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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Merz: Ostern feiern

Berlin (ots)

In der morgigen Ausgabe der Eßlinger Zeitung erscheint folgende
Kolumne des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich
Merz MdB:
Viele Mitbürger haben sich in den Osterurlaub verabschiedet und
den Alltag hinter sich gelassen. Im Urlaub werden sie Zeit haben,
sich zurückzulehnen, durchzuatmen, auszuschlafen und auch
nachzudenken. Dabei wird sich der eine oder andere vielleicht auch
fragen, warum wir uns in der heutigen, säkularisierten Zeit noch den
Luxus erlauben, zwei volle Arbeitstage "zu verschenken", "nur" um
Ostern zu feiern. Passt es noch in eine globalisierte, auf
Gewinnmaximierung getrimmte Gesellschaft, den Bezug zu Gott durch
kirchliche Feste aufrecht zu erhalten? Gerade eine Partei, die das
"C" in ihrem Namen führt, muss in modernen Zeiten Fragen antworten
können, warum es auch heute noch wichtig ist das 1. Gebot zu
beachten: "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben" und warum
es eben lohnt, sich für kirchliche Hochfeste Zeit zu nehmen.
Der Dresdener Bischof Reinelt sagte zum 50.Jahrestag der
Zerstörung Dresdens: "Wo immer in der Welt einer nicht mehr weiß,
dass er höchstens der Zweite ist, da ist bald der Teufel los". Das
Bewusstsein, niemals mehr als der Zweite sein zu können, das Wissen
um die Endlichkeit und Fehlerhaftigkeit des Menschen, ist deshalb
auch eine Vorkehrung für Toleranz und Demokratie und eine Absage an
jeden Fundamentalismus und an jeden politischen Extremismus.
Indem wir keine anderen Götter haben sollen, leisten wir wirksame
Vorkehr gegen diesseitige Erlösungsversprechen, gegen Versuche
weltlicher Sinnstiftung und gegen absolute Vereinnahmung, auch durch
eine Partei oder den Staat. Wohin Erlösungsversprechen und
Gottvergessenheit führen, hat uns Deutschen das 20. Jahrhundert mit
allen seinen schrecklichen Ereignissen vorgeführt. Sowohl die Nazis
als auch die Kommunisten haben versucht, jeden Bezug auf Gott aus dem
Alltag zu tilgen und das Heil allein in der Welt zu suchen. Für eine
Partei, die das "C" im Namen führt, ist ein solcher
Absolutheitsanspruch von vornherein durch unsere Verantwortung vor
Gott relativiert. Aber zugleich ermöglicht uns dies auch,
Verantwortung in dieser Welt und für diese Welt zu tragen. Die Stimme
der Union ist gerade bei Fragen, bei denen es um das Leben geht, etwa
der Biomedizin und der Euthanasie wichtig. Es gibt keinen besseren
Anlass, über solche Fragen nachzudenken als zu Ostern. Wer sich Gott
gegenüberweiß, der ist vor Selbstüberhebung und Verabsolutierung der
eigenen Person, der eigenen Position sicher.
Zu Ostern können wir uns daran erinnern, dass wir für die letzten
Dinge nicht die Verantwortung tragen. Das Bewusstsein, dass es eine
Dimension jenseits unseres Wollens, auch unseres politischen Streites
um den richtigen Weg gibt, dass es immer nur um die vorletzten Dinge
geht, das bewahrt uns vor Hybris und Selbstüberschätzung und macht
uns frei zur Toleranz. Deshalb ist es gut, dass wir uns in der
hektischen Zeit gerade an den kirchlichen Feiertagen die Ruhe gönnen,
uns auf diese Zusammenhänge zurückzubesinnen. In diesem Sinne wünsche
ich allen Lesern der Eßlinger Zeitung ein frohes Osterfest.
Der Text ist frei.

Rückfragen bitte an:

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Fax: (030) 227-56660
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