat 
2013 auf die Risiken der Antibabypille der 3. und 4. Generation 
hingewiesen - getan hat sich in Deutschland seitdem nichts. "Quarks &
Co" liegen die Listen über die Absatzzahlen der jeweiligen Präparate 
vor. Der Vergleich von 2013 bis 2015 zeigt, dass die Absatzzahlen der
riskanteren Pillen der neueren Generation nahezu gleich geblieben 
sind, obwohl es eine weniger gefährliche Alternativen gäbe: die 
Pillen der älteren Generation. Vor allem junge Mädchen greifen gerne 
zu Pillen der neueren Generation, weil sie die positiven Nebeneffekte
schätzen: Schönere Haut und Haare. Damit gehen sie ein deutlich 
höheres Risiko ein, eine Thrombose (Gefäßverstopfung) zu bekommen, 
die als Lungenembolie tödlich enden kann oder aber die Betroffenen 
ein Leben lang einschränkt.

In Frankreich erstatten die Krankenkassen seit 2013 die Kosten für 
die neuen Präparate nicht mehr. Als Folge sanken die Verordnungen um 
45 Prozent, die der vorherigen Generationen stiegen um 30 Prozent an.
Seitdem nahmen in Frankreich die Lungenembolien bei jungen Frauen (15
- 49 Jahre) um 11,2 Prozent ab, bei den Mädchen (15 - 19 Jahre) sogar
um 19,1 Prozent. 

Aber auch andere Medikamente können gefährliche Nebenwirkungen haben.
Nach Expertenschätzung sterben jährlich in Deutschland 30.000 
Menschen an den Folgen von Neben- und Wechselwirkungen von 
Medikamenten, das sind zehnmal so viele wie Verkehrstote. 

Sendetatum: "Quarks & Co" - Zu Risiken und Nebenwirkungen
WDR Fernsehen, Dienstag, 15. November 2016, 21.00 - 21.45 Uhr

Mehr Infos, eine Umfrage und Tipps auf: www.quarks.de

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